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Netflix will Account-Sharing bekämpfen - diese große Änderung steht an

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Von: Jan-Frederik Wendt

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Netflix
Neue Pläne: Netflix will das Account-Sharing beenden. (Symbolfoto) © Alexander Heinl/dpa

Netflix kämpft mit hohem Konkurrenzdruck. Nun will das Unternehmen die finanziellen Verluste eindämmen: mit der Beendigung des Account-Sharings.

Kassel – Netflix entgehen Millionen zahlungspflichtiger Kundinnen und Kunden. Grund dafür: das sogenannte Passwort- oder Account-Sharing. Bis jetzt hat das Unternehmen diese Praxis stillschweigend hingenommen. Doch damit könnte bald Schluss sein, wie das Online-Magazin für digitales Business t3n.de berichtet.

Für Netflix besteht ein Haushalt aus Personen, die unter einem Dach leben. Der Bruder in der anderen Stadt und die Freundin im Nachbarland zählen nicht dazu. So hat es Netflix explizit in den Nutzungsbedingungen festgehalten. 

Netflix will zusätzliche Haushalte zur Kasse bitten

Eine Möglichkeit, um die erweiterten Haushalte zur Kasse zu bitten, sind Extra-Gebühren. In Lateinamerika ist das Passwort-Sharing besonders beliebt. Dort testet der Streaming-Dienst schon länger eine neue Abo-Funktion. Nutzerinnen und Nutzer können zusätzliche Haushalte zahlungspflichtig hinzufügen. Beim Basis-Tarif ist es ein Haushalt, beim Standard-Tarif zwei Haushalte. Beim Premium-Tarif dürfen Kunden ihren Account an bis zu drei zusätzliche „Häuser“ untervermieten.

Dafür plant Netflix die neue Funktion „Häuser verwalten“. Für die neuen Haushalte fallen monatliche Kosten von bis zu drei Euro an. Ein ähnliches System testet Netflix bereits in Chile, Costa Rica und Peru.

Grund für Netflix-Pläne sind hohe Einbußen

Das unerlaubte Account-Sharing ist Netflix schon seit längerer Zeit ein Dorn im Auge. Bereits im vergangenen Jahr führte das Unternehmen ein Überprüfungssystem in einigen Ländern ein. Dieses weist die Nutzerinnen und Nutzer auf die Notwendigkeit eines eigenen Accounts hin.

Die neuen strikten Pläne gegen das Account-Sharing liegen an den aktuellen hohen Einbußen. Netflix hatte im ersten Quartal 2022 mit einem massiven Abo-Rückgang zu kämpfen. Auch für das laufende Quartal werden sinkende Zahlen erwartet. Der Druck durch Konkurrenten wie Amazon Prime und Disney Plus wird immer größer.

Die erhoffte Monetarisierung der rund 100 Millionen unerlaubten Haushalte könnte die Lage etwas entspannen. Ob Netflix die Pläne reibungslos umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Bis Ende 2022 will der Dienst die neue Abo-Funktion auch in weiteren Ländern einführen. (Jan Wendt)

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