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Peek & Cloppenburg sucht Rettung in Schutzschirmverfahren – was wird aus den Geschäften?

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Von: Fabienne Schimbeno

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Der Moderiese Peek & Cloppenburg hat Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Das geht aus einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur hervor. Was wird jetzt aus den Geschäften?

Es ist doch verflixt! Jetzt ist auch noch Moderiese Peek & Cloppenburg (P&C) in finanzielle Schieflage geraten. Seit Tagen melden verschiedene Modehändler, Rettung in einem Schutzschirmverfahren zu suchen. Jetzt trifft es auch noch den Moderiesen aus Düsseldorf.

Peek & Cloppenburg stellt Antrag auf Schutzschirmverfahren – was wird aus den Geschäften?

Peek & Cloppenburg zählt zu den beliebtesten Modehäusern in ganz Deutschland. Tausende von Menschen gehen hier regelmäßig shoppen. Erst im Mai 2022 hatte Peek & Cloppenburg in Mannheim sein neues Gebäude-Konzept vorgestellt. Doch jetzt wird‘s eng für den Moderiesen! Wie aus einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervorgeht, sucht der Händler Rettung in einem Schutzschirmverfahren angesichts der schwierigen Marktsituation. Darüber berichtet HEIDELBERG24.

Die Geschäftsführung habe den Antrag am Freitag (3. März) gestellt, um den bereits angestoßenen Restrukturierungsprozess zu beschleunigen, teilte das Unternehmen laut dpa mit. Alle 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop blieben ohne Einschränkung geöffnet. Zuvor hatte die „Wirtschaftswoche“ darüber berichtet.

Peek & Cloppenburg auf den Planken in Mannheim.
Peek & Cloppenburg in Mannheim. Erst im Mai 2022 hatte die Filiale noch ein neues Gebäude-Konzept vorgestellt. © Peek & Cloppenburg

Peek & Cloppenburg in finanzieller Schieflage: Schutzschirm gerichtliches Restrukturierungsverfahren

P&C will das Schutzschirmverfahren nutzen, um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen. Eine Schließung von Häusern ist nach aktuellen Planungen nicht beabsichtigt, wie der Händler laut dpa betonte. 

Der Schutzschirm ist ein gerichtliches Restrukturierungsverfahren, mit dem das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen kann – allerdings unter Aufsicht eines gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalters.

Corona-Pandemie ausschlaggebend: Massive Umsatzeinbrüche bei P&C

In den Jahren 2020 und 2021 habe die Corona-Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg Düsseldorf geführt, berichtete das Unternehmen. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagte Steffen Schüller, seit Juni 2022 Geschäftsführer des Unternehmens.

Darüber hinaus sei das Konsumverhalten der Kundinnen und Kunden aufgrund des seit Februar 2022 laufenden Ukrainekriegs weiter sehr zurückhaltend. Lieferengpässe, erhöhte Kosten, steigende Zinsen und die leichte Rezession hätten die wirtschaftliche Situation des Händlers zum Ende des vergangenen Jahres hin weiter eingetrübt.

Peek & Cloppenburg stellt Antrag auf Schutzschirmverfahren – was wird aus den anderen Gesellschaften?

Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Weitere Gesellschaften der Gruppe im In- und Ausland sowie die Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg in Österreich sind nicht vom Schutzschirm betroffen. Sie führen ihre Geschäftstätigkeit ohne Einschränkung fort. Dies betrifft auch die ANSON‘S Modehäuser in Deutschland.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass auch ein weiterer großer Modehändler Insolvenz anmeldet. Darüber berichtet RUHR24. Zahlreiche Top-Marken seien davon betroffen. (fas/dpa)

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