Tausende Anträge auf Entschädigung – Institut nennt Bilanz zu Corona-Impfschäden
Der Großteil der Bevölkerung ist mittlerweile mindestens einmal gegen Corona geimpft. Drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie zieht das Paul-Ehrlich-Institut Bilanz.
Update vom 15. Februar: Laut neustem Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) nimmt die Rate täglich verteilter Impfungen gegen das Coronavirus immer weiter ab. Höchster Zeitpunkt für eine Bilanz und ein Umdenken bei der Erfassung der Daten über Nebenwirkungen, bei denen sich laut Institut seit 2022 nur noch wenig ändert.
Paul-Ehrlich-Institut zieht Impf-Bilanz: Kein Verdacht auf Long-Covid-Symptome
Insgesamt wurden laut PEI zwischen dem 27. Dezember 2020 und dem 30. Juni 2022 fast 183 Millionen Impfdosen verabreicht, ob BioNTech oder Moderna. Im selben Zeitraum wurden dem PEI mehr als 323 Tausend Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet. Damit kommen laut PEI etwa 1,8 Meldungen auf 1.000 Impfdosen, doch nur ein Bruchteil der Meldungen beziehen sich laut Bericht auf schwere Nebenwirkungen, wie eine Herzmuskelentzündung.
Zwischen der Covid-19-Impfung und Long-Covid-ähnlichen Beschwerden wie dem chronischen Müdigkeitssyndrom oder Zyklusstörungen liest das PEI keinen besorgniserregenden Zusammenhang aus den Daten heraus. Wer mögliche Impfnebenwirkungen bei sich beobachtet, kann dies dem PEI melden. Dabei wird streng zwischen Impfreaktionen, also den unmittelbaren und vorübergehenden Folgen der Impfung und andauernden Impfschäden unterschieden.
Junge Männer am häufigsten betroffen – Tausende Anträge auf Entschädigung
Zu den häufigsten bekannten Nebenwirkungen gehören je nach Impfstoff laut PEI eine Schwäche der Gesichtsmuskulatur, venöse Thrombosen und Tinnitus. Auf der anderen Seite der Daten des PEI stehen die Menschen, die die Nebenwirkungen aus erster Hand erleben. Am häufigsten betroffen seien laut Bericht junge Männer und männliche Jugendliche, die meisten davon mit dem Impfstoff von Moderna geimpft.
Wer Impfschäden erleidet, hat laut Infektionsschutzgesetz Anspruch auf eine Entschädigung. Wie ein Bericht der Welt am Sonntag angibt, sind seit Beginn der Impfkampagne 6.000 Anträge auf diese Entschädigung eingegangen. Bewilligt worden sind davon nur 253. Während knapp zweitausend Anträge demnach abgelehnt wurden, befinden sich Tausende noch in der Bearbeitung.
Paul-Ehrlich-Institut zieht Impf-Bilanz: Fokus nur noch auf Booster und neue Impfstoffe
Dadurch, dass immer weniger neue Impfungen gegen Covid-19 vergeben werden, gibt das PEI an, sich mit der Auswertung der Daten in Zukunft vor allem auf die Auffrischimpfungen, neue Impfstoffe, wie jene für verschiedene Corona-Varianten, sowie neue mögliche Risikosignale konzentrieren.
Das Signal, das damit gesendet wird: Die wichtigsten Nebenwirkungen für Erstimpfungen scheinen erfasst. Je mehr Zeit zwischen der Erstimpfung und der Meldung möglicher Nebenwirkungen verstreicht, desto schwieriger wird es, diese miteinander in Verbindung zu bringen.
Zahl der Corona-Impfschäden fast verdreifacht – warum Ärzte die Impfung trotzdem empfehlen
Erstmeldung vom 2. November 2022: Impfen ist wichtig – so weit, so klar. Jedoch steigt die Zahl registrierter Impfschäden signifikant an. Zwar gelten die verfügbaren Impfstoffe gegen das Coronavirus als sehr sicher – darin sind sich laut faz fast alle Wissenschaftler einig – dennoch sollte man sich vor der Verabreichung einer Impfdosis gegen Corona gut informieren. Denn auch die neuen Impfstoffe, die an die aktuell dominierenden Omikron-Varianten BA.4 und BA.5. angepasst sind, stuft die Ständige Impfkommission (STIKO) als „sicher und gut verträglich“ ein.
Corona-Impfung: Es kommt vermehrt zu Impfschäden und -Nebenwirkungen
Bundesweit erkennen die Behörden in 160 Fällen Impfschäden nach einer Corona-Impfung an. Auch die Zahl der Anträge ist seit dem Frühjahr deutlich angestiegen. Doch nur jeder 10. Antrag wird als Impfschaden anerkannt. Bei den meisten Menschen verursachen Corona-Impfstoffe allenfalls sogenannte Impfreaktionen – auch heftige Blutungen sind als Impfnebenwirkung anerkannt worden.
Um den drohenden Corona-Winter mit der noch ansteckenderen und gefährlicheren Omikron-Variante BQ.1.1 zu überstehen, hofft die Gesundheitsbehörde auf viele Menschen, die sich impfen lassen. Auch zahlreiche Ärzte sprechen Impf-Empfehlungen aus. Gleichzeitig kommt es vermehrt zu Impfschäden. kreiszeitung.de spricht von 160 Schäden in Deutschland bis Oktober 2022 – fast eine Verdreifachung seit dem Frühjahr 2022.
Viele Wissenschaftler befürworten Corona-Impfung – Impfschäden nehmen aber zu
Die Ständige Impfkommission (STIKO) nennt die vorhandenen Impfstoffe „sicher und gut verträglich“. Ein Großteil der Wissenschaftler befürwortet die Impfung ebenfalls. Doch die Nebenwirkungen sprechen wohl für sich. Ermittelt werden sie von Ärzten, die einen unmittelbaren Zusammenhang mit einer Corona-Impfung feststellen. Lassen sich diese Reaktionen auch sechs Monate später noch nachweisen, spricht man von einem Impfschaden.
Die faz bohrt nach und findet heraus, dass eine Vielzahl der Anträge, die aufgrund eines vermeintlichen Impfschadens auf finanzielle Entschädigung hoffen, abgelehnt werden. Aus diesem Grund wird nur jedem 10. Antrag zugestimmt. Noch im Mai 2022 ist die Rede von lediglich 64 Fällen, in denen langfristige Komplikationen nach einer Impfung als solche bestätigt werden konnten.
Es kommt sogar zu einem Beinahe-Tod nach einer Impfung gegen Corona
Der MDR berichtet: Im August 2022 kommt es zum ersten Gerichtsprozess im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung. Ein 37-Jähriger entkommt dabei knapp dem Tod, nachdem er mit AstraZeneca geimpft wird. Wenige Tage nach der Impfung klagt er über heftige Kopfschmerzen, die auch nach der Einnahme von Schmerzmitteln nicht abklingen. Kurz darauf landet er auf dem Bett der Intensivstation.
Diagnostiziert wird eine Sinus-Venenthrombose – ein Gefäßverschluss im Gehirn. Die Ärzte bestätigen, dass das durch die Impfung hervorgerufen wurde. Hätte der Mann erst zwei Tage später auf seine Kopfschmerzen reagiert, wäre er wahrscheinlich schon tot. Da AstraZeneca insbesondere bei jungen Menschen ähnliche Impfschäden hervorruft, wird es ab Dezember 2021 in Deutschland nicht mehr zugelassen. Fälle solcher Art sind allerdings sehr selten. Alle weiteren Infos zur 4. Impfung gibt es hier. (mad)