Gefahr für heimische Tierwelt – Asiatische Hornisse in Worms gesichtet
Rheinland-Pfalz - Eine neue invasive Tierart macht sich im Südwesten breit. Eine, der man lieber aus dem Weg geht. Die Asiatische Hornisse ist nun erstmals auch in Worms gesichtet worden.
Sommerzeit, gemütlich auf dem Balkon beim Frühstück – und dann das. Es ist dieses tiefe Brummen, das einen sofort aufhorchen lässt. Man hört es nicht gern. Wespen, geschenkt. Die nerven, gar keine Frage, sind aber einigermaßen schnell verscheucht. Das Brummen verrät die Ankunft der größeren Verwandtschaft. Tatsächlich sind Hornissen entgegen landläufiger Überzeugungen einigermaßen ungefährlich. Aber seien wir ehrlich, man möchte es trotzdem nicht drauf ankommen lassen. Seit einigen Jahren nun macht sich neben der bei uns heimischen Hornisse noch eine weitere Art breit. Und genau die ist jetzt auch in Rheinland-Pfalz angekommen, genauer gesagt in Worms.
Asiatische Hornisse in Rheinland-Pfalz: Eintrag auf der „Liste unerwünschter Spezies“
Vespa velutina nigrithorax, die Asiatische Hornisse, hat die Nibelungenstadt erreicht, das berichtet der Nibelungen Kurier. Die Hornissenart – eigentlich in Südostasien beheimatet – ist eine sogenannte invasive Art, heißt, sie ist in unseren Breitengraden nicht heimisch, sondern eingeschleppt, vermutlich über den internationalen Warentransport. Und Vespa velutina ist meldepflichtig. Seit geraumer Zeit schon steht sie auf der „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ der Europäischen Kommission.
Erste Sichtungen innerhalb Europas gibt es bereits 2004, damals zunächst in Frankreich. Es folgen Belgien und die Niederlande. 2014 wird sie dann erstmals auch in Deutschland nachgewiesen. Und das gar nicht allzu weit weg, in Waghäusel unweit von Karlsruhe nämlich.

Asiatische Hornisse: Größe ähnelt eher der von Wespen
Wie viele andere invasive Arten auch, ist die Asiatische Hornisse für die heimische Fauna eine echte Gefahr. Vor allem Imker sind alarmiert, denn die Hornissenart jagt – nicht ausschließlich, aber durchaus gerne – Honigbienen. Für den Menschen gefährlich sind sie hingegen nicht. Tatsächlich wirken sie sogar harmloser als die einheimischen Verwandten, denn ihre Größe ähnelt eher der von Wespen als der von hierzulande bekannten Hornissen.
Und auch sonst lassen sich die Arten gut unterscheiden: Besonders auffällig ist die unterschiedliche Körperfärbung. Während bei der Europäischen Hornisse der Kopf rötlich bis schwarz gefärbt ist, hat die Asiatische Hornisse einen schwarzen Kopf mit orangefarbener Stirn. Der Körper der Europäischen Hornisse ist rotbraun mit einer schwarzen, V-förmigen Zeichnung. Dagegen ist der Körper der Asiatischen Hornisse einfach schwarz. So erklärt es der Naturschutzbund NABU.
Invasive Tierarten: Afrikanische Riesen-Zecke bereitet Experten Sorge
Die Asiatische Hornisse ist längst nicht die einzige und schon gar nicht die erste invasive Art, die im Südwesten auftaucht. Gerade Insekten- und Spinnenarten werden schnell und unbemerkt über Transportwege in fremde Ökosysteme eingeschleppt. Erst im Sommer dieses Jahres etwa ist es die eigentlich in Afrika heimische Hyalomma-Riesen-Zecke, die Experten in Rheinland-Pfalz Sorge bereitet.
Gerade das immer heißere und trockenere Sommerwetter begünstigt die Ausbreitung solcher Arten, die hier zunehmend ähnliche Bedingungen vorfinden wie in ihrer Heimat. Für das einheimische Ökosystem aber sind sie mitunter eine echte Bedrohung. (mko)