Walpurgisnacht: Zwischen April und Mai dreht sich alles um Pflanzenbräuche und mythische Geschichten
In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai ist Walpurgisnacht. Tanzende Hexen, Bräuche mit Pflanzen und viele Geschichten schaffen eine magische Stimmung.
Hexen versammeln sich auf dem Blocksberg und tanzen in wilden Reigen ums Feuer. Selbst der Teufel persönlich soll anwesend sein. Um die Walpurgisnacht ranken sich viele Geschichten, sie alle haben etwas Magisches. Und auch wenn es Magie leider nicht gibt, können einige schöne Bräuche auch heute noch ausgeübt werden.
Walpurgisnacht: Hexen, Pflanzenbräuche und mythische Geschichten
Eine der berühmtesten Schilderungen der Walpurgisnacht findet sich in Goethes Faust I. Die Walpurgisnacht, also die Nacht des 30. Aprils auf den 1. Mai, gilt gemeinhin als Nacht der Hexen. Sie sollen sich auf dem Blocksberg, der eigentlich Brocken heißt und im Harz liegt, versammeln. Rituale, Feuer, magische Pflanzen, Teufelsbuhlschaft und vieles mehr soll es da geben.
Eine Anleitung für einen Hexentrank bekommen Sie hier leider nicht, dafür aber die Geschichte der Walpurgisnacht und einige Anekdoten zu Pflanzen und deren Wirkung.

Walpurgisnacht: So kam sie zu ihrem Namen
Die Walpurgisnacht verdankt ihren Namen der heiligen Walburga, berichtet 24garten.de. Walburga war eine Benediktinerin und auch Äbtissin vom Kloster Heidenheim. Ihr Gedenktag fiel im Mittelalter auf den Tag ihrer Heiligsprechung am 1. Mai, so kam es auch zu dem Namen Walpurgisnacht für die Nacht davor. An den Tagen vor dem 1. Mai wurden zudem Glocken geläutet, das war das sogenannte Walpern. Zudem gibt es auch den „Tanz in den Mai“ als feierliche Komponente.
Unabhängig davon gilt die Nacht zwischen April und Mai aber auch als Nacht der Hexen, die sich dann auf dem Blocksberg und anderen Felsen versammeln sollen, um Feste zu feiern. Der Hexensabbat wird damit ebenfalls in Verbindung gebracht. Auch wenn Hexen vor allem dank der Hexenverfolgung einen recht schlechten Ruf haben, finden sich in den Bräuchen Ende April auch Parallelen zum keltischen Beltane (Beltaine), das am 1. Mai stattfindet und den Sommeranfang markiert. Auch dieses Fest beginnt bereits am Vorabend. Zudem sind bei Beltane beispielsweise auch Feuer und auch Parallelen zum Maibaum zu finden.
Walpurgisnacht: Bräuche rund um den ersten Mai
Insgesamt verschwimmen in der Walpurgisnacht zahlreiche Bräuche, Mythen und Rituale ineinander. Alle haben sie aber gemeinsam, dass es ein Fest der Freude ist und die Rituale dem Schutz und der Fruchtbarkeit dienen sollen. Denn mit dem Mai rückt auch der Sommer schon in greifbare Nähe.
Folgende Bräuche gibt es etwa teils auch heute noch:
- Peitschenknallen: Mit nächtlichem Peitschenknallen sollten Dämonen abgewehrt werden. Dieser Brauch sollte das Haus und den Hof vor Unheil schützen.
- Maibaum: Der Maibaum wird oft als Fruchtbarkeitssymbol gedeutet. Nicht in allen Regionen wird er aber am 1. Mai aufgestellt, manchmal erst an Pfingsten.
- Feuer: Auch die Feuer sollten wohl der Abwehr von Bösem dienen. Springt man über die Glut, kann man sich laut dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) dabei etwas wünschen. Paare sollten sich beim Springen an den Händen halten. Zudem soll es laut NDR Tiere vor Krankheiten schützen, wenn sie durch Maifeuer durch getrieben werden.
Walpurgisnacht: Pflanzen und Rituale
Wer die Walpurgisnacht ein wenig nach dem Klischee einer Hexe begehen möchte, hat einige schöne Rituale mit Pflanzen zur Auswahl. Die eignen sich natürlich nicht nur für diese Nacht. So kann beispielsweise ein Kranz aus Gundelrebe (Gundermann) geflochten werden, einer Zauber- und Heilpflanze, die sich auch im Garten findet. Der Kranz soll helfen, Böses zu erkennen. Und ganz nebenbei schmeckt die Pflanze leicht minzig und passt wunderbar zu Desserts.
Auch Räucher-Rituale sind eine gute Idee für die Walpurgisnacht. Wie Räuchern geht, erklären wir hier. Natürlich können Sie dafür auch spezielle sagenumwobene Pflanzen wie den Holunder nutzen. Eine tolle Idee für diese Nacht ist natürlich die allseits bekannte Maibowle oder auch Waldmeisterbowle. Eine Anleitung für die Bowle haben wir hier für Sie.
Walpurgisnacht: Pflanzen und Rituale
Und wer sicher gehen will, dass keine Hexen ins Haus kommen (sofern sie nicht schon da sind), kann Holunderzweige über die Tür hängen, Kreuzdorn als Abwehr nutzen oder Hexen mit Birkenreisig fernhalten. Das alles gilt natürlich nicht nur für diese eine Nacht. Auch geweihtes Salz soll laut NDR vor der Türschwelle schützen. Ebenso soll ausgestochener Rasen vor der Tür helfen, denn die Hexen müssen dann erst mal die Grashalme zählen, ehe sie ins Haus dürfen.
Außerdem gibt es noch ein paar nette Orakel. Wenn ein unverheiratetes Mädchen in der Walpurgisnacht an einem Obstbaum rüttelt und Hundegebell ertönt, soll in dieser Richtung der zukünftige Ehemann sein. Insgesamt soll die Walpurgisnacht ideal für Liebesorakal und Fruchtbarkeitszauber sein. Auch der Schutz vor Bösem ist ein großes Thema, neben Haus und Menschen sollte vor allem auch das Vieh geschützt werden. Und wie der Mond in der Nacht auf den Mai steht, verraten die Mondkalender für April und Mai.