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Invasive Bedrohung – Uni Heidelberg untersucht Ausbreitung der Tigermücke

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Von: Peter Kiefer

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Heidelberg - Die Uni Heidelberg hat ein fächerübergreifendes Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das sich mit der Ausbreitung der Tigermücke befasst. Wie man aktiv daran teilnehmen kann:

Wissenschaft mit Unterstützung der Bevölkerung: Mit dem Beginn der Tigermücken-Brutsaison startet eine fächerübergreifende Forschungsgruppe an der Universität Heidelberg eine Fallstudie, die sich mit der Ausbreitung der Tigermücke im Rhein-Neckar-Raum und einer damit verbundenen Bedrohung durch Infektionskrankheiten beschäftigt. Bürger der Region sind aufgerufen, sich über eine App an dieser Studie unter der Leitung des Epidemiologen Prof. Dr. Joacim Rocklöv zu beteiligen.

Studie zu Ausbreitung der Tigermücke: Expertenrunde präsentiert das Projekt in öffentlicher Veranstaltung

Eine Expertenrunde präsentiert das Projekt am 16. Mai 2023 ab 17 Uhr in der öffentlichen Veranstaltung „Klimawandel und Infektionskrankheiten in Bezug auf Gesundheitswesen und Mobilität“ im Mathematikon im Neuenheimer Feld 205. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht die Frage, welche Auswirkungen der internationale Reise- und Handelsverkehr sowie veränderte Umweltbedingungen im Zuge des Klimawandels auf Krankheitsüberträger wie Stechmücken haben.

Dabei wird es auch um Interventionsmöglichkeiten im Hinblick auf Gesundheitswesen und öffentliche Gesundheit gehen. Über ihre Forschungsarbeiten dazu sowie die aktuelle Fallstudie mithilfe der App „Mosquito Alert“ sprechen neben Prof. Rocklöv der Biologe und Stechmückenexperte Dr. Norbert Becker und der Ethnologe Dr. Carsten Wergin. Auf dem Podium vertreten sind auch der Epidemiologe Prof. Dr. Dr. Till Bärnighausen, sowie der Geoinformatiker Prof. Dr. Alexander Zipf vom Geographischen Institut der Ruperto Carola.

App „Mosquito Alert“
Bürger können Fotos direkt über die App an Entomologen schicken, um feststellen zu lassen, ob sich invasive Mückenpopulationen in ihren Gemeinden ausbreiten. © HEADLINE24/Madlen Trefzer

Bürger können sich über App „Mosquito Alert“ an Studie zu Ausbreitung der Tigermücke beteiligen

Die App „Mosquito Alert“ dient der europaweiten Identifizierung und Überwachung sich ausbreitender Mückenpopulationen. Interessierte Bürger sind aufgerufen, daran im Zuge der Fallstudie für Heidelberg und den Rhein-Neckar-Raum mitzuwirken. Sie können Fotos direkt über die App an Entomologen schicken, um feststellen zu lassen, ob sich invasive Mückenpopulationen in ihren Gemeinden ausbreiten. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Gesundheitsamt die Bevölkerung um Mithilfe bei der Bekämpfung gebeten.

Invasive Tigermücke: KI zur Untersuchung von Infektionskrankheiten

Die aktuelle Studie ist Teil eines europäischen Projekts – des von der EU finanzierten IDAlert Project, dessen Koordinator Prof. Rocklöv ist. Joacim Rocklöv forscht als Humboldt-Professor fächerübergreifend am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen und am Heidelberger Institut für Global Health.

Er nutzt Methoden der Künstlichen Intelligenz, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten, insbesondere unter dem Einfluss der sich ändernden klimatischen Bedingungen, neu zu verstehen und Möglichkeiten der Intervention aufzuzeigen. Der Wissenschaftler arbeitet dabei eng mit Prof. Bärnighausen, ebenfalls Humboldt-Professor an der Universität Heidelberg, zusammen. (pek/mos mit PM)

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