Gefährliche (Raub-)Kätzchen im Hunsrück – Tierpark Bell erhält süßen Tiger-Nachwuchs
Bell/Hunsrück - Der Tierpark in Bell im Hunsrück darf sich über Neuzugänge freuen. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Tiere, sondern um sibirische Tigerbabys. Die Großkatze ist vom Aussterben bedroht.
Man kann es kaum glauben, wie groß die Tigerbabys einmal werden dürften: Ausgewachsene männlichen Artgenossen haben eine Kopf-Rumpf-Länge von bis zu 2,90 Metern, die Schulterhöhe beträgt bis zu 1,10 Meter und die Länge des Schwanzes etwa einen Meter. Diese Tiger sind die größten Raubkatzen der Welt. Über Nachwuchs dieser majestätischen Tiere darf sich nun der Zoo Bell im Hunsrück freuen. Wie es dazu kommt:
Tiger-Nachwuchs im Tierpark Bell: Katzenbabys im Hunsrück
Auf dem Gelände in Bell im Hunsrück sind zwei Tigerbabys eingezogen. Genau genommen sind es zwei sibirische Tigerbabys, Samir und seine Schwester Coby – und noch dazu sind die beiden Wildkatzen erst wenige Monate alt. Daher kann Tierpark-Chef Remi Müller seine Neuzugänge auch noch auf dem Arm streicheln. Lange wird das nicht möglich sein, da die beiden zur Art der größten Raubkatze der Welt gehören. Das stört den Chef jedoch nicht im Geringsten, viel mehr freut er sich über ihren Einzug. Auch der Zoo Heidelberg darf sich über neuen Nachwuchs freuen, wo erst kürzlich zwei rote Pandababys geboren wurden.
Laut Tierpark-Chef stammen die kleinen sibirischen Tiger aus einem norddeutschen Zoo. Wie die jungen Raubkatzen ins Hunsrück kommen, erklärt der Tierpark Bell: „Die Tigermutter war unerwartet trächtig und bekam mehrere Jungtiere“. Die Kleinen hatten keinen leichten Start ins Leben. „Nachdem ein Tigerbaby im Alter von drei Wochen verstorben war und ein weiteres nicht zunahm, wurde beschlossen, die verbliebenen Tigerbabys per Hand groß zu ziehen“. Und das soll in Bell geschehen.
Tierpark Bell hat Nachwuchs: Sibirische Tigerbabys tollen durchs Gelände
Am Mittwoch (7. Dezember) tollen die beiden kleinen sibirischen Tiger dann schon in ihrem Gehege in Bell umher und fressen bereits Fleisch aus einer Schüssel. Der sibirische Tiger ist normalerweise im Fernen Osten Russlands, in angrenzenden Gebieten Nordkoreas und China heimisch. Jedoch ist die Großkatze in allen Orten stark bedroht, der Wildbestand beläuft sich auf weniger als 500 Tiere. „Dafür verantwortlich sind die illegale Bejagung sowie die Lebensraumzerstörung durch den Menschen“, erklärt der Tierpark.
Nach früheren Angaben des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums werden in Bell „Tiere aus zweiter Hand aufgenommen. Tiere aus Auffangstationen und Heimen oder überzählige Tiere aus anderen Zoos finden hier ein neues Zuhause“. Auch will sich der Tierpark an Auswilderungsprojekten beteiligen und Artenschutzprogramme unterstützen. Rund 150 Tiere leben dort im Hunsrück auf acht Hektar. Laut Tierpark sind Samir und Coby am Freitag (9. Dezember) um 13:15 Uhr erstmals für das Publikum zu sehen. (rah)