1. Ludwigshafen24
  2. Tiere & Natur

Spinnen-Alarm in RLP: Wie sich eine Nosferatu-Spinne von anderen Arten unterscheidet

Erstellt:

Von: Fabienne Schimbeno

Kommentare

Rheinland-Pfalz - Die Nosferatu-Spinne wird immer häufiger gesichtet. Betroffene sind sich oft unsicher, ob sie tatsächlich ein Exemplar entdeckt haben. Das unterscheidet die Nosferatu- von anderen Spinnen:

Sie ist groß, giftig und wird immer häufiger in Deutschland entdeckt: Die Nosferatu-Spinne hat sich ihren Weg zu uns gebahnt. Es gibt kaum mehr Schlagzeilen, die nicht davon handeln, dass wieder irgendwo in irgendeiner Stadt in Deutschland das giftige Krabbeltier gesichtet wurde. So auch in Rheinland-Pfalz. Doch wie unterscheidet man eigentlich die Nosferatu-Spinne von anderen Spinnenarten? Habe ich wirklich ein solches Exemplar bei mir zuhause entdeckt? Oder war es nur ein Irrtum?

Gift-Spinne breitet sich in RLP aus: So sieht die Nosferatu-Spinne aus

Die Nosferatu-Spinne wurde zum ersten Mal im Jahr 2005 in Deutschland gesichtet. Das Krabbeltier, das zur Familie der Kräuseljagdspinnen gehört, wurde hierzulande erstmals in Baden-Württemberg nachgewiesen. In 2022 scheint die Spinne einen Boom zu erleben: So berichtet unter anderem eine Familie aus Ludwigshafen über ihre Bekanntschaft mit der Nosferatu-Spinne.

Die Nosferatu-Spinne zeichnet sich in erster Linie durch ihre charakteristische Zeichnung auf dem Rücken aus: Die Spinne trägt einen schwarzen Fleck auf dem Hinterleib. Ihr Vorderkörper ist gelblich-weiß, mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und weißem Augenfeld. Er erinnere an das Gesicht von „Nosferatu“, einem Vampir aus der ersten großen Realverfilmung des Schauerromans „Dracula“.

So sieht die Nosferatu-Spinne aus.
So sieht die Nosferatu-Spinne aus. © Robert Pfeifle/dpa

Nosferatu-Spinne in RLP: Andere Spinnen, die in Häuser und Wohnungen krabbeln

Die Nosferatu-Spinne hat – wie jede Spinne – acht Beine. Die Beine sind gelblich-grau gefärbt, mit schwarzen Ringeln. Von ihrem Aussehen her erinnert die Nosferatu-Spinne an eine große Wolfsspinne. Ihr Körper ist ziemlich robust, die Nosferatu-Spinne erreicht eine Körperlänge bis zu 13 Millimetern, Weibchen können sogar bis zu 19 Millimeter groß werden.

Doch wie sieht‘s mit anderen Spinnenarten aus, die einem im Haus oder in der Wohnung gut und gerne mal über den Weg laufen? Da gibt es zum Beispiel die Hauswinkelspinne: Diese findet man gerne mal in dunklen Kellern. Die Spinne kommt in der Regel über geöffnete Türen und Fenster rein, aber auch über Risse im Mauerwerk schafft sich das Tier seinen Weg ins Haus.

Die Hauswinkelspinne: Das unterscheidet sie von der Nosferatu-Spinne

Die Hauswinkelspinne zeichnet sich durch ihren schmalen Körper aus. Sie ist deutlich zarter als die Nosferatu-Spinne. Ihre Beine sind sehr lang, bei Männchen können sie eine Spannweite bis zu acht Zentimetern erreichen.

Die Hauswinkelspinne hat eine etwas andere Zeichnung als die Nosferatu-Spinne: Auf dem Brustschild trägt sie ein Mal, das einmal eingeschnürt ist, die vier seitlichen Flecken variieren stark. Der Hinterleib der Hauswinkelspinne ist wesentlich runder als bei der Nosferatu-Spinne und kann eine schwache Winkelzeichnung aufweisen.

Herbstspinne häufig in Häusern und Wohnungen: Unterschiede zur Nosferatu-Spinne

Eine andere Spinne, die sich gerne mal in deutschen Wohnungen aufhält, ist die Herbstspinne. Auch sie könnte man mit der Nosferatu-Spinne verwechseln. Die Herbstspinne ist die in Mitteleuropa häufigste und am weitesten verbreitete Art der Gattung der Herbstspinnen innerhalb der Familie der Streckerspinnen.

Die Herbstspinne zeichnet sich durch einen gelblich bis hellbraun mit hervorstehendem Augenhügel und einer Y-förmigen, schwarzen Längszeichnung versehenem Vorderkörper aus. Der länglich nach hinten oval zulaufende Hinterleib ist gelblich, grünlich oder rötlichbraun, mit einer diffusen Blattzeichnung.

Nosferatu-, Hauswinkel- und Herbstspinne: Die Unterschiede im Überblick

Anders als die Nosferatu-Spinne erreicht die Herbstspinne eine Körperlänge von 6,5 bis 9 Millimeter. Die Männchen können bis zu 7,5 Millimeter lang werden. Damit ist sie deutlich kleiner als die giftige Nosferatu-Spinne, die auch im Sommer in die Wohnung krabbelt.

Die Herbstspinne ist tatsächlich – wie der Name schon sagt – nur von Spätsommer bis Herbst anzutreffen. Damit unterscheidet sie sich von ihrer sehr ähnlichen Schwesterart Metellina mengei, die nahezu das ganze Jahr über zu beobachten ist. Hier nochmal die Unterschiede zwischen der Nosferatu- und den beiden anderen Spinnen, der Hauswinkel- und Herbstspinne in der Übersicht:

Nosferatu-SpinneHauswinkelspinneHerbstspinne
Aussehendunkler Fleck auf dem Hinterleib, gelblich-weißer Vorderkörper, mit ausgedehnter schwarzer Zeichnung und weißem Augenfeld, erinnert an „Nosferatu“schmaler Körper, lange Beine, schwache Winkelzeichnung auf dem Hinterleibgelblich bis hellbrauner Vorderkörper, mit hervorstehendem Augenhügel und einer Y-förmigen, schwarzen Längszeichnung, gelblich, grünlich oder rötlichbrauner Hinterleib, mit einer diffusen Blattzeichnung
Körperlänge13 bis 19 Millimeter10 bis 16 Millimeter6,5 bis 9 Millimeter
Spannweitebis 5 Zentimeterbis 8 Zentimeterbis 6 Zentimeter

Gift-Spinne breitet sich in RLP aus: Wie gefährlich ist die Nosferatu-Spinne?

Ganz gleich, welchen Schauer die Nosferatu-Spinne dem ein oder anderen über den Rücken jagen mag, die Gift-Spinne ist für den Menschen prinzipiell ungefährlich. Ihr Biss wirkt sich ähnlich wie ein Bienen oder Wespenstich aus. Ist keine besondere Allergie vorhanden, muss man sich also keine Sorgen machen.

Die Nosferatu-Spinne wird auch immer häufiger in Gegenden von Baden-Württemberg gesichtet: Um sich ein besseres Bild von dem Achtbeiner zu machen, sammelt der Naturschutzbund Daten über die Nosferatu-Spinne: Hier ist schon die ein oder andere Grusel-Begegnung bei rumgekommen. Was Du tun solltest, wenn Du ein Nest der Nosferatu-Spinne entdeckst, verrät LUDWIGSHAFEN24. (fas)

Auch interessant

Kommentare