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Natürlicher Schädlingsbekämpfer: Wie man Natron effektiv im Garten einsetzen kann

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Von: Nadja Austel

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Im Frühling beginnt die Gartenzeit. Jetzt gibt es für Gartenfreunde Unmengen zu werkeln und zu richten. Welche Rolle das Hausmittel Natron hier spielen kann.

Frankfurt – Natron, oder mit vollständiger Bezeichnung auch Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3) genannt, ist schon im Haushalt ein echtes Multitalent. Es wird als Treibmittel beim Backen verwendet oder als Reiniger bei Putzen. Die essbare Form findet sich im Supermarkt meist bei den Backzutaten unter den Namen Kaiser-Natron, Backsoda oder Speisesoda.

Pilzbefall im Garten: Natron gegen Mehltau und Graufäule

Doch weniger bekannt ist die nützliche Wirkung des weißen Pulvers im Garten, berichtet fr.de. Denn wird es mit Wasser vermischt, kommt es zur Freisetzung von Kohlendioxid. Ein Stoff, der Gartenfreunden in vielfältiger Weise von Nutzen sein kann. Allerdings sollte hier tatsächlich nur die essbare Variante zur Anwendung kommen, berichtet unter anderem das Wissensmagazin Geo. Reinigungsnatron hingegen wirke auf Pflanzen vernichtend.

Als natürliches Fungizid lässt sich Natron laut Geo bei der Behandlung von Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Graufäule einsetzen. Pilzkrankheiten im Garten können sich schnell ausbreiten und weitere Pflanzen befallen. Daher sollten sie möglichst rasch und umweltverträglich gestoppt werden.

Schädlinge im Garten: Natron gegen Blattläuse und Unkraut

Um Blattläuse im Garten loszuwerden, ist der Einsatz von Natron eine vergleichsweise ökologisch vertretbare Möglichkeit, berichtet Geo. Natron sei zudem auch ein probates und natürliches Hausmittel, um Unkraut zu bekämpfen.

Unkraut, also Wildpflanzen, die aus Sicht eines Gärtners oder eine Gärtnerin an einer Stelle wachsen, wo sie nicht hingehören, stören bei so manchen Gartenfreund das ästhetische Empfinden. Hier kann ausgestreutes Natronpulver dank seiner vernichtenden Wirkung dem Unkraut den Garaus machen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung als Natron-Wasser-Gemisch.

AnwendungsfallRezeptur
Pilzerkrankungen wie Mehltau und GraufäuleZwei bis fünf Esslöffel Natron in einem halben Liter Wasser auflösen und mehrmals täglich auf die erkrankten Pflanzenteile sprühen.
BlattläuseZwei Esslöffel Natron in einem Liter Wasser auflösen und auf befallene Pflanzen auftragen. 
UnkrautEin Esslöffel Natron in einem Liter Wasser aufkochen und abgekühlt mehrmals auf das Unkraut sprühen. Abstand von zehn Zentimetern zu Nutzpflanzen halten.
GrünbelagEs werden zwei Esslöffel Natron pro Liter mit kochendem Wasser gemischt. Die Lösung auf die Flächen auftragen und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag abbürsten und mit klarem Wasser spülen.
pH-WertUm zu testen, ob der Boden sauer ist, wird Natronpulver auf eine gewässerte Stelle gestreut. Bilden sich Bläschen, liegt der Wert über 5, also im sauren Bereich.
Quelle: Geo.de

Natron im Garten: Grünbelag entfernen

Bei der Dosierung von Natron im Garten gibt es im Pflanzenschutz jedoch auch Grund zur Vorsicht. Denn „zu hoch konzentriert kann das Natron den Pflanzen eher schaden und zu Blattverbrennungen führen“, erklärt Maren Brennig, Pflanzenschutzberaterin der Landwirtschaftskammer Saarland (LWK) gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Aus ihrer Sicht sollten auf einen Liter Wasser maximal fünf Gramm Natron gegeben werden. „Das entspricht etwas einem Teelöffel“, sagt die Expertin. Das Hausmittel daher nur mit Bedacht und wohlüberlegt eingesetzt werden.

Als Grünbelag bezeichnet man Algen und Moos, die auf Mauer- und Pflastersteinen wachsen. Sie verleihen den Steinen einen grünen Schimmer, der bei Gartenfreunden nur selten erwünscht ist. Sind Gartenwege befallen, verwandeln sich diese bei Nässe zudem in gefährlich rutschige Stolperfallen. Zum Entfernen von Grünbelag wird Natron mit kochendem Wasser vermischt.

Natron im Garten: pH-Wert ermitteln und erhöhen

Mit Natron lässt sich laut Geo auch ein simpler pH-Test im Boden des Gartens durchführen. Dazu wird die fragliche Stelle mäßig gewässert und mit Natronpulver bestreut. Wenn sich kleine Bläschen zeigen, reagiert die im Boden enthaltene Säure mit dem Natron. Das sei dann ein Hinweis darauf, dass der Boden sauer sei und der pH-Wert unter 5 liege. Passiere hingegen nichts, könne davon ausgegangen werden, dass der pH-Wert des Bodens über 5 liege.

Diese Information kann im Garten sehr hilfreich sein, da einige Pflanzen für ein gesundes Wachstum alkalisches Substrat – also keinen sauren Boden – benötigen. Dazu könne laut Geo dem Gießwasser etwas Natron hinzugefügt werden. Denn reagiert Natriumhydrogencarbonat auf einen sauren Boden, steigt dessen pH-Wert. 

Natron im Garten: Das ist zu beachten

Zu beachten ist bei der Verwendung von Natron im Garten allerdings, dass das Pflanzenschutzgesetz ein Verbot auf gepflasterten oder anderweitig versiegelten Flächen beinhaltet. Eine Zuwiderhandlung kann daher mit einem Bußgeld bestraft werden. (na)

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