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Vorsicht bei diesen Raupen-Nestern – Experten warnen vor lebensgefährlichen Reaktionen

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Von: Pauline Wyderka

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Die Nester dieser Raupe können besonders im Herbst noch eine Gefahr darstellen. Experten warnen Spaziergänger und ihre Hunde vor heftigen allergischen Reaktionen.

In diesem Herbst sind vor allem Menschen mit Spinnen-Angst mit Geschichten von der Nosferatu-Spinne bedient. Dabei sind die Spinnen in Deutschland vergleichsweise ungefährlich – egal ob Gruselname oder nicht. Jedoch breitet sich noch ein weiterer Unheilbringer aus Süd- und Mitteleuropa immer mehr auch in Rheinland-Pfalz aus: Der Eichenprozessionsspinner. Dieser stellt nach wie vor eine unterschätzte Gefahr dar.

Giftige Raupen-Nester: Experten warnen vor lebensgefährlichen Reaktionen

Gespinste wie das Nest der Eichenprozessionsspinner haben immer etwas Unheilvolles. Unweigerlich muss man sich vorstellen, was auch immer da herausgekrabbelt kommen könnte. Die Bewohner dieses Nests sind jedoch bereits ausgezogen. Gewöhnlich schlüpfen die Falter schon im Sommer. Entwarnung gilt trotzdem nicht. Das Gewebe enthält nämlich nach wie vor etliche der giftigen Brennhaare, die die Raupen am Körper tragen. Und gerade jetzt kann das zur Gefahr werden.

Das Umweltbundesamt warnt, dass auch im Herbst noch Gefahr von den teilweise über einen Meter langen Nestern ausgeht. Dann fallen diese durch Wind und Wetter häufig aus den Bäumen, in denen sie im Sommer gebaut wurden. Dadurch werden noch einmal besonders viele Brennhaare aufgewirbelt. Gefährdet sind vor allem Menschen und ihre Hunde, beim spazieren oder wenn sie sich in der Nähe von Eichen, den bevorzugten Nistplätzen der Raupen, aufhalten.

Giftige Raupen-Nester: Bei Kontakt werden heftige Reaktionen ausgelöst

Der Kontakt mit den Härchen kann heftige allergische Reaktionen hervorrufen. Sie sind fast unsichtbar und besitzen kleine Widerhaken, die sich in Haut und Kleidung festsetzen. Schnell geraten sie auch an die Schleimhäute und in die Augen. Bei Kontakt ist man dann dem Nesselgift Thaumatopoein ausgesetzt.

Sofort setzen Juckreiz sowie eine starke Reizung der Haut, Mund und Nase ein. Auch Schwindel, Müdigkeit, Fieber und Bindehautentzündungen können auftreten. Es besteht die Gefahr einer Asthmaattacke. In seltenen Fällen kann es sogar zu einem lebensgefährlichen allergischen Schock kommen.

Nach Kontakt mit Raupen-Nest weitere Reaktionen lindern

Ist der Hund oder man selbst in Kontakt mit den Härchen gekommen und es kommt nicht zu einem allergischen Schock, kann man sich vorsichtig abduschen, jedoch möglichst ohne Reiben. Die betroffenen Stellen kann man dann auch mit einem in der Apotheke erhältlichen Antihistaminikum behandeln, das die Reaktionen lindert. Die Kleidung sollte man laut plantopedia.de sofort wechseln und bei 60 Grad waschen.

Wer beim Spazierengehen oder Pilze Sammeln eines der Nester vorfindet, sollte sofort das Gesundheitsamt verständigen, damit dieses entfernt werden kann. Neben den Eichenprozessionsspinnern gehören zu den giftigsten Insekten in RLP noch weitere Arten, von denen man lieber die Finger lassen sollte. (paw)

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