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Den Garten auf den Herbst vorbereiten – so kannst Du Igeln helfen

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Von: Sarah Isele

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Er ist süß, er ist stachelig und er fühlt sich im Laub am wohlsten: der Igel. Jetzt im Herbst ist der Igel besonders aktiv. Wie ihm vor dem Winterschlaf geholfen werden kann:

Im Herbst ist der Igel besonders aktiv, da er sich noch vor dem Winterschlaf eine angemessene Speckschicht anfressen und einen geeigneten Ort zum Überwintern finden muss. Auch der Mensch kann dem Igel den Herbst angenehm gestalten, einen bequemen Ort im Garten einrichten und kranken oder jungen Tieren bei den Vorbereitungen auf den Winter behilflich sein.

Igel im Herbst: Welche Tiere brauchen Hilfe?

Da Igel bekanntlich Wildtiere sind, gilt grundsätzlich, dass keine gesunden, kräftigen Tiere im Haus überwintern werden sollen. Die Tiere sind selbst in der Lage, sich auf den Winter vorzubereiten und diesen zu überleben. Lediglich verletzte, kranke oder hilflose Tiere sind auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Grundsätzlich soll auch Hilfe und Beratung hinzugezogen werden. Anlaufstellen hierzu sind Tierärzte, örtliche Tierschutzvereine oder das Veterinäramt – diese kennen Igel-Stationen in der Nähe.

Fachkundige Tipps und die Nummer einer Beratungs-Hotline sind auf der Webseite des Vereins „Pro Igel“ (www.pro-igel.de) zu finden. Wenn der Mensch verwaiste Säuglinge, verletzte, unterernährte, kranke Jungigel, die Anfang November weniger als 500 Gramm wiegen oder aber Igel, die nach Wintereinbruch noch aktiv sind, finden, benötigen diese dringend Hilfe. Doch nicht nur der Igel braucht im Winter die Hilfe des Menschen, auch Hunden muss geholfen werden, um sie gesund durch die Kälte zu bringen.

Igel im Herbst: Auf das richtige Futter muss geachtet werden

Hauptsächlich ernähren sich Igel von Insekten. Auf ihrem Speiseplan stehen Käfer, Larven, Schnecken, Regenwürmer, Tausendfüßler, Spinnen und vielen andere Kleintiere. Obst, Gemüse, Nüsse oder Milch können Igeln nicht angeboten werden – diese Speisen können sie überhaupt nicht verdauen. Als Igelfutter eignet sich zum Beispiel eine Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei.

Ein mittelgroßer Igel benötigt in etwa die Menge eines 150 Gramm Joghurtbechers. Der beste Zeitpunkt für die Fütterung ist die Dämmerung, da Igel nachtaktive Säugetiere sind. Auch müssen die Futterschalen täglich gereinigt werden, indem sie heiß ausgespült werden. So können keine Krankheitserreger entstehen.

Igel im Herbst – so kann den Tieren geholfen werden
Igel im Herbst – so kann den Tieren geholfen werden © dpa/Julian Stratenschulte

Igel im Herbst: So kann der Garten Igelfest gemacht werden

Die Bedingungen für Igel im eigenen Garten können von jedermann verbessert werden. Dabei kann der Garten naturnah gestaltet (einheimische Pflanzen) werden, am besten ohne Gift gärtnern und Unterschlupfmöglichkeiten für die Igel schaffen. Diese können zum Beispiel durch Hohlräume in Holzstößen oder unter Gartenhäuschen ermöglicht werden.

Auch ist es vorteilhaft, wenn ein Haufen trockenes Laub mit Ästen und einer Plastikplane abgedeckt und Ecken mit Steinen beschwert werden. Je größer der Laubhaufen, desto besser ist die Wärmedämmung. Für durchlässige Gartenzäune sorgen (Abstand zum Boden zehn Zentimeter oder kleines Loch im Zaun).

Igel im Herbst: Mit diesen Gefahren sieht sich das Tier konfrontiert

In seinem täglichen Leben mit den Menschen steht der Igel vielen Gefahren gegenüber. Hier sind einige Dinge, auf die Menschen achten können, um den Wildtieren zu helfen. Der größte Feind ist das Auto, deshalb nachts im Siedlungsbereich oder in der Nähe von Hecken, Gebüschen und Gärten mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren. Baugruben, Kellerschächte und Schwimmbecken, wenn möglich abdecken oder Brett als Ausstiegsrampe anbringen bzw. aus Erde eine Rampe formen. Komposthaufen nur vorsichtig und nicht zwischen November und März umsetzen.

Auf den Einsatz von Laubsaugern verzichten. Sie saugen Kleinlebewesen (Igelnahrung) oder sogar kleine Igel ein. Brauchtums- oder Gartenfeuer unmittelbar vor dem Abbrennen per Hand umschichten. Hohes Gras vor dem Mähen nach Igeln absuchen. Mähroboter gar nicht oder nur tagsüber einsetzen. Hungrige Igel wühlen gerne in Gelben Säcken und verfangen sich darin. Mülltüten deshalb erst am Morgen auf die Straße stellen oder nachts erhöht stellen oder an den Zaun hängen. Mäuse- und Rattenfallen mindestens 50 cm hoch aufstellen. (rah)

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