Gruselige Spinnen in RLP: Wofür die Achtbeiner ihre vielen Augen brauchen
Viele finden Spinnen wegen ihrer vielen Augen einfach nur unheimlich. Allerdings sind die Sehorgane der Achtbeiner bei näherer Betrachtung sehr faszinierend:
Manchmal krabbeln sie herum, oft sitzen sie auch einfach nur in ihren Netzen oder an der Wand. Trotzdem haben viele Menschen Angst vor ihnen: Spinnen, die meist zwar harmlos sind, uns mit ihren acht Beinen und vielen Augen aber einen Schauer über den Rücken jagen. Aber warum müssen es gleich so viele Augen sein und wie gut können uns die Achtbeiner damit sehen?
Grusel-Spinnen in RLP: Wichtiger als die Augen sind meist andere Sinne
Wie viele Augen haben Spinnen? Meist sind es acht, die bei verschiedenen Arten unterschiedlich angeordnet sind. In der Familie der Sechsaugenspinnen haben die Tiere, wie der Name schon sagt, nur sechs Glubscher. Es gibt sogar Arten, die in Höhlen leben, in denen es völlig dunkel ist, und die daher gar keine Sehorgane haben. Gruselig: Die Nosferatu-Spinne hat sich bei einer Ludwigshafener Familie eingenistet.
Die meisten Spinnen können trotz ihrer vielen Augen gar nicht so gut sehen. Viel wichtiger sind für sie die Sinne hören, riechen und fühlen. Mit ihren behaarten, feinfühligen Beinen können sie auch kleinste Erschütterungen spüren. So merken sie sofort, wenn sich Beute in ihrem Netz verfangen hat und zappelt, oder wenn etwas Großes auf sie zukommt, wie zum Beispiel ein Mensch, vor dem sie fliehen müssen.
Grusel-Spinnen in RLP: Nachtaktiv durch Nebenaugen
Spinnen haben zwei nach vorne gerichtete, bewegliche Hauptaugen und insgesamt sechs Nebenaugen, die entweder seitlich, darüber oder darunter angeordnet sind. Dadurch haben die Tiere fast einen Rundumblick, obwohl ihr Kopf nicht beweglich ist. Auch wenn sie nicht gut sehen, können sie den Unterschied zwischen hell und dunkel wahrnehmen. Du findest Spinnen gruselig? Hier erhältst Du Tipps, wie Du die Angst vor Spinnen überwindest.
Die Nebenaugen reflektieren das Licht, sodass die Spinne besser im Dunkeln sieht. Teilweise können die Tiere dadurch nachtaktiv sein, so auch die Kescherspinne. Sie hängt knapp über dem Boden und hat ein Netz zwischen ihren Beinen. Krabbelt ein Beutetier unter ihr hindurch, wirft sie zielgenau ihr Netz und fängt es damit ein. Das erklärt auch, warum die Nebenaugen im Dunkeln leuchten, wenn Licht darauf fällt.
Faszinierend: Mit ihren Augen können Spinnen ihren Rückweg „berechnen“
Bei der Jagd der Springspinne arbeiten die Augen perfekt zusammen. Die Nebenaugen nehmen zuerst die Bewegung wahr. Dadurch weiß die Spinne, wohin sie sich drehen muss und fixiert das Objekt mit ihren Hauptaugen. Diese liefern ihr ein detailliertes, vielleicht sogar farbiges Bild. Wenn es sich um Beute handelt, schleicht sich die Spinne an. Mit einem Augenpaar schätzt sie die Entfernung ab, und sobald sie nah genug ist, springt sie los.
Faszinierend ist auch die Fähigkeit mancher Spinnen, Strecken zu messen. Gut zu erkennen ist das bei den Augen der Lauerjäger: Diese Spinnen warten in ihrem Unterschlupf auf ein Beutetier und verfolgen es. Dabei müssen sie ihm möglicherweise kreuz und quer hinterherlaufen. Trotzdem ziehen sie sich danach auf direktem Wege wieder in ihre Behausung zurück, weil sie „berechnen“ können, wie sie zurücklaufen müssen. (resa)