Ludwigshafen24 Tiere & Natur Halluzinationen, Lähmung, Tod – so giftig sind die gefährlichsten Pflanzen der Welt Erstellt: 18.05.2023, 15:00 Uhr
Von: Madlen Trefzer
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Nicht jede Pflanze, die hübsch und harmlos aussieht ist es auch. Auch im Garten finden sich giftige Pflanzen, die bei versehentlichem Kontakt großen Schaden anrichten können.
1 / 24 Die Giftpflanze des Jahres 2017: Das Tränende Herz (lat. Lamprocapnos spectabilis). Lass Dich vom romantische Flair der zarten Herzblüten nicht täuschen, denn der giftige Frühjahrsblüher hat es in sich. Die giftigen Alkaloide der Pflanze stecken vor allem in den Wurzeln, aber auch in Blättern, Blüten und Stängeln. Ihr Pflanzensaft kann schon beim Anfassen Allergien hervorrufen. Aus diesem Grund solltest Du das Tränende Herz unbedingt nur mit Handschuhen umpflanzen. © picture alliance:dpa | Hauke-Christian Dittrich 2 / 24 Denkst Du an Maiglöckchen (lat. Convallaria majalis), so kommt bestimmt auch Dir gleich ihr einzigartiger und intensiver Duft in den Sinn. Dass sie giftig sind, sieht man ihnen allerdings nicht an. Doch es ist höchste Vorsicht geboten – bereits der Verzehr geringer Mengen kann tödlich enden. Das Gefährliche an den zarten Blümchen ist, dass ihre Blätter recht leicht mit den Blättern von Bärlauch verwechselt werden können. © IMAGO/Gottfried Czepluch 3 / 24 Die Stinkende Nieswurz (lat. Helleborus foetidus) wird von Biologen als „sehr giftig“ eingestuft. All ihre Pflanzenteile können Übelkeit und heftige Krämpfe verursachen. Das in ihr enthaltene Protoanemonin kann sogar bei Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut Vergiftungserscheinungen wie Rötung, Juckreiz oder gar Blasenbildung verursachen. © IMAGO/H.Tschanz-Hofmann 4 / 24 Alle Pflanzenteile des Blauen Eisenhuts (lat. Aconitum napellus) sind stark giftig. Bereits zwei Gramm der Wurzel können für Menschen tödlich sein. Bei Verzehr treten folgende Symptome auf: Unterkühlung, Herz-/Atemlähmung, starke Krämpfe – letztlich auch der Tod. Die farbenstarke Pflanze steht in Deutschland unter Naturschutz und wurde früher als Heilpflanze angesehen; war allerdings auch ein beliebtes Mord- und Pfeilgift. © IMAGO/Gottfried Czepluch 5 / 24 Die Hundspetersilie (lat. Aethusa cynapium) sieht aus, als sei sie ein recht unscheinbares Kraut, kann allerdings tödlich sein. Dabei sind alle Pflanzenteile sehr giftig und können in großen Mengen auch Pferde und Rinder vergiften – Mäuse und Ratten wiederum nicht. Beim Menschen führt der Verzehr zu Brennen im Mundraum, bleicher Haut, Übergeben, kaltem Schweiß, schnellem Puls, erweiterten Pupillen und Sehstörungen, Krämpfen und Lähmungserscheinungen, Bewusstseinstrübung und letztlich zu Atemlähmung und Tod. © IMAGO/M. Kuehn 6 / 24 Übelkeit, Fieber, Herzrhythmusstörungen, blutige Durchfälle und schließlich Tod können durch den Verzehr von Samen des Wunderbaumes (lat. Ricinus communis) verursacht werden. Aus ihnen wird Rizinusöl gewonnen, das wiederum für den Menschen ungefährlich ist und gerne in der Medizin und Kosmetik verwendet wird. © IMAGO/bodenseebilder.de 7 / 24 Alle Pflanzenteile der Tollkirsche (lat. Atropa belladonna) – vor allem aber ihre Beeren – sind sehr giftig. Der versehentliche Verzehr führt zu Halluzinationen, Tobsucht, Schüttelkrämpfen und Tod. Wurzeln, Blätter und Früchte enthalten große Mengen an Alkaloiden. Mit 40 bis 87 Prozent ist dabei das Gift Hyoscyamin (insbesondere als Atropin) am stärksten vertreten. © IMAGO/S. Derder via www.imago-images.de 8 / 24 Das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) kann Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen. Dabei sind alle Pflanzenteile giftig und können starke Reizungen des Magen-Darm-Traktes verursachen. Außerdem wirken die Glykoside in der giftigen Pflanze auf die Herzmuskulatur und können auch dort großen Schaden verursachen. © IMAGO/imageBROKER/Frank Sommariva 0 Interessiert Dich bestimmt auch 9 / 24 Alle Pflanzenteile, vor allem aber die Wurzel des Weißen Germers (Veratrum album) rufen Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und sogar Atemnot hervor. Die Giftpflanze, die sich selbst bestäuben kann, duftet vor allem bei Sonnenschein recht penetrant und ist sowohl in europäischen Gebirgen als auch in Asien weit verbreitet. Bei der nächsten Wanderung also lieber aufpassen! © Imago/ stock&people 10 / 24 Schön anzusehen und auch schön stachelig – Stechpalmen (lat. Ilex) enthalten einiges an Giftstoffen und rufen neben Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen auch Lähmungen, Nierenschäden, Durchfall, Magenentzündung, Schläfrigkeit hervor. Sie wachsen etwa 2 bis 25 Meter in die Höhe. Dabei umfasst die Gattung „Ilex“ etwa 400 bis 600 unterschiedliche Pflanzenarten. © picture alliance:dpa | Oliver Berg 11 / 24 Der Virginische Tabak (lat. Nicotiana tabacum) ist der Grund für den damaligen Durchbruch der Tabakindustrie. Dabei sind jedoch alle Pflanzenteile des Gewächses sehr giftig. Bei schwerwiegenden Vergiftungen kann es zu Kreislaufkollaps, kaltem Schweiß, Krämpfen, Bewusstseinsverlust und Herzstillstand kommen. Verantwortlich dafür ist eines der Hauptwirkstoffe Nicotin. Beim Rauchen wird die Giftigkeit im Vergleich zum Verzehr allerdings verringert. © Imago stock&people 12 / 24 Bilsenkraut (lat. Hyoscyamus) wird seit langer Zeit als Arzneimittel oder aber auch als Rauschmittel benutzt. Seine Giftstoffe rufen bei Menschen insbesondere Herzbeschwerden und Halluzinationen hervor. Sein Giftstoff Atropin wird dazu benutzt, um in der Augenheilkunde die Erweiterung der Pupille hervorzurufen – das ermöglicht um eine Fokussierung des Auges. © IMAGO/ xhuaox Panthermedia28251429/ huao via www.imago-images.de
13 / 24 Kaum einer kann gleichgültig daran vorbeigehen, wenn Blauregen (lat. Wisteria) im Frühjahr an den Fassaden mancher Häuser hochwächst. So berauschend wie der Schmetterlingsblütler duftet, so giftig ist er auch. In allen Pflanzenteilen werden Alkaloide gefunden, die bei versehentlichem Verzehr Verdauungsstörungen und Kreislaufbeschwerden hervorrufen. © picture alliance : dpa | Holger Hollemann 14 / 24 Von Bewusstseinsstörungen über Sedierung (Dämpfung des Zentralnervensystems) bis hin zu Tod durch Herzversagen ruft die nicht ganz so fromme Engelstrompete (lat. Brugmansia) hervor. Die dekorative Pflanze wird oft und gerne angebaut und lässt sich mittlerweile überall auf der Welt finden – ursprünglich stammt sie allerdings aus Südamerika. © picture alliance : dpa | Horst Ossinger 15 / 24 Ja, auch die Kartoffel (lat. Solanum tuberosum) kann bei Verzehr ohne Bedacht überaus giftig sein. Dabei sind all ihre Pflanzenteile, die über der Erde wachsen, sowie auch grüne Knollen besonders Giftig und können Grund für Durchfall und Atemlähmung sein. © picture alliance : dpa | Julian Stratenschulte 16 / 24 Übelkeit, oder aber auch Tod durch zentrale Atemlähmung verantwortet die zarte Herbstzeitlose (lat. Colchicum autumnale). All ihre Pflanzenteile, vor allem aber die Samen werden als sehr Giftig eingestuft und dürfen auf keinen Fall verzehrt werden. Das Colchicin, das sie enthält, wurde vor Jahrhunderten zur Behandlung von Gicht benutzt. © picture alliance : dpa | Karl-Josef Hildenbrand 17 / 24 Goldregen (lat. Laburnum anagyroides) – wie schön! Nun ja, nicht so ganz. Diese hübsche gelbe Pflanze ist giftig und ruft Lähmung bis Atemstillstand hervor. Die Wirkung des darin enthaltenen Giftstoffes Cytisin ähnelt der des Nicotins, da beide Substanzen mit den gleichen Rezeptoren im Gehirn interagieren. Cytisin kann man auch in Medikamenten zur Raucherentwöhnung finden. © picture alliance : dpa | Matthias Schrader 18 / 24 Bewusstseinsstörungen, Kreislaufkollaps und Atemlähmung können durch sämtliche Pflanzenteile der Eibe (lat. Taxus baccata) verursacht werden werden. Wer also die rot leuchtenden Früchte sieht, sollte einen großen Bogen um sie machen – vor allem aber um den taxinhaltigen Kern der Beere. © picture-alliance : gms | Marion_Nickig 19 / 24 Die nach Bergamotte und Jasmin duftenden Blüten der Robinie (lat. Robinia) provozieren Bauchschmerzen, Übelkeit und sogar Brechreiz. Die Pflanze enthält über 9 giftige Wirkstoffe, weshalb man die süß schmeckenden Blüten auch niemals essen sollte. © dpa-Zentralbild/ picture alliance: Patrick Pleul 20 / 24 Dass der Rote Fingerhut (lat. Digitalis purpurea) hoch giftig ist, sollte jedes Kind wissen. Herzrhythmusstörungen, Entzündungen, Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen und Halluzinationen werden durch die extravagante Pflanze herbeigeführt. Was im 18. Jahrhundert als Heilpflanze angesehen wird, kann lebensbedrohlich werden und sollte daher bestenfalls umgangen werden. © picture alliance:dpa | Oliver Berg 21 / 24 Du fragst dich sicher, was denn herkömmliche Tomaten in einer Giftpflanzen-Galerie verloren haben. Nun, auch sie gehören zu den toxischen Biestern, die bei falschem Gebrauch Atemlähmung und Durchfalltod verantworten können. Dies gilt jedoch nur für die grünen Pflanzenteile und unreife Früchte. © picture alliance:dpa 22 / 24 Ein ganz schönes Paket an Symptomen kann Rainfarn (lat. Tanacetum [Chrysanthemum] vulgare) hervorrufen: Erbrechen, Rötung des Gesichts und Pupillenerweiterung, starke Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Uterusblutungen sowie Schädigungen von Nieren und Leber können auftreten. Auch Kreislauf- und Atemstillstand kommen vor und führen unmittelbar zum Tode. Verantwortlich dafür ist das nach Menthol riechende Nervengift Thujone, das übrigens auch Wahnvorstellungen hervorrufen kann. © picture alliance:dpa | Andrea Warnecke 23 / 24 Wer an Hyazinthen (lat. Hyacinthus orientalis) denkt, denkt bestimmt auch gleich an ihren berauschenden Duft. Doch Vorsicht beim Umtopfen – denn die Zwiebel enthält Oxalsäure, die schnell zu Brechreiz führen könnte. Zwar wird die Pflanze nur als geringfügig giftig angesehen, der Kontakt mit Schleimhäuten sollte jedoch gemieden werden. © picture alliance/dpa-Zentralbild | Jens Büttner 24 / 24 Die Blätter des Kalifornischen Mohns (lat. Eschscholzia californica) wurden von den amerikanischen Ureinwohnern für medizinische und spirituelle Zwecke genutzt. Die Pflanze wurde als Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie als mildes Schmerzmittel verwendet. Die abgekochten Blüten wurden gegen Läuse in die Haare gerieben. In der modernen Medizin wurde der Kalifornische Mohn als pharmazeutische Droge zur Behandlung von Depressionen wiederentdeckt – ist jedoch im unbehandelten Zustand giftig. © picture-alliance: dpa | Jacqueline Faller Sie sind schön anzusehen, aber Vorsicht! Der Kontakt mit Haut, Schleimhäuten und vor allem ein versehentliches Verschlucken könnte schlimmstenfalls zum Tode führen. Giftige Pflanzen gibt es überall – in freier Natur, auf Feldern, im Wald und vielleicht sogar in Deinem Garten. Wachsen Giftpflanzen auf Deinem Territorium, ist Wachsamkeit angesagt. Denn umtopfen, beschneiden und pflegen solltest Du diese Pflanzen nur mit Handschuhen!
Wir haben die Liste der giftigsten Pflanzen und Blumen der Welt zusammengestellt. Geringfügig giftige bis giftige Pflanzen gibt es allerdings wie Sand am Meer. Deshalb ist immer Vorsicht geboten – schließlich kann es durchaus schnell passieren, dass man die Pflanzenteile berührt und sich direkt danach versehentlich ins Gesicht oder an den Mund fasst. Auch der Weihnachtsstern ist eine Giftpflanze – hättest Du das gedacht? (mad)