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Gefahr aus dem Wasser: Wels-Mythen auf dem Prüfstand – greifen die Fischer wirklich Menschen an?

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Von: Teresa Knoll

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Dunkles Wasser, große Fische: Manche Menschen trauen sich nicht in Badeseen, weil sie Angst haben, von Welsen angegriffen zu werden. Aber wie gefährlich sind die Fische wirklich?

Gefahr aus der Tiefe: Immer wieder gibt es Berichte darüber, dass Welse Schwimmer angreifen. Wegen solcher Horrorgeschichten trauen sich manche Menschen nicht in Badeseen. Denn wer weiß, was unten in der dunklen Tiefe lauern könnte? Aber wie gefährlich sind die Fische wirklich? Tatsächlich greifen sie Menschen normalerweise nicht an – sie können aber zu einer bestimmten Zeit aggressiver reagieren als sonst.

Gefährlicher Fisch? Leichenteile in Welsen gefunden – greifen die Tiere Menschen an?

„Riesiger Wels greift Schwimmerin an“ oder „Die Legende vom Monsterfisch“ lauten die Schlagzeilen. Angeblich fressen Welse auch Hunde und kleine Kinder. Respekteinflößend ist der Fisch auf jeden Fall: Es wurden schon Exemplare von bis zu drei Meter Länge und über 100 Kilogramm Gewicht gefunden. Außerdem können sie ein beachtliches Alter von 80 Jahren erreichen.

Wie ein gruseliges Urzeit-Monster sieht der Wels aus mit seinem mächtigen Körper und den Bartantennen, die neben seinem Maul abstehen. In künstlich angelegten Seen kommen die Fische allerdings nur vor, wenn sie dort ausgesetzt wurden. Vor allem leben sie in Flüssen, können aber auch in stehenden Gewässern sein, wo sie sich tagsüber zwischen Wasserpflanzen und Baumwurzeln verstecken. Muss man sich also davor fürchten, beim Baden im Sommer von einem Wels angegriffen zu werden?

Sind Welse gefährlich? Aggressiver Fisch im Mai und Juni

Die „gute“ Nachricht: Die Menschenteile, die in den großen Fischen gefunden wurden, stammten von Leichen. Menschen stehen normalerweise nicht auf der Speisekarte von Welsen. Schwimmer müssen sich nicht fürchten, plötzlich von einem der Tiere angeknabbert zu werden. Allerdings sollte man trotzdem aufpassen, wenn man in Gewässern schwimmt, in denen Welse hausen, und zwar im Mai und Juni.

In diesen Monaten ist nämlich Laichzeit für den großen Süßwasserfisch. Und welche Mutter kennt es nicht: Die Brut wird mit dem eigenen Leben verteidigt. Wer also zu nah an das Laichgebiet eines Welses gerät, muss damit rechnen, von dem Elterntier vertrieben zu werden. Für andere Menschen sind Achtbeiner der Horror: Gruselig wird es vor allem dann, wenn man plötzlich eine Spinne in der Autotür sitzen hat.

Gefährlicher Wels: Auch Säugetiere und Wasservögel stehen auf dem Spieseplan

Welse können Menschen allerdings nichts anhaben, denn dazu sind ihre kleinen Stummelzähnchen gar nicht geeignet. Eher noch muss der Wels Angst vor uns haben, denn wegen seines Geschmacks und weil er praktisch grätenfrei ist, ist er als Speisefisch beliebt. Viel Nahrung braucht er selbst nicht: Laut weltderwunder.de braucht ein Wels von fünfzig Kilogramm im Jahr nur sechzig bis siebzig Kilogramm Nahrung, weil er als wechselwarmes Tier wenig Energie aufwendet.

Der Wels ernährt sich vor allem von anderen Fischen und Wirbellosen. Wenn ihm allerdings ein Wasservogel oder ein kleines Säugetier vors Maul kommt, schnappt er auch da zu. Gliedmaßen kann er durch sein Gebiss allerdings nicht abreißen. Man kann also unbesorgt in Badeseen schwimmen, ohne sich vor einem Wels-Angriff fürchten zu müssen. Auch vor Schlangen haben viele Menschen Angst – aber es gibt Tipps, was bei einer Begegnung mit ihnen zu tun ist. (resa)

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