Wirklich tot? Mit diesem Trick überlisten Spinnen die Menschen
Um bei Gefahr ihr Überleben zu sichern, stellen sich viele Tiere und Insekten tot. Auch einige Spinnenarten machen sich in Stresssituationen diese Eigenart zunutze. Was es damit auf sich hat:
Spinnen sind für viele Menschen ein Graus. Wenn sie einen Achtbeiner sehen, verfallen sie direkt in Panik und erstarren. Dabei ist die Art und Größe der Spinne vollkommen egal. Spätestens seit dem Vormarsch der Nosferatu-Spinne in deutschen Haushalten haben die Viel-Augen einen schlechten Ruf weg. Was viele nicht wissen: Die Schockstarre kommt nicht nur bei Menschen vor – sondern auch bei Spinnen!
Bei Gefahr tot stellen: die Schockstarre im Tierreich
Die Schockstarre oder auch Angststarre ist ein besonderer, durch Gefahren- oder Stresssituationen ausgelöster Zustand, der sowohl bei Menschen und Tieren als auch bei Insekten auftritt. Bei Gefahr oder Stress wird das Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet, welches den Herzschlag erhöht. Dies geschieht, damit die Muskulatur mit mehr Sauerstoff versorgt wird und der Körper wird somit entweder auf einen Kampf oder eine Flucht vorbereitet.
Bei dieser Reaktion werden die Funktionen einiger Organe und Hirnareale heruntergefahren. Wenn es innerhalb von 15 Sekunden weder zu einem Kampf noch zu einer Flucht kommt, wird die Schockstarre ausgelöst. Hierbei kann das bedrohte Lebewesen weder kämpfen noch fliehen – es erstarrt quasi vor Angst. Dabei sinkt der Herzschlag, die Muskeln versteifen sich und die Kontrolle über die Körperfunktionen lässt nach.
Bei Gefahr tot stellen: der Sinn der Schockstarre
Wenn Tiere von einem Beutegreifer bedroht werden oder in eine sonstige Stresssituation geraten, verfallen sie sehr schnell in die sogenannte Schockstarre. Dabei imitieren Tiere den Zustand des Todes, um für Fressfeinde weniger auffällig und interessant zu sein. Die Schreckstarre ist insofern praktisch, da manche Fressfeinde auf die Bewegung des Beutetiers reagieren.
Oft haben Tiere bei der Schockstarre ihre Augen weit geöffnet, die Gliedmaßen von sich gestreckt und eine heraushängende Zunge. Manche Lebewesen stellen dabei die Merkmale des Todes nach, indem sie ihre Herzschlag- und Atmungsfrequenz herunterfahren und nicht mehr auf die Umwelt reagieren.
Bei Gefahr tot stellen: So sieht es bei der Spinne aus
Wenn eine Spinne, bedroht wird, ist ihr erster Reflex, die Flucht zu ergreifen – die Art des Achtbeiners spielt dabei keine Rolle. Manche Spezies stellt sich auch tot und verfällt in die oben beschriebene Schockstarre. Und nur wenn eine Spinne sich in einer wirklich lebensbedrohlichen Lage sieht, beißt sie zu. Gut zu wissen ist hierbei, dass eine Spinne im toten Zustand anders aussieht, als andere Tiere.
Die Beine der Spinne arbeiten mit einem hydraulischen System und wenn sie „abschalten“ ziehen sich die Beine nach innen zum Körper hin zusammen. Sie rollen sich also quasi unter dem Kadaver ein, dabei „erstarren“ die Achtbeiner und können sich für eine längere Zeit nicht mehr bewegen. Wenn man wissen möchte, ob eine Spinne tot oder lebendig ist, kann diese leicht angepustet werden. Wenn sie nicht zuckt und ihre Beine unter sie gerollt sind, ist sie tot. Und wenn die Spinne lebt, wird sie entweder weglaufen oder ihre Beinchen näher an ihren Körper ziehen. (rah)