Häftlinge retten Katzen, die sonst eingeschläfert werden – und blühen komplett auf
Tiere zu streicheln, baut Stress und Aggressionen ab. Der therapeutische Effekt von Katzen soll in einem US-amerikanischen Gefängnis die Insassen resozialisieren. Auch die Katzen profitieren.
Sie sind Hunde- oder Katzenbesitzer? Dann wissen Sie um die entspannende Wirkung, die Haustiere haben können. Dass sie entstressen, wenn wir sie streicheln und kuscheln, ist wissenschaftlich erwiesen. Je enger die Beziehung zum Tier, desto mehr wirkt sich das gemeinsame Kuscheln aus, heißt es in einer Meldung der Deutschen Presseagentur dpa. Nicht nur beim Menschen, auch beim Tier wird das sogenannte Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, berichtet Landtiere.de. Fünf Minuten reichen dafür schon aus, zitiert die dpa Andrea Beetz, Diplom-Psychologin und Dozentin zur Mensch-Tier-Beziehung an der Uni Rostock.
Häftlinge kümmern sich um Katzen im Gefängnis
Wenn wir ein Tier sehr mögen, wirkt sich das also gut auf unsere Gesundheit und Stimmung aus – und umgekehrt. Im Staatsgefängnis des US-amerikanischen Bundesstaats Indiana soll ein Katzen-Projekt außerdem dafür sorgen, dass Straßenkatzen vor dem Einschläfern gerettet werden. Die Gefängnisinsassen haben die Möglichkeit, sich um eine Katze zu kümmern – wenn sie keine Gefängnisregeln brechen.
Möglich gemacht wird das Projekt mit dem Namen F.O.R.W.A.R.D. (Felines and Offenders Rehabilitation with Affection, Reformation and Dedication) von den Tierschützern der Organisation The Animal Protection League (APL) in Indiana. Im Rahmen des Projekts werden Tierheimkatzen in der Justizvollzugsanstalt Pendleton von den Insassen versorgt.
Katzen bekommen durch Gefängnis-Projekt bessere Chancen auf Adoption
Die Katzen haben dort die Möglichkeit, mit Menschen zu interagieren, was ihre Chancen auf eine Adoption erhöht, und die teilnehmenden Häftlinge lernen Verantwortung, indem sie die Katzen füttern, striegeln und sauber machen, so eine Information auf den Seiten der APL.
Es gibt für das Gefängnispersonal und die Familien der Insassen die Möglichkeit, eine Katze zu adoptieren. Findet ein Kätzchen auf diesem Weg ein neues Zuhause, bringen die Tierschützer der Animal Protection Leage eine neue Katze ins Projekt.
„Ich liebe das. Ich war schon einmal im Gefängnis“ – Positives Feedback von Instagram-Usern
Es ist eine Win-Win-Situation: Die Katzen fassen wieder Vertrauen zu Menschen durch die liebevolle Pflege durch die Insassen und die Häftlinge profitieren von der bedingungslosen Liebe eines Haustiers – etwas, das viele dieser Häftlinge noch nie erfahren haben, so die APL. „Ich habe von Straftätern gehört, dass sie, als sie ein Tier bekamen, sich zum ersten Mal erlaubten, sich um etwas zu kümmern, etwas zu lieben“, so Maleah Stringer, Leiterin der APL.
Knapp 529.166 Instagram-Follower haben das Video auf dem Instagram-Kanal von Earthofcats mit „Gefällt mir“ markiert. Viele haben auch einen Kommentar hinterlassen, zum Beispiel folgende:
- „Ich persönlich halte es für keine gute Sache, Menschen zu belohnen, die gegen das Gesetz verstoßen.“
- „Ich liebe das. Ich war schon einmal im Gefängnis, und wenn ich ein Tier hätte haben können, wäre das eine große Hilfe gewesen. Ich weiß, dass man seine Zeit nicht genießen soll. Glauben Sie mir, das würden Sie trotzdem nicht, aber es hilft bei Depressionen. Es hilft, die Aggressionen abzubauen. Es wird ihnen helfen, positive Bindungen aufzubauen, wozu sie vielleicht nie in der Lage gewesen wären. Ich unterstütze dies zu 100 %. ❤️“
- „Die Gefängnisinsassen laufen den ganzen Tag herum und diskutieren darüber, wessen Katze niedlicher ist, das ist der beste Satz, den ich seit langem gehört habe.“
- „Katzen sind heilsame Geschöpfe ❤️“