Fleischfressender Wurm breitet sich aus: Was Hobbygärtner beachten sollten
Ein aus Südamerika eingeschleppter Wurm breitet sich in Deutschland aus. Er birgt ein großes Risiko für heimische Gärten und das Ökosystem.
Dortmund – Immer mehr Tier- und Pflanzenarten breiten sich in Regionen der Erde aus, in denen sie eigentlich nicht beheimatet sind. Doch der globale Güterverkehr schleppt die ein oder andere fremde Tierart über Containerschiffe nach Europa und Deutschland ein. So auch der südamerikanische Plattwurm, der für großen Schaden im Garten sorgen könnte, berichtet RUHR24.
Fleischfressender Plattwurm aus Südamerika in Deutschland – eingeschleppt über Topfpflanzen
Dass sich fremde Tierarten heute auch in deutschen Regionen wohlfühlen, ist nicht neu. Milderes Klima in Folge der Erderwärmung erleichtert die Verbreitung invasiver Arten. Darunter sind bestimmte Tier- und Pflanzenarten zu fassen, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräumen, heimischen Arten oder Ökosystemen schaden.
Aktuell warnt das Bundesamt für Naturschutz vor einem neuen Fressfeind in heimischen Gärten – dem Nungara-Plattwurm (Obama Nungura). Der bräunlich-glitschige Wurm stammt ursprünglich aus Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern. Über den Gütertransport ist er in der Erde von eingeführten Topfpflanzen auf den europäischen Kontinent gelangt. Im Jahr 2020 wurde er das erste Mal in Deutschland nachgewiesen. Der südamerikanische Plattwurm ist nicht die einzige Tierart, die sich in Deutschland breit macht. Auch die kalifornische Kettennatter wurde bereits hierzulande gesichtet, berichtet Merkur.de.
Obama Nungara breitet sich in Deutschland aus – wie der Plattwurm dem Garten schaden kann
Zwar ist die Wurmart noch nicht vollständig erforscht, dennoch lassen sich bestimmte Gefahren für den Garten feststellen. Denn der Nungara-Plattwurm ernährt sich von Regenwürmern. Im Garten erfüllen die langen Würmer jedoch wichtige Funktionen, wie der NABU erklärt. Regenwürmer lockern und belüften den Boden und sorgen dafür, dass natürliche Gartenmaterialien zersetzt und kompostiert werden.
Auch die Schnecke steht auf der Nahrungsliste des Obama Nungara. Viele Gartenbesitzer vertreiben die Weichtiere regelmäßig mit unterschiedlichen Tricks, dabei haben Schnecken ebenfalls nützliche Eigenschaften im Ökosystem. Der südamerikanische Plattwurm könnte heimischen Gartennützlingen durchaus gefährlich werden. Natürliche Fressfeinde können ihm nichts, da er Gifte in sich trägt, mit denen er seine Opfer tötet. So ist er für heimische Vögel oder Igel ungenießbar, berichtet RTL.
Immer häufiger invasive Arten im Garten – worauf Verbraucher achten sollten
Um die Ausbreitung invasiver Arten zu bremsen, können auch Hobbygärtner einen Beitrag leisten. Gekaufte Topfpflanzen sollten immer genauestens kontrolliert werden. Der Nungara-Plattwurm versteckt sich laut dem Magazin Geo.de tagsüber gerne an dunklen und feuchten Orten.
Wer den fleischfressenden Wurm entdeckt, sollte ihn laut Empfehlungen des NABU fotografieren und bei einer zuständigen Stelle melden. Verbraucher sollten die Tiere vorsichtshalber nur mit Handschuhen anfassen. Ob sich die Population künftig stärker in Deutschland ausbreitet, ist noch unklar. Für die heimischen Ökosysteme und Gärten stellen invasive Arten eine große Bedrohung dar.