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Fledermäuse in Rheinland-Pfalz – so kannst Du Tieren helfen, die in Gefahr sind

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Von: Madlen Trefzer

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Rheinland-Pfalz - Des Öfteren kommt es vor, dass man in der Natur auf Fledermäuse trifft. LUDWIGSHAFEN24 verrät, wie Du ein hilfsbedürftiges Tier erkennst und was Du tun kannst.

Die einen fürchten, die anderen lieben sie – Fledermäuse in Rheinland-Pfalz sind jetzt wie nie zuvor auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Wird eine Fledermaus aufgefunden, stellt sich für viele die Frage, ob es besser sei, das Wildtier aufzunehmen und ihm zu helfen, oder es der freien Natur zu überlassen. Der Naturschutzbund (NABU) findet mittels einer Umfrage heraus, dass die richtige Hilfestellung den Tieren das Leben retten kann.

Hilfsbedürftigen Fledermäusen unter die Flügel greifen: Unterstützung erwünscht, aber Vorsicht...

Vergangenes Jahr rettet laut NABU richtiges Handeln über 100 Fledermäusen das Leben. Unterstützung sei hierbei immer erwünscht und lohnend. Normalerweise leben Fledermäuse sehr versteckt und schlafen den lieben langen Tag in ihren Quartieren. Diejenigen Tiere, die Winterschlaf halten, sollten keinesfalls gestört werden. Sieht man eine Fledermaus aber tagsüber, und zwar offensichtlich ungeschützt, ist das ein Grund, aufmerksam zu werden – vor allem, wenn es sich dabei um Babyfledermäuse handelt.

In den meisten Fällen handelt es sich dann um eine hilfsbedürftiges Tier. Grundsätzlich ist es erlaubt, verletzte, hilflose oder kranke Fledermäuse aufzunehmen, um sie wieder gesundzupflegen. Die Tiere sind aber unverzüglich freizulassen, sobald sie sich selbständig erhalten können. In Ausnahmefällen kann es natürlich auch sinnvoll sein, mit Fachleuten in Kontakt zu treten, um mehr über Handhabung, angemessene Unterbringung sowie medizinische Versorgung und Co. zu erfahren. 

Fledermaus aufgegabelt: So bringst Du einen Fleder-Gast richtig unter

Fledermäusen mit größeren Wunden oder Knochenbrüchen kann nur ein Fledermausspezialist helfen. Bei Bisswunden handelt es sich laut NABU oft um Katzenbisse. Handle in einem Erstfall richtig – Greife vorsichtig mit einem trockenen Tuch nach der Fledermaus, um Dich selbst zu schützen und Bisse und Co. zu vermeiden. Als schnelle Lösung für die vorübergehende Beherbergung von Fledermäusen eignet sich ein Schuhkarton mit Lüftungslöchern. Für einen dauerhaften Aufenthalt eignen sich Türme – Mannheim etwa baute eigens für die Bundesgartenschau einen solchen Fledermausturm.

Das Innere des Kartons kannst Du ihn mit zerknülltem Küchenpapier oder einem Stofftuch auslegen. Babyfledermäuse benötigen darüber hinaus eine mit warmem Wasser gefüllte Wärmflasche. Den Karton gut verschließen, denn die Fledermaus ist bekannt für ihre Ausbruchskunst. Schicke danach zeitnah eine Anfrage an die Fledermausexperten des NABU Rheinland-Pfalz bzw. des AK Fledermausschutz. 

Unerwartete Begegnung? Hier treiben sich Fledermäuse normalerweise herum

Hat sich allerdings eine Fledermaus in deinem Zimmer verirrt, und flattert fröhlich durch den Raum, befindet sie sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in Gefahr. Öffne einfach die Fenster, lösche das Licht und lass das Tier wieder ins Freie fliegen. Findest Du Fledermäuse in Baumspalten, Höhlen oder sogar auf dem eigenen Dachboden, sind sie ebenfalls nicht in einer Notlage, sondern befinden sich an für sie normalen Wohnorten.

So hart das auch klingen mag – Verletzungen, Krankheiten sowie der Tod gehören zum natürlichen Kreislauf. Der menschliche Impuls, hier einzugreifen, ist zwar aus ethischer Sicht nachvollziehbar, in vielen Fällen kann es für die Fledermaus oder andere aufgenommene Tiere aber auch von großem Nachteil sein. Im Zweifelsfall steht das Fledermaustelefon unter der Telefonnummer 030-284984-5000 für Anfragen zur Verfügung. (mad)

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