Tierischer Ausreißer: Affe Louis büxt aus Pfälzer Tierpark aus – und hält Angestellte auf Trab
Louis lebt als einziger Berberaffe im Tierpark Niederfischbach. Dort hält er die Angestellten des Parks auf Trab, denn nach seiner Flucht ist er zeitweise unauffindbar.
In Niederfischbach (Rheinland-Pfalz) ist der Affe los – oder eher weg. Im dortigen Tierpark hält der Berberaffe Louis seine Pfleger auf Trab. Denn der fast 30-jährige Primat ist aktuell auf der Flucht. Seit knapp einer Woche ist „King“ Louis schon nicht mehr in seinem Gehege. Zwar ist sein Aufenthaltsort zeitweise bekannt, eine Rückkehr in den Park liegt aber noch in weiter Ferne. Was genau das Problem ist und warum sich die Tierpfleger Sorgen machen:
Tierischer Ausreißer: Affe Louis haut aus Tierpark Niederfischbach ab
„King“ Louis, wie der fast 30-jährige Primat scherzhaft genannt wird, ist der einzige Berberaffe im Tierpark Niederfischbach. Das Hauptverbreitungsgebiet dieser Art liegt eigentlich im Atlasgebirge Marokkos und Algeriens, wo sie in Gruppen von 12 bis 60 Mitgliedern leben. Dass Louis in Rheinland-Pfalz alleine lebt, liege laut dem Tierpark daran, dass die Berberaffen sich nicht „vergesellschaften“ lassen und Louis in einer anderen Gruppe, zu der er nicht gehört, „mit größter Wahrscheinlichkeit“ getötet werden würde.
„Leider ist nach Reinigungsarbeiten im Primatenhaus ein Berberaffe ausgebüxt. In der Regel halten sich Berberaffen in der Nähe ihrer gewohnten Umgebung auf und kommen meist von alleine zurück“, heißt es am Freitag (3. März) auf der Facebook-Seite des Tierparks Niederfischbach. Affe Louis ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit zwei Tagen weg. Mittlerweile ist der fast 30-Jährige aber seit über einer Woche ausgebüxt. Wenn die eigene Katze mal verschwindet, gibt es übrigens Wege, sie schneller wiederzufinden.
Alarm im Tierpark Niederfischbach: Affe Louis auf Baum gefunden, aber nicht erreichbar
So ganz spurlos verschwunden ist Affe Louis aber nicht. Mithilfe einer Drohne mit Wärmebildkamera können die Mitarbeiter den Primaten in einem Baum nahe dem Tierpark ausfindig machen. Dort thront er auf einer Fichte inmitten eines Waldes. Die Suchaktion ist damit aber nicht beendet, da der Primat in dieser Position nicht erreichbar ist.
Der Einsatz einer Lebendfalle oder eines Narkosegewehrs werden laut Radio Siegen schnell verworfen. Für den Einsatz von Betäubungspfeilen seien die Äste im Wald zu dicht. Die Mitarbeiter des Tierparks Niederfischbach hoffen, dass der Affe eingefangen werden kann, sobald er sich sein Essen holt. Geduld wird also zur obersten Tugend.

Spurlos verschwunden: Affe Louis aus Tierpark Niederfischbach wieder weg
Dann folgt jedoch die nächste schlechte Nachricht. Plötzlich fehlt von „King“ Louis wieder jede Spur. Zudem sorgt neu gefallener Schnee dafür, dass die Suche erschwert wird. Seit Tagen hat niemand den Primaten mehr gesehen. Der Tierpark warnt Menschen davor, den Berberaffen beim Antreffen zu füttern und Abstand zu halten. Mittlerweile sind laut SWR Fangnetze im Wald aufgehängt und eine Wildkamera aufgestellt worden. Zudem soll Futter im Gehege den fast Affen-Senior anlocken.
Sein Tierpfleger mache sich laut SWR große Gedanken um Louis und schließe den Affen-Senior jeden Abend in seine Gebete ein. Denn außer der Kälte drohen noch weitere Gefahren wie Greifvögel, Füchse und Waschbären, die ihre Beute auch auf Bäumen suchen. Im Heidelberger Zoo hat es letztes Jahr übrigens Nachwuchs im Affenhaus gegeben. (dh)