Frauen sollen „bei den Frauen pfeifen“: Wirbel um Handball-Legende Schwarzer
Aufregung im Handball: Weltmeister Christian Schwarzer wird nach seiner Aussage, Frauen sollten nicht bei der Männer-WM pfeifen, heftig kritisiert.
Katowice – Handball-WM in Polen und Schweden: Nach der starken Leistung der DHB-Elf beim Auftaktspiel schlägt nun eine Aussage von Christian Schwarzer hohe Wellen. Der Weltmeister von 2007 hatte in seinem Podcast mit einer Aussage zu Schiedsrichterinnen im Männer-Sport überrascht. „Keine Ahnung, wie man da auf die Idee gekommen ist, Frauen bei den Männern pfeifen zu lassen“, so der 53-Jährige. Die deutsche Handballwelt reagierte mit heftiger Kritik an der Aussage Schwarzers.
Christian Schwarzer (Spitzname: Blacky) |
* 23. Oktober 1969 in Braunschweig |
Größe: 1, 98m |
Gewicht: 100 kg |
Erfolge: 1x Weltmeister, 1x Europameister, 1x Deutscher Meister, 1x Champions-League-Sieger uvm. |
Maike Merz und Tanja Kutter: Erstes weibliches Schiedsrichtergespann bei einer Handball-WM
Bei der Handball-WM sorgte das Geschwisterpaar Maike Merz und Tanja Kutter für ein Novum. Die deutschen Schiedsrichterinnen sind die ersten weiblichen Unparteiischen, die vom IHB bei einer Weltmeisterschaft zum Einsatz kamen. Während einige das als Selbstverständlichkeit betrachten, sorgte die Entscheidung bei Christian Schwarzer für Verwirrung.

Christian Schwarzer kritisiert Entscheidung des IHB – Schiedsrichter-Duo reagiert gelassen
„Ich hätte es nicht gemacht: Die können bei den Frauen pfeifen – und Männer pfeifen bei den Männern, aber das ist jetzt meine Einstellung dazu - und es entscheiden andere Leute darüber“, so der 53-Jährige. Das Schiri-Duo reagierte umgehend auf die Kritik und zeigte Schwarzer die kalte Schulter. „Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Das darf auch er tun“, gab sich Merz gelassen.
Andere reagierten heftiger auf Schwarzers Aussagen. „Ich finde diese Aussagen absolut aus der Zeit gefallen und komplett deplatziert“, kritisierte DHB-Boss Andreas Michelmann. „Es ist schade, dass sich so ein großer Nationalspieler derart ins Abseits manövriert.“
DHB-Kapitän Johannes Golla lobt Schiedsrichtergespann für guten Umgang mit Spielern
Und auch Deutschlands Kapitän äußerte sich zu der Diskussion um das Duo Merz/Kutter. „Es macht für mich überhaupt keinen Unterschied, wer die Spiele leitet“, sagte Johannes Golla. Der Kreisläufer, der die Schiedsrichterinnen aus der Handball-Bundesliga kennt, lobt stattdessen die Qualitäten des Duos. „Sie gehen sehr respektvoll den Spielern um. Das wünscht man sich von jedem Schiedsrichter-Gespann.“
Golla trifft gemeinsam mit Handball-Shootingstar Julian Köster am 15. Januar im zweiten Gruppenspiel auf Serbien. Das Spiel wird kostenlos im TV und Live-Stream übertragen. Außerdem können Sie die Partie bei tz.de im Live-Ticker verfolgen. (bm/sid)