Erstmeldung vom 26. Januar: Am Dienstagmorgen (26. Januar) geben die Staatsanwaltschaft Mainz und die Polizei bekannt, dass erneut deutschlandweit Wohnungen von aktuell 65 Tatverdächtigen - darunter zwei Frauen - untersucht wurden. Ihnen wird der Besitz und die Verbreitung kinderpronografischer Inhalte vorgeworfen. Darüber berichtet LUDWIGSHAFEN24*.
Nach umfangreichen Datenauswertungen der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Berg“ hatte die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime beim Amtsgericht Köln Beschlüsse für die Durchsuchungen erwirkt.
Bei der bundesweiten Razzia gegen Kinderpornografie war die Polizei in insgesamt zehn Bundesländern aktiv. Durchsuchungen hatte es in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Brandenburg und Berlin gegeben, wie Michael Esser, Leiter der BAO Berg, am Dienstag in Köln mitteilt. Schwerpunkte waren dabei nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Bayern und Niedersachsen
In welchen Städten die Razzien durchgeführt wurden, wollte Esser zunächst nicht nennen, da die Durchsuchungen teilweise noch liefen. Mehr als 1.000 Beamte waren im Einsatz, an vielen Orten auch Spezialeinheiten. Laut Polizei hat sich das Verfahren aus den Ermittlungen rund um den Kindesmissbrauchskomplex Bergisch Gladbach ergeben.
Bei den heutigen Razzien handelt es sich um den zweiten bundesweiten Großeinsatz der BAO Berg. Bereits am 1. September hatte die Polizei in insgesamt 12 Bundesländern 60 Adressen von rund 50 Beschuldigten durchsucht – mit erschreckendem Ergebnis.
Bei dem Einsatz am heutigen Dienstag soll es keine Hinweise auf eine aktive Missbrauchstäterschaft geben, zudem wurden keine Haftbefehle erteilt. Die Ermittler sind den Tatverdächtigen durch die Auswertung von Chats und Messenger-Diensten auf die Schliche gekommen.
Wie Esser bei einer Pressekonferenz in Köln mitteilt, haben die Ermittler mehr als 1.000 Beweisstücke, darunter viele elektronische Datenträger, sichergestellt. An einer Adresse stießen die Beamten auf ein 13-jähriges Kind mit „unklaren Wohn- und Familienbeziehungen“, das im Anschluss vom Jugendamt in Obhut genommen wurde. Ein Tatverdächtiger soll versucht haben zu fliehen. Bei einem anderen Mann, der selbst kleine Kinder habe, seien Sex- und Kinderspielzeug gefunden worden. Laut Esser wurden bei den Razzien zudem insgesamt 148 Schuss Munition und scharfe Patronen entdeckt. (pol/StA/dpa/rob) *LUDWIGSHAFEN24 ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.