Rheinland-Pfalz: Kommt Warnstufe 2 bis Ende der Woche? Diese Verschärfungen drohen
Rheinland-Pfalz – Die vier Millionen Rheinland-Pfälzer stehen kurz der Corona-Warnstufe 2. Die Folge sind massive Einschränkungen – speziell für Ungeimpfte:
So langsam wird‘s eng! Die vierte Infektions-Welle schwappt ungebremst übers Land und somit droht in Rheinland-Pfalz die Verhängung der Warnstufe 2! Denn sowohl mit 7-Tage-Inzidenz als auch mit der Quote der mit Corona-Patienten belegten Intensivbetten steuern gleich zwei der drei Leitindikatoren auf ihre jeweiligen Grenzwerte zu. So ist die 7-Tage-Inzidenz von 161,6 auf 166,3 pro 100.000 Einwohner erneut angestiegen. Von den rheinland-pfälzischen Intensivbetten sind aktuell 5,86 Prozent (Vortag: 5,62) mit Corona-Erkrankten belegt. (Stand: 12. November) Sollte dieser Wert über 6 Prozent klettern und die 7-Tage-Inzidenz weiterhin über 100 betragen, ruft die Landesregierung in Mainz gemäß ihrer Corona-Verordnung die landesweit geltende Warnstufe 2 aus.
Einziger Lichtblick: Zumindest die wichtige 7-Tage-Hospitalisierungsinzidenz in RLP bleibt mit 3,3 pro 100.000 Einwohner weiter unter dem Schwellenwert von 5.
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Landeshauptstadt | Mainz |
Einwohner | 4.098.391 (31. Dezember 2020) |
Fläche | 19.854,21 km² |
Ministerpräsidentin | Malu Dreyer (SPD) |
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Rheinland-Pfalz: Warnstufe 2 nur eine Frage der Zeit?
Ab wann die nächste Warnstufe gilt? Die Corona-Verordnung besagt: „Erreichen für das Gebiet eines Landkreises oder einer kreisfreien Stadt an drei aufeinander folgenden Werktagen, wobei Sonn- und Feiertage nicht die Zählung der Werktage unterbrechen, (Dreitagesabschnitt) jeweils mindestens zwei der drei Leitindikatoren mindestens den in dieser Verordnung festgelegten Wertebereich, gilt die jeweilige Warnstufe ab dem übernächsten Tag nach Ablauf des Dreitagesabschnitts.“
Zurückgestuft wird übrigens entsprechend, wenn mindestens zwei der drei Leitindikatoren an drei aufeinanderfolgenden Werktagen die entsprechenden Wertebereiche wieder unterschreiten.

Doch angesichts der rasant steigenden Fallzahlen scheint die Ausrufung der Warnstufe 2 also nur noch eine Frage der Zeit. Nur noch von wenigen Tagen? Alarmierend: Laut Robert Koch-Institut haben nur noch fünf der landesweit 36 Stadt- und Landkreise eine 7-Tage-Inzidenz von unter 100 (Stand 12. November). Neun davon sogar über 200. Absolute Hotspots sind dabei die beiden Landkreise Germersheim (359,7) und Südliche Weinstraße (310,5).
Warnstufe 2 droht in Rheinland-Pfalz: Diese Verschärfungen wären die Folge
Doch welche Folgen hätte diese zweithöchste Warnstufe im dreistufigen Corona-Alarmsystem? Sie würde in den ersten Städten und Landkreisen etwa greifen, sollte das Landesuntersuchungsamt am Montag (15. November) eine Belegung der Intensivbetten von über 6 Prozent verkünden – und zwar dann ab kommendem Freitag (19. November). Vorausgesetzt, diese Zahl verharrt über dem Grenzwert.
Das ändert sich bei Verhängung der Warnstufe 2:
- Veranstaltungen im Freien: Es gelten weiterhin die bisherigen Regeln der Warnstufe 1. Nicht mal für Ungeimpfte gibt‘s dort weitere Einschränkungen.
- Veranstaltungen in Innenräumen: Maximal 100 ungeimpfte Personen sind erlaubt. Alle Gäste müssen Maske tragen und Abstand halten – jedoch nicht, wenn maximal zehn Ungeimpfte im Raum sind. Keine zahlenmäßige Limitierung für Geimpfte und Genesene sowie für Kinder bis drei Monate nach Vollendung ihres zwölften Lebensjahres.
- Schulen: Es gilt wieder Maskenpflicht! Heißt: Außer ohnehin im Schulgebäude muss der Mund-Nasen-Schutz auch am Sitzplatz im Klassenzimmer getragen werden – außer in Grundschulen. Im Freien (Schulhof etc.) besteht dagegen keine Maskenpflicht. Ausnahmen gibt es etwa beim Musik- und Sportunterricht sowie beim Essen und Trinken.
- Sport: Für Ungeimpfte wird‘s beim Sport nichts mehr mit Fußball und Elf gegen Elf: In Warnstufe 2 dürfen nämlich nur noch bis zu zehn ungeimpfte Personen gemeinsam Sport treiben. In Hallen gilt zudem die Testpflicht für Ungeimpfte (außer Schüler*innen sowie Kinder bis zwölf Jahre und drei Monate).
Rheinland-Pfalz: Landesregierung will Warnsystem verschärfen
Bis nächste Woche hat die Landesregierung in Mainz fest vor, ihr bisheriges Warnsystem zu überarbeiten bzw. zu verschärfen. Entsprechende Details wird es nach der kommenden Kabinettssitzung der Öffentlichkeit verkündet. Auslöser dieser Regel-Anpassungen sind die dramatischen Entwicklungen in anderen deutschen Bundesländern: „In Sachsen, Thüringen und Bayern sind die Zahlen sehr hoch und wir betrachten das mit Sorge“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD).
„Wir werden unseren Corona-Warnstufenplan nachbessern, um frühzeitig zu reagieren und uns stärker zu schützen“, so Dreyer weiter. Das gelte vor allem für den Innenbereich. Dazu gehörten auch Tests in Schulen. (pek)