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„Dreimal so viele Einsatzkräfte“: Polizei zieht Silvester-Bilanz in MA, HD und Region

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Von: Fabienne Schimbeno

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Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis - An Silvester 2022 war wieder mal einiges los auf den Straßen. Die Polizei Mannheim zieht eine Bilanz – und stellt die Einsätze zum Jahreswechsel vor:

„Mit dreimal so vielen Einsatzkräften wie an normalen Wochenendnächten üblich, waren in Heidelberg, Mannheim und dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis über 300 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zur Sicherheit aller Feiernden im Einsatz“, bilanziert Polizeipräsident Siegfried Kollmar laut einer Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mannheim. Erstmals waren in Mannheim, Heidelberg und Region wieder Feuerwerkskörper erlaubt. Die Polizei fasst die Vorfälle der Nacht auf Sonntag (1. Januar) zusammen:

Silvester in MA, HD und Region: Polizei zieht Bilanz – „lageangepasst und brennpunktorientiert“

„Auf die weggefallenen Einschränkungen der letzten Jahre haben wir lageangepasst und brennpunktorientiert reagiert, sodass wir bei vielen brenzligen Situationen sofort reagieren konnten“, erklärt Siegried Kollmar laut Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mannheim. Er zeige sich mit dem polizeilichen Einsatz zum Jahreswechsel zufrieden, ähnlich wie die Kollegen in Ludwigshafen und Rheinland-Pfalz: Auch hier zieht die Polizei eine positive Bilanz.

Insgesamt wurden laut Pressemitteilung vom 31. Dezember 2022, 21 Uhr bis 1. Januar 2023, 5 Uhr 292 Einsätze im Führungs- und Lagezentrum registriert. „Schwerpunkte bildeten dabei, wie bereits in den Vorjahren, die Stadtkreise Heidelberg und Mannheim“, heißt es von Seiten der Beamten.

Silvester in MA, HD und Region: So war die Situation in Heidelberg

In Heidelberg sammelten sich vor allem in und um die Altstadt eine Vielzahl an Feiernden, so die Polizei. Besonders gut besucht waren dabei die Theodor-Heuss-Brücke, die Untere Straße und die Alte Brücke. Da sich bereits kurz vor dem Jahreswechsel über 1.500 Personen auf der Alten Brücke aufhielten, wurde in vorheriger Abstimmung mit der Stadt Heidelberg der Zugang zu dieser kurzzeitig gesperrt um eine Überfüllung zu verhindern, so das Polizeipräsidium weiter. Die Stadt Heidelberg hatte sich zuvor noch für die Silvesternacht gerüstet.

Nachdem gegen Mitternacht erste Abwanderungsbewegungen einsetzten, musste der Zustrom nicht länger polizeilich geregelt werden, sodass die Sperrung bereits gegen 0:15 Uhr wieder aufgehoben werden konnte. Auf der Theodor-Heuss-Brücke versammelten sich in der Spitze ebenfalls circa 1.500 Personen, weshalb die Brücke für den Fahrzeug- und Straßenbahnverkehr zwischen 0:10 Uhr und 0:40 Uhr gesperrt werden musste.

„Polizeiliches Einschreiten“ an der Alten Brücke: 19-Jähriger beschädigt Auto und schlägt zu!

Gegen 1 Uhr waren auf beiden Brücken nur noch wenige Menschen anzutreffen, wogegen sich viele Personen in die Altstadt begaben. Ein Schwerpunkt bildete hier die Untere Straße. Wer viel in Heidelberg unterwegs ist, der weiß, dass dies ein begehrtes Ausgehviertel in der Stadt am Neckar ist.

Polizeiliches Einschreiten war laut Angaben der Polizei Mannheim gegen 0:30 Uhr an der Alten Brücke notwendig, als ein 19-Jähriger mit Feuerwerkskörper ein geparktes Auto beschädigte. „Vom Fahrzeugbesitzer darauf angesprochen, schlug der junge Mann mit der Faust in das Gesicht des 28-Jährigen und brach dessen Nase“, so die Beamten. Auch dessen hinzueilende Freundin sei körperlich von dem 19-Jährigen angegangen worden, bevor dieser flüchtete. Der Schläger wurde kurze Zeit später von den alarmierten Einsatzkräften festgenommen.

Silvester in Heidelberg
Auf der Alten Brücke in Heidelberg wurde das neue Jahr eingeläutet. © HEIDELBERG24/PR-Video, Priebe

Silvester in MA, HD und Region: In Mannheim vor allem am Wasserturm viel los

Etwa zur selben Zeit kam es laut Angaben der Polizei auch in der Uferstraße zu einer Körperverletzung. Ein bislang unbekannte Personengruppe feuerte mehrere Raketen auf umstehende Personen, wobei ein 16-Jähriger am Bein getroffen wurde und eine Verbrennung erlitt. „Als er die Verantwortlichen darauf ansprach, flüchteten diese“, erklären die Beamten. Erste Hinweise von Zeugen seien bereits in die noch andauernden Ermittlungen aufgenommen worden.

In Mannheim hielten sich die Leute vor allem um und innerhalb der Quadrate auf. Laut Angaben der Polizei bildeten vor allem die Kurpfalzbrücke, der Plankenkopf und die Wasserturmanlage die Schwerpunkte. Die knapp 3.000 Personen rund um das Wahrzeichen Mannheims hätten eine hohe Polizeipräsenz erforderlich gemacht, um die Sicherheit aller Anwesenden zu gewährleisten.

Eskalation am Mannheimer Wasserturm: Polizisten werden an Silvester mit Böllern beschmissen

Aufgrund des starken Personenzulaufes musste der Kaiser- und Friedrichsring zwischen 23:10 Uhr und 0:38 Uhr für den Verkehr gesperrt und der Straßenbahnverkehr eingestellt werden. „Durch konsequentes und frühzeitiges Einschreiten der Einsatzkräfte wurden mehrere sich anbahnende Streitigkeiten bereits im Keim erstickt“, heißt es von Seiten der Polizei. Dabei seien auch zahlreiche Verstöße gegen das Waffengesetz wegen des verbotswidrigen Führens von Schreckschusswaffen festgestellt und zur Anzeige gebracht worden. An Silvester galten übrigens noch geänderte Fahrpläne der rnv in Mannheim und Ludwigshafen.

Zum Jahreswechsel wurden Polizeikräfte laut Angaben der Beamten im Bereich des Wasserturms und des Plankenkopfs mehrfach mit Feuerwerkskörpern beschossen. „Ein Beamter musste aufgrund eines erlittenen Hörschadens noch in der Nacht seinen Dienst beenden“, heißt es von Seiten der Polizei. Eine gezielt abgeschossene Rakete soll in die Seitenscheibe eines Dienstwagens geschlagen sein und explodierte. „Das Glas ging hierdurch zu Bruch, die darin befindlichen Beamten wurden dadurch glücklicherweise nicht verletzt“, schreibt die Polizei.

Silvester in MA, HD und Region: So viele Einsätze gab es im Rhein-Neckar-Kreis

In Mannheim-Käfertal verursachte ein abgebrannter Feuerwerkskörper kurz nach Mitternacht einen Schaden von mindestens 20.000 Euro. Im „Aufstieg“ fing zunächst ein Baum Feuer, wobei die Flammen schnell auf ein angrenzendes Gartenhäuschen übersprangen und dieses komplett zerstörten, so die Polizei. Durch das schnelle Einschreiten der Feuerwehr sei ein Übergreifen des Feuers auf umliegende Wohnhäuser verhindert worden.

Im gesamten Rhein-Neckar-Kreis wurden laut Angaben der Polizei 102 polizeiliche Einsätze registriert. In den größeren Städten blieb es ebenfalls überwiegend friedlich. In Schwetzingen versammelten sich in der Spitze knapp 1.500 Personen auf dem Schlossplatz, wobei auch hier die Feierlichkeiten ruhig verliefen, so die Beamten.

„Mit dem Verlauf der Silvesternacht zufrieden“: Fazit des Polizeipräsidenten in Mannheim

Kurz vor Mitternacht war die Freiwillige Feuerwehr Oftersheim und das Polizeirevier Schwetzingen im Hohen Weg gefordert. Ein Feuerwerkskörper setzte laut Angaben der Polizei dort ein Gewächshaus in Brand, was allerdings schnell gelöscht werden konnte. „Verletzt wurde glücklicherweise niemand“, schreiben die Beamten. Der Sachschaden liege im niedrigen vierstelligen Bereich.

„Ich bin, mit einzelnen Ausnahmen, mit dem Verlauf der Silvesternacht zufrieden“, sagt Polizeipräsident Siegfried Kollmar laut Pressemitteilung des Polizeipräsidium Mannheim. Der Großteil der Feiernden habe sich friedlich und verantwortungsvoll verhalten. „Gegen Personen, die rücksichtslos handelten oder gar andere gefährdeten, sind wir entschlossen und konsequent vorgegangen“, so der Polizeipräsident. „Leider wurde die Silvesternacht auch genutzt, um Einsatzkräfte der Polizei mit Pyrotechnik zu beschießen und zu bewerfen“, meint er weiter. „Hierfür fehlt mir jegliches Verständnis!“ (fas/pol)

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