Ernüchternde Polizei-Bilanz – Dutzende Promille-Kids beim Mainzer Rosenmontagszug erwischt
Mainz - Laut Bilanz der Polizei haben die Ermittler am Rosenmontag doppelt so viele alkoholisierte Minderjährige erwischt, wie noch vor der Pandemie. Die ernüchternden Zahlen:
Der große Rosenmontagszug durch Mainz (Rheinland-Pfalz) ist längst schon wieder Geschichte! Eine ganz andere Geschichte ist jedoch, wie viele Kids am Rande des feucht-fröhlichen Mega-Events zu tief ins Glas geschaut haben. Die zuständige Polizei hat jetzt ihre recht ernüchternde Bilanz veröffentlicht.
Fasching in Mainz: Doppelt so viele alkoholisierte Minderjährige erwischt als 2020
In ihrer Gesamtbilanz zum Rosenmontag berichtet die Polizei, dass innerhalb der Jugendschutzkontrollen 82 Kinder und Jugendliche stark alkoholisiert gewesen seien. Im Vergleich zum letzten Rosenmontag vor der Corona-Pandemie im Jahr 2020, bei welchem nur 38 Minderjährige alkoholisiert auffielen, ist die Zahl 82 auffällig, da sie eine Verdopplung darstellt.
Diese Verdopplung lässt sich mit der Witterungslage im Jahr 2020, als es an Rosenmontag stark regnete und niedrige Temperaturen herrschten und demnach insgesamt weniger Minderjährige unterwegs waren, begründen. In die Berechnung fallen Kinder und Jugendliche immer dann, wenn sie mit Alkohol angetroffen werden.

Alkohol bei Teenies in Mainz – fast alle Kontrollierten zwischen 14 und 16 Jahre alt
Über den eigentlichen Alkoholisierungsgrad sagt die reine Anzahl nichts aus. Nach Auswertung der diesjährigen Zahlen lässt sich jedoch sagen, dass weder Kinder noch Jugendliche stark alkoholisiert waren. Vielmehr führten diese Minderjährigen zwar Alkoholika mit, wirkten aber überhaupt nicht oder nur sehr leicht alkoholisiert.
Positiv: In keinem Fall mussten Erziehungsberechtigte informiert werden oder wurde ein Transport zur Ausnüchterungsstelle in der Kinderklinik der Uniklinik Mainz notwendig. Unter den 82 Kindern und Jugendlichen befanden sich lediglich zwei unter 14-Jährige. Die restlichen Kontrollierten waren im Alter zwischen 14 und 16 Jahren.
So viel Alkohol hat die Polizei Mainz im Gully entsorgt
Insgesamt wurden 217 Minderjährige kontrolliert und rund 73 Liter alkoholhaltige Getränke wurden an Ort und Stelle entsorgt. Jugendschutzkontrollen umfassen zusätzlich auch Kontrollen von Verkaufsstellen für Alkoholika, welche insbesondere an Rosenmontag in der Nähe der Strecke des Rosenmontags betrieben werden. Diese werden durch die Jugendsachbearbeiter der Polizei Mainz angesprochen und auf die verbotene Abgabe alkoholhaltiger Getränke an Minderjährige aufmerksam gemacht.
Bei Zweifel am Alter des Kunden müssen die Verantwortlichen sich ein Ausweisdokument vorlegen lassen oder auf den Verkauf verzichten. Tun sie dies wider besseres Wissen doch, stellt dies eine Ordnungswidrigkeit nach dem Jugendschutzgesetz dar, welche ein Bußgeld nach sich zieht. Im Hinblick auf die Kontrollen der Verkaufsstellen wurden keine Verstöße festgestellt.
Polizei Mainz kündigt schon jetzt Alkoholkontrollen bei Minderjährigen für 2024 an
Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Alkoholmissbrauch bleibt auch im nächsten Jahr ein Schwerpunkt der Einsatzmaßnahmen an Rosenmontag, wie das zuständige Polizeipräsidium Mainz schon jetzt ankündigt. Obwohl über 500.000 Menschen den Rosenmontagszug säumten, ist es polizeilich gesehen relativ ruhig geblieben.
Übrigens: Unser LUDWIGSHAFEN24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert.
Närrisch kurios auch der Fall des 34-jährigen Mannes, der am Rande des Rosenmontagszuges mit Geldscheinen nur so um sich geworfen hat. (pol/pek)