Todes-Schüsse in Kusel: Zwei Polizisten tot! Verdächtige in Haft
Eine Zivilstreife kontrolliert am frühen Montagmorgen ein Auto. Plötzlich fallen Schüsse und zwei Polizisten sterben. Nun sind zwei Verdächtige in Haft.
Kusel/Rheinland-Pfalz - Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in Rheinland-Pfalz am frühen Montagmorgen (31. Januar) werden noch am selben Tag zwei Tatverdächtige festgenommen. Die beiden 38 und 32 Jahre alten Männer seien im saarländischen Sulzbach gefasst worden, so eine Polizeisprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Fahndungsmaßnahmen liefen aber weiterhin, weil nicht ausgeschlossen werden könne, dass es noch weitere Mittäter gebe. Die beiden Männer seien Deutsche. Zunächst war der 38-Jährige – ein Wildhändler aus dem Kreis Neunkirchen – der Polizei ins Netz gegangen, nachdem sie öffentlich nach ihm gefahndet hatte. Die Polizei hatte nach Informationen der dpa zuvor am Tatort Papiere des Verdächtigen gefunden. Der Mann war der Polizei in der Vergangenheit wegen Unfallflucht aufgefallen und soll eine Waffenerlaubnis haben.
Bluttat in Kusel: Tödliche Routinekontrolle
Die 24 Jahre alte Polizeianwärterin und der 29 Jahre alte Oberkommissar waren am frühen Montagmorgen gegen 4.20 Uhr bei einer Verkehrskontrolle an einer Kreisstraße erschossen worden. Die Beamten hatten zuvor per Funk gemeldet, in einem Fahrzeug sei totes Wild gefunden worden. Nur wenig später funkten sie dann mit den Worten „Die schießen“ um Hilfe. Der 29-jährige Polizist soll daraufhin am Tatort noch mehrere Schüsse abgegeben haben. Ob es Warnschüsse waren oder der Beamte einen Tatverdächtigen verletzte, war am Montag zunächst noch unklar. Die Waffe seiner Kollegin kam offensichtlich nicht zum Einsatz, ihre Pistole steckte noch im Holster. Die junge Frau, die noch an der Hochschule der Polizei studierte, war nach Polizeiangaben sofort tot. Ihr nur wenige Jahr ältere Kollege aus Kusel habe zunächst noch gelebt, sei aber gestorben, als die Rettungskräfte eintrafen.

Die zwei Polizisten waren als Zivilstreife auf einer Routinefahrt unterwegs, trugen aber Uniformen und Sicherheitswesten, wie eine Sprecherin der Polizei Kaiserslautern sagte. Die tödlichen Schüsse fielen an der Kreisstraße 22 in Ulmet im Kreis Kusel in der Westpfalz. Nach dem, was zunächst über den Hergang bekannt wurde, waren die Beamten wohl schon näher an das Fahrzeug herangetreten und hatten mit der Kontrolle begonnen, als geschossen wurde.
Todes-Schüsse in Kusel: Polizei untersucht Tatort
Wie oft am Morgen geschossen wurde, steht nicht sofort fest. Berichte, nach denen die beiden Beamten durch Kopfschüsse getötet werden, kann die Polizei zunächst ebenfalls nicht bestätigen. Die Schutzwesten allerdings reichten von der Hüfte bis zum Hals. Die Polizei geht davon aus, dass eine Obduktion angeordnet wird. Am Tatort werden am Montag Spuren gesichert. „Da wird im Moment auf dieser Straße jeder Stein umgedreht“, so eine Polizeisprecherin. Schon im Laufe des Tages sickert durch, dass es sich bei den Tätern möglicherweise um Wilderer handeln könnte.
Reaktionen auf den Tod der zwei jungen Polizisten kommen von Kollegen, Politikern und auch von prominenten Personen des öffentlichen Lebens. In den vergangenen 60 Jahren wurden in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz immer wieder Beamte im Dienst getötet. (pol/dpa/mko)