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RLP: „Hiwwe wie driwwe“ – Mundart-Zeitung für Amis mit Pfälzer Wurzeln

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Von: Peter Kiefer

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Rheinland-Pfalz - Es ist eine Mundart-Zeitung für die Ur-Ur-Enkel der Pfälzer Auswanderer in die USA. Was es mit „Hiwwe wie driwwe“ auf sich hat:

Was es nicht alles gibt... Die Rede ist von „Hiwwe wie Driwwe“ (hochdeutsch: „Hüben wie drüben“), einer transatlantischen Mundart-Zeitung, die Menschen in der Pfalz mit den USA verbindet. Und das schon ein Vierteljahrhundert: Der Linguist und Soziologe Michael Werner bringt die Zeitung seit 25 Jahren heraus, seit 2015 zusammen mit einem Freund in Pennsylvania.

BundeslandRheinland-Pfalz
LandeshauptstadtMainz
Einwohnerzahl4.098.391 (31. Dezember 2020)
Fläche19.858 km²
MinisterpräsidentinMalu Dreyer (SPD)

„Hiwwe wie driwwe“ – Mundart-Zeitung für Pennsylvania-Deutsche mit Pfälzer Wurzeln

Das Blatt wird geschrieben in dem Dialekt des Pennsylvania-Deutschen, den laut Werner derzeit rund 500.000 Menschen sprechen. Aus Anlass des Jubiläums werde er im Juli in Pennsylvania auf Konzert- und Lesereise gehen, so Werner in Ober-Olm bei Mainz gegenüber der dpa: „Wir machen im Prinzip eine internationale Lokalzeitung.“

90 Prozent der 2.000 Exemplare zählenden Auflage bleibe in den USA, der Rest werde nach Deutschland geschickt, sagt Werner. Zu lesen sind Nachrichten aus den Vereinen vor Ort, Porträts von interessanten Leuten oder Reportagen über Veranstaltungen. Die Zeitung erscheint halbjährlich und soll die Erinnerung an die Kultur der Vorfahren wachhalten sowie den Austausch zwischen den Kontinenten fördern.

Michael Werner ist der Herausgeber der Zeitschrift „Hiwwe wie driwwe“ in seinen Händen. Sie wird in Ober-Olm (RLP) herausgegeben und in Pfälzer Dialekt Pennsylvania-Deutsch geschrieben.
Michael Werner ist der Herausgeber der Zeitschrift „Hiwwe wie driwwe“. Sie wird in Ober-Olm (RLP) herausgegeben und in Pfälzer Dialekt Pennsylvania-Deutsch geschrieben. © Andreas Arnold/picture alliance/dpa

Pfälzer Mundart-Zeitung „Hiwwe wie driwwe“ für Nachfahren der Auswanderer

Die Verbindung geht auf die vielen Tausend Auswanderer aus dem heutigen Rheinland-Pfalz im 18. und 19. Jahrhundert zurück. Wegen Missernten und Armut packten vor allem Handwerker, Bauern und Arbeiter ihre Koffer und kehrten „Good old Germany“ den Rücken.

Erstes Ziel der Auswanderer war Pennsylvania im Nordosten Nordamerikas gewesen, wo sie viele deutsche Siedlungen gründeten. Später rückten die Einwanderer weiter ins Landesinnere vor. Nach Schätzungen haben damals eine dreiviertel Million Menschen aus dem heutigen Rheinland-Pfalz ihre Heimat gen USA verlassen.

Rheinland-Pfalz: Zum 25. Jubiläum von „Hiwwe wie driwwe“ erscheint ein Buch

Werner teilt mit, dass zum Jubiläum das Pennsylvania German Cultural Heritage Center der Kutztown University in Pennsylvania das Buch „25 Yaahre Hiwwe wie Driwwe – Celebrating a Quarter-Century of Transatlantic Friendship“ publiziert.

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Darin seien alle bisherigen 50 Ausgaben der pfälzisch-pennsylvanischen Publikation – mehr als 600 Seiten Umfang – als Faksimile enthalten. Der Sammelband solle noch in diesem Jahr erscheinen. (dpa/pek)

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