Extreme Dürre in RLP: Rhein-Pegel sinkt bedrohlich – Niedrigwasser gefährdet Schifffahrt
Rheinland-Pfalz - Schiffe auf dem Rhein haben schon länger Probleme mit dem trockenen Sommer, der das Wasser sinken lässt. Bald könnte die Binnenschifffahrt ganz zum Erliegen kommen.
Dem Rhein bei Kaub in Rheinland-Pfalz kommt dieser Tage große Aufmerksamkeit zu: Dort ist der Wasserstand nämlich so niedrig, wie in keinem Bereich des längsten Flusses auf deutschem Boden. Die große Sommer-Dürre hat den Pegel so weit sinken lassen, dass Lastschiffe nur noch halb beladen fahren können, da sie sonst auf Grund laufen würden. Und die Prognose sieht düster aus: Möglicherweise sinkt das Wasser noch weiter.
Fluss | Rhein |
Länge | 1.232,7 km |
Quelle | Tavetsch (Schweiz) |
Mündung | Nordsee (Rotterdam/Niederlande) |
Wegen großer Sommer-Dürre in RLP: Wasserpegel im Rhein könnte noch weiter sinken
Der Sommer hat das Land fest im Griff. Schon seit Wochen hat die Personen- und Lastschifffahrt mit der Trockenheit und dem niedrigen Pegel im Rhein zu kämpfen. Damit nicht genug, könnte der Wasserstand noch weiter sinken, warnt Bastian Klein, Experte der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). Die klassische Niedrigwasserzeit beginnt erst im Spätsommer und Herbst. Im Oktober 2018 wurden bei Kaub nur 25 Zentimeter gemessen. Durch den fehlenden Regen sinkt der Wasserstand, neue Inseln tauchen als Hindernisse auf.
Solange der Pegel Kaub (Rheinland-Pfalz) noch 30 bis 35 Zentimeter anzeige, könnten flachgehende Binnenschiffe den Mittelrhein weiterhin befahren. Unterhalb dieser Marke komme die Schifffahrt dann aber tendenziell zum Erliegen, so Klein. Nicht nur in Altrip musste eine Rheinfähre wegen Niedrigwasser den Betrieb einstellen.
Sommer-Dürre in RLP: Wasserstand im Rhein bei Kaub so niedrig wie nirgendwo sonst
Momentan können viele Binnenschiffe nur noch mit halber Beladung fahren, manche sogar nur mit einem Viertel. Nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung liegt der Wasserpegel bei Kaub am Morgen bei 42 Zentimetern (Stand 12. August). Zum gleichen Zeitpunkt am Vortag waren es noch fünf Zentimeter mehr! Laut Prognose der Behörde könnte noch am Freitag die Marke von 40 Zentimetern fallen.
Für die Schiffahrt ist die Fahrrinnentiefe entscheidend. Die hatte am Donnerstag nur noch 1,59 Meter in Kaub – und war damit so niedrig wie an keinem anderen Abschnitt des Mittel- und Niederrheins. Wenn die Schiffe immer weniger Ladung transportieren können, wird der Betrieb irgendwann unwirtschaftlich. Und es wird wohl so kommen: Bis auf eine Ausnahme wird das Wetter die nächsten Wochen heiß und trocken bleiben.
Niedrigwasser im Rhein: Weiteres Problem – vermehrte Kohle-Transporte
Mit dem Niedrigwasser ist noch ein weiteres Problem verbunden: Die Ladekapazitäten der Schiffe werden für Wirtschaft und Handel gebraucht. Durch die Energiekrise muss jetzt aber auch noch vermehrt Kohle auf den Frachtschiffen geliefert werden, so der Binnenschifffahrtsverband. Doch die Zahl der Binnenschiffe sei begrenzt.
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Die Kohle soll nun auch per Bahn transportiert werden. Wenn nötig, würde den betreffenden Zügen auch Vorrang im Bahnverkehr eingeräumt werden, so ein Sprecher des Verkehrsministeriums. (resa)