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Rettung nach 140 Stunden – Helfer in RLP holen 88-Jährige aus Trümmern

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Von: Pauline Wyderka

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An einem Februarmorgen erschüttert ein folgenschweres Erdbeben Syrien und die Türkei. Seither sind auch Helfer des THW aus RLP vor Ort im Einsatz.

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei werden die Nachrichten über Wunder immer weniger. Umso mehr zählt jede gute Nachricht, die es über die Rettungseinsätze vor Ort zu berichten gibt. Und diese, von der LUDWIGSHAFEN24 berichtet, hat ausgerechnet mit ein paar unermüdlichen Helfern aus Rheinland-Pfalz zu tun. Gemeinsam mit Kräften aus weiteren deutschen Bundesländern sind sie mit dem THW im Katastrophengebiet. Während bei den Rettungsaktionen jede Minute zählt, gelingt ihnen nun nach mehr als hundert Stunden das Unglaubliche.

Rettung nach 140 Stunden: Helfer aus RLP holen 88-Jährige aus Trümmern

Seit Mittwoch (8. Februar) sind die ehrenamtlichen Kräfte des THW im Erdbebengebiet in der Türkei im Einsatz. Und seitdem sind die Helfer aus verschiedenen Bundesländern unermüdlich im Einsatz. Nach dem Erdbeben in der Türkei Anfang der Woche zählt jede helfende Hand. Laut THW-Präsident Gerd Friedsam gibt es für die Rettung nach einem Erdbeben eine Faustregel: „Die Faustregel besagt, dass man 72 Stunden Zeit hat, Menschen nach einem Erdbeben zu befreien.“ Es ist ein Wettlauf mit der Zeit.

Und auch wenn dieser bereits verloren scheint, erleben die Rettungskräfte immer wieder Überraschungen. So hat ein Team des THW laut der dpa gemeinsam mit den türkischen Rettungskräften in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine 88-Jährige aus den Trümmern gerettet. Nach 140 Stunden, die sie dort begraben lag.

„Ein schönes Erfolgserlebnis“ – Helfer aus RLP an unwahrscheinlicher Rettung beteiligt

Nachdem das Team aus Angst vor Tumulten am Samstag die Rettungsarbeiten vorübergehend unterbricht, rückt es abends um 20 Uhr auf einen Anruf der lokalen Kräfte des türkischen Katastrophenschutzes und der Armee zum Einsatzort an. Dort können die Ehrenamtler mithilfe eines Dolmetschers mit der Verschütteten sprechen. Stunden später gelingt es ihnen schließlich, die Frau zu befreien.

Wie hessenschau.de berichtet, sei die 88-Jährige unter einer Betonplatte eingeklemmt gewesen. Für die Rettung müssen die Einsatzkräfte demnach in ein drei Meter tiefes Loch klettern. Die Frau sei schwach, aber ansprechbar gewesen, sagt THW-Sprecherin Katharina Garrecht in der Stadt Kirikhan laut dpa. „Das war ein schönes Erfolgserlebnis.“ Die 88-Jährige sei mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus gekommen. So scheint im Falle der Geretteten noch einmal alles gut gegangen zu sein.

THW im Dauereinsatz – Außer RLP auch Helfer aus Hessen und Saarland

Doch längst nicht jede Rettung verläuft derart glimpflich. Rund 100 Stunden nach dem Erdbeben und nach 50 Stunden Einsatz können kurz zuvor Kräfte des International Search and Rescue (I.S.A.R.) Deutschland, ebenfalls mit der Unterstützung von Helfern des THW aus Rheinland-Pfalz, eine 40-jährige Frau in Kirikhan aus den Trümmern lebend retten, wie der SWR schreibt. Eigentlich ein Grund zur Freude, hat diese Geschichte jedoch kein Happy End. Die Frau erliegt laut Familienangehörigen später ihren Verletzungen.

Für das THW sind aktuell neben den Helfern aus Rheinland-Pfalz auch Kräfte aus dem Saarland und Hessen vor Ort. Nach knapp einer Woche nach dem Erdbeben steigt die Zahl der Todesopfer, die das Beben in der Türkei fordert. Auch in der Heimat der rheinland-pfälzischen Helfer sind die Menschen betroffen, so sind bereits erste Hilfstransporte aus Ludwigshafen geplant. (paw)

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