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Corona-Verordnung in RLP: Mega-Lockerungen im Sommer – kaum noch Regeln

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Von: Peter Kiefer

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Rheinland-Pfalz - Ab 1. Mai 2022 lockert die Landesregierung weiter die Corona-Maßnahmen. Der Gesundheitsminister geht von einem „normalen“ Sommer aus. Was sich alles ändert:

Die strengen Regeln im Kampf gegen das hartnäckige wie tückische Coronavirus sind in Rheinland-Pfalz schon seit Anfang April quasi Geschichte. Doch jetzt geht die Landesregierung in Mainz noch einen Schritt weiter in puncto Lockerungen. Ab 1. Mai entfallen noch mehr Maßnahmen, so dass die über vier Millionen Einwohner ein (fast) normaler Sommer erwartet.

BundeslandRheinland-Pfalz
LandeshauptstadtMainz
Einwohnerzahl4.098.391 (31. Dezember 2020)
Fläche19.858 km²
MinisterpräsidentinMalu Dreyer (SPD)

Corona in RLP: Ende der Maskenpflicht, kürzere Isolation

Die Masken sind vielerorts gefallen, in Impfzentren ist kaum noch was los, und an den Teststationen gibt es keine Schlangen mehr. Ab dem 1. Mai 2022 kommen Lockerungen bei der Isolationspflicht für Infizierte und der Quarantänepflicht für Kontaktpersonen dazu.

Die Gesundheitsämter melden jetzt auch nur noch an Werktagen die neuen Coronavirus-Infektionszahlen. „Wir werden im Sommer weitestgehend normal mit dem Virus leben können“, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) am Dienstag (26. April) in Mainz.

Der rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD).
Der rheinland-pfälzische Wissenschafts- und Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD). © MWG/Piel

Corona in Rheinland-Pfalz: Wie lange müssen sich infizierte Menschen noch isolieren?

Wer trotz eines positiven Corona-Tests keine Symptome hat, darf die Isolation nach fünf Tagen beenden. „Wer am Montag einen positiven Test hat, kann am Samstagmorgen wieder Brötchen kaufen“, sagt Hoch. Das Freitesten fällt weg. „Der Höhepunkt der Viruslast ist im Regelfall nach fünf Tagen vorbei“, erläutert der Minister.

Haben Infizierte jedoch Symptome, wie etwa Fieber oder Husten, können sie die Isolation erst beenden, wenn sie mindestens 48 Stunden symptomfrei sind. Halten die Symptome an, muss die Isolation fortgesetzt werden bis zu maximal zehn Tagen. „Dann ist auch mit Symptomen Schluss.“ Für den nächsten Schritt - Absonderung nur noch als Empfehlung und nicht als Pflicht - sei es aber noch zu früh.

Rheinland-Pfalz: Was gilt für Kontaktpersonen von Infizierten?

Sie müssen in Rheinland-Pfalz gar nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt unabhängig von ihrem Alter und ihrem Impfstatus. Sie sollten aber Maske tragen, Abstand halten, Kontakte reduzieren und Selbsttests machen.

Das gilt auch für Kitas und Schulen. Wenn ein Infizierter nach Ablauf der fünf Tage 48 Stunden lang symptomfrei ist, kann er oder sie in die Schule oder die Kita zurückkehren. Sonst verlängert sich die sogenannte Absonderung auf maximal zehn Tage. Freitesten ist nicht mehr notwendig. Auch sogenannte Kontaktkinder in Kitas müssen sich nicht mehr freitesten.

Wie entwickeln sich die Corona-Fallzahlen in Rheinland-Pfalz?

Aktuell liegt die 7-Tage-Inzidenz in RLP bei 963,6 – bei einer Hospitalisierungsinzidenz von 8,29 (Stand 27. April). Die Gesundheitsämter müssen diese Fallzahlen am Wochenende nicht mehr melden, sondern nur noch montags bis freitags. Viele Ämter hätten dies schon jetzt nicht mehr gemacht. Landesweite Zahlen gibt es also an den Wochenenden künftig nicht mehr.

„Die Entspannung bei den Inzidenzen wird sich fortsetzen“, ist Hoch überzeugt. Die wohl hohe Dunkelziffer sei in der Regel ok, weil viele Menschen nur leichte oder gar keine Symptome hätten. „Ich kann infiziert sein, aber ich bin nicht automatisch erkrankt.“

Wie hoch ist die Impfquote in RLP?

Mehr als 75 Prozent der gesamten Bevölkerung in Rheinland-Pfalz seien grundimmunisiert. Heißt: Sie sind mindestens zweimal geimpft. Bei den Fünf- bis Elfjährigen sei es nur gut jeder Fünfte (21 Prozent), bei den über 60-Jährigen aber fast 90 Prozent (88,8 Prozent).

Jeder vierte Rheinland-Pfälzer sei zudem schon einmal mit Sars-CoV-2 infiziert gewesen. „Ich würde mir eine viel höhere Impfquote wünschen. Wir sind aber in Rheinland-Pfalz nicht schlecht“, sagt Hoch. „Es wird auch noch immer viel Maske getragen.“

Wann kommt ein an die Omikron-Variante angepasster Impfstoff?

Gesundheitsminister Hoch rechnet inzwischen mit einer Entscheidung der EU-Arzneimittelbehörde EMA erst nach den Sommerferien (25. Juli bis 2. September).

Allen über 70-Jährigen empfiehlt er - davon unabhängig - über die vierte Impfung nachzudenken. Sinnvoll sei diese ab drei bis sechs Monaten nach der ersten Booster-Impfung - also der dritten Spritze. Es gebe genug Impfstoff und schnell einen Termin.

Wie lange sind die Impfzentren in Rheinland-Pfalz noch geöffnet?

„In den Impfzentren ist leider viel zu wenig los im Moment“, sagt Hoch. Der Löwenanteil der Einrichtungen soll aber bis Ende 2022 offen gehalten werden. Grund sind eine mögliche Steigerung der Infektionszahlen im Herbst und die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr, als die Zentren geschlossen worden waren.

„Ich glaube, wir haben alle erreicht, die sich impfen lassen wollen. Es ist ausgeschöpft“, sagt Hoch. Impflotsen versuchen jedoch weiterhin im direkten Gespräch mit Menschen, die Quote noch zu steigern. Im ersten Quartal dieses Jahres seien die Impflotsen rund 380 mal im Einsatz gewesen. Derzeit seien 37 Impflotsen in fünf Kommunen und Kreisen unterwegs, mit weiteren Gemeinden ist die Landeszentrale im Gespräch.

Was ist mit kostenlosen Bürgertests und einrichtungsbezogener Impfpflicht?

Laut zuständigem Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung sind derzeit 2.487 Teststellen landesweit gemeldet. Die
aktuelle Testverordnung ist befristet bis Ende Juni. Solange sind die Testungen für alle Bürger*innen kostenfrei und werden vom Bund finanziert.

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Von den rund 175.000 Beschäftigten, die unter die einrichtungsbezogene Impfpflicht fallen, sind bisher knapp 7.800 als ungeimpft bei den Gesundheitsämtern gemeldet worden. Die Anhörungsverfahren laufen. Mit den ersten Bußgeldbescheiden sei in den nächsten Wochen zu rechnen, sagte Hoch. (dpa/pek)

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