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Drei Tage nonstop unterwegs: Polizei stoppt Reisebus auf A6 – Haftbefehle gegen zwei Personen

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Von: Teresa Knoll

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Grünstadt - Die Autobahnpolizei stoppt einen Bus auf der A6, der drei Tage ununterbrochen unterwegs war. Die Überraschung: Im Folgenden werden noch weitere Straftaten im Reisebus aufgedeckt.

Ein besorgter Anruf führt die Autobahnpolizei zu einem ganzen Nest illegaler Vorgänge, als sie einen Reisebus auf der A6 bei Grünstadt (Baden-Württemberg) stoppt. Nicht nur, dass ein Bus auf der A6 drei Tage nonstop unterwegs war, die Busfahrer haben auch das Fahrtenbuch gefälscht. Außerdem haben zwei der Gäste an Bord Dreck am Stecken.

Polizei stoppt Reisebus auf A6 – Haftbefehle gegen zwei Fahrgäste

Es klingt fast wie aus einem Film: Am 11. November meldet sich ein besorgter Bürger gegen 6 Uhr bei der Polizeiautobahnstation. Er teilt mit, dass sich ein Bekannter bei ihm gemeldet hätte. Dieser sei bereits seit drei Tagen ohne Unterbrechungen in einem Reisebus unterwegs und sorge sich nun um seine Sicherheit.

Ein Team der Autobahnpolizei entdeckt den ausländischen Reisebus auf der A6 in Fahrtrichtung Kaiserslautern und stoppt ihn am Maxi-Autohof in Grünstadt. In dem Fahrzeug sitzen insgesamt 74 Personen, 71 Fahrgäste und drei Fahrer. Die Personen erklären, dass sie im Ausland gestartet und nun auf der Durchreise in Richtung Paris und Lissabon seien.

Ein Glücksgriff für die Beamten: Sie stellen fest, dass gegen zwei Fahrgäste Haftbefehle bestehen. Einer von ihnen, eine 40-jährige Frau, kann die Geldstrafe in Höhe von 500 Euro nicht zahlen, weshalb sie im Anschluss ins Gefängnis gebracht wird. Nach dem anderen, einem 21-jährigen Mann, wird gefahndet wegen illegalen Aufenthalts zur Abschiebung. Er wird zur Überstellung ans Ausländeramt vom kommunalen Vollzugsdienst Grünstadt übernommen.

Drei Tage nonstop unterwegs: Polizei stoppt Reisebus auf A6 – mehrere Verstöße bei Busfahrern

Aber das ist noch nicht alles. Die Fahrer des Reisebusses verfügen nicht über die notwendige Genehmigung für Fahrten im Linienverkehr. Tatsächlich war der Bus bereits seit Mittwoch (9. November), also seit drei Tagen, nonstop unterwegs. Die Fahrer
hatten demnach die notwendigen Ruhepausen nicht eingehalten. Auf den Fahrerkarten sind jedoch angebliche Pausen eingetragen.

Gegen die Fahrer und das Busunternehmen wird ein Strafverfahren wegen Fälschung von beweiserheblichen Daten und Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoß gegen die Sozialvorschriften und Fahren ohne Linienverkehrslizenz eigeleitet. Der Bus darf unter diesen Umständen nicht weiterfahren, sondern erst, wenn die Bus-Firma die notwenige Lizenz vorlegt.

Auf der Autobahn finden Beamte manchmal die skurrilsten Dinge. So wurde 2020 nach einem Unfall eine Löwin in einem Transporter entdeckt – ihr geht es heute gut. (pol/resa)

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