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Nach Beiß-Vorfall in Landau: Peta fordert Hundeführerschein für RLP

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Von: Josefine Lenz

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Landau - Nachdem ein aggressiver Hund in der Südpfalz eine 14-Jährige gebissen hat, auf zwei Polizisten losging und anschließend erschossen wurde, fordert Peta die Einführung eines Hundeführerscheins:

Am Montag (25. Juli) gegen 20 Uhr gingen gleich mehrere Anrufe bei der Polizei aufgrund eines aggressiven Hundes ein. Der mittelgroße Mischling geht im Landauer Stadtteil Queichheim zunächst auf einen Artgenossen los, richtet seine Aufmerksamkeit jedoch schnell auf ein 14-jähriges Mädchen. Als bei Ankunft der Polizei der Hund sich nicht einfangen lässt und sogar auf die Beamten losgeht, sehen sich die Polizisten aus Landau dazu gezwungen nach ihren Waffen zu greifen und den Hund zu erschießen

Nach Hunde-Attacke in Landau: Tierrechtsorganisation Peta fordert Hundeführerschein

Nach diesem Vorfall fordert die Tierrechtsorganisation Peta die Landesregierung dazu auf, einen Hundeführerschein in Rheinland-Pfalz einzuführen. „Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern am anderen Ende der Leine. Diese Tatsache hat einen Hund gestern in Landau sein Leben gekostet und ein Mädchen verletzt. Viele Halterinnen und Halter können das Verhalten, die Signale und die Körpersprache ihres Vierbeiners nicht richtig deuten und einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.

Der Hundeführerschein ist in Deutschland nicht verpflichtend, abhängig vom Bundesland ist ein sogenannter Sachkundenachweis erforderlich. Doch ist auch dieser Sachkundenachweis nur bei bestimmten Rassen notwendig, da die Halter von Listenhunden in einem Theorie- und Praxistest nachweisen müssen, dass sie ihren Hund in Gefahrensituationen unter Kontrolle haben.

Vorfall in Landau: Peta fordert Hundeführerschein in Rheinland-Pfalz

Der Hundeführerschein sieht vor, dass Hundehalter vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden vermittelt bekommen. Danach folgt ein Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Menschen, die Hunde halten, fachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten, so Peta. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Hund und Halter ist unerlässlich, um „Beißvorfälle“ zu verhindern.

Laut Peta hat der verpflichtende Hundeführerschein einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen.

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