Mannheim: Zu spät zur Hochzeit gekommen – Bräutigam geht auf Klimaaktivisten los

Mannheim – Am Samstagmittag blockieren Klimaaktivisten die Fressgasse. Der Versuch der Polizei, die Demonstration aufzulösen, geht einem Bräutigam offenbar nicht schnell genug.
Gegen 13.30 Uhr blockieren am Samstagmittag (11. Dezember) etwa 25 Mitglieder der Umweltschutzbewegung „Extinction Rebellion“ (kurz: „XR“) die Einfahrt zur Fressgasse in der Mannheimer Innenstadt. Die Klimaaktivisten demonstrieren stehend und sitzend, versperren mit mitgebrachten Blumentöpfen und anderen Gegenständen die Straße. Einige Demonstranten ketten sich mittels Bügelschlössern an ein aus Holzpaletten und Pappe zusammengezimmertes Automodell. Eine Person schmiert sich allen Ernstes gar Klebstoff auf die Fußsohlen und pappt sich selbst auf dem Straßenbelag fest. Ein weiterer Teilnehmer erklimmt einen Laternenmast und harrt hier in etwa vier Metern Höhe bis zum Ende der Blockade aus.
Stadt | Mannheim |
Bundesland | Baden-Württemberg |
Einwohnerzahl | 320.010 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 144,96 km² |
Oberbürgermeister | Dr. Peter Kurz |
Die rasch hinzugerufene Polizei findet das nicht allzu lustig, die nicht angemeldete Blockade der sonst stark befahrenen Straße stellt eine Straftat dar. Die Teilnehmer werden mehrfach aufgefordert, die Straße zu räumen. Als sie der Aufforderung nicht nachkommen, werden 18 Personen von der Straße „begleitet“; die Beamten nehmen ihre Personalien auf. Eine junge Frau leistet Widerstand.
Straßenblockade in der Innenstadt: Bräutigam wird handgreiflich
Ebenfalls wenig begeistert zeigt sich ein Mann, der sich gerade auf dem Weg zu seiner eigenen Hochzeit befindet, die Straße nun aber nicht passieren kann. Kurzerhand greift er bei den polizeilichen Maßnahmen vermeintlich unterstützend ein – und muss nun selbst mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Die Polizei ist mit starken Kräften aus Mannheim und Heidelberg vor Ort. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst sind, insbesondere zur „Lösung“ der festgeklebten Person, unterstützend tätig. Erst um 16 Uhr kann die Fressgasse schließlich wieder freigegeben werden.
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Die Gruppe „Extinction Rebellion“ (kurz: „XR“; zu deutsch etwa: „Rebellion gegen das Aussterben“), die sich selbst als „Klimagerechtigkeitsbewegung“ bezeichnet, tritt immer wieder mit derartigen Aktionen in Erscheinung. Selbsterklärtes Ziel der Gruppe ist es, durch Mittel des zivilen Ungehorsams gegen die Klimakrise anzukämpfen. Im vergangenen Jahr hatten Aktivisten in Mannheim bereits ähnliche Blockaden am Paradeplatz und in der Augustaanlage errichtet. Nach der Blockade in der Fressgasse kündigte die Bewegung auch für die Zukunft weitere Aktionen im Stadtgebiet an. (mko/pol)