„Dass es ein großer Vorteil ist, dass wir in Mannheim ein eigenes Impfzentrum einrichten konnten, zeigt sich bereits nach der ersten Woche, in der mehr als 1.800 Menschen in Pflegeeinrichtungen geimpft werden konnten. Jetzt kann es im Impfzentrum selbst losgehen, wenn auch zunächst noch nicht mit voller Auslastung, da dafür leider die uns zugewiesenen Impfdosen nicht ausreichen“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz bei einem Vorort-Termin. „Die rasche, wirksame Impfung einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung ist der einzige Weg zur Überwindung der Pandemie. Ich bin optimistisch, dass gute Erfahrungen mit der Impfung auch die überzeugen werden, die jetzt noch skeptisch sind.“
Bislang habe Mannheim 16.575 Impfdosen erhalten, weshalb die Impftermine auf sechs Wochen angelegt sind. Sobald absehbar ist, wann mehr Impfstoff da ist, werden auch die Termine wieder angepasst. Parallel zum Impfzentrum sind die mobilen Impfteams in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Einsatz. „Die Organisation und Durchführung sämtlicher Impfungen ist ein enormer Kraftakt, der auch in den kommenden Wochen einen besonderen Einsatz aller Beteiligten abverlangen wird“, so der Erste Bürgermeister Christian Specht
Aktuell wird im Einschichtbetrieb von 8 Uhr bis 15 Uhr geimpft. Bei Vollauslastung läuft das Impfzentrum im Zweischichtbetrieb, sieben Tage die Woche von 7 Uhr bis 21 Uhr. Geplant ist der Betrieb des Zentrums zunächst bis mindestens zum 30. April.
Meldung vom 27. Dezember: Am Sonntagnachmittag (27. Dezember) starten die ersten Mobilen Impfteams in Mannheim. Es ist ein langersehnter Moment für viele Bürger*innen, deren Leben in diesem Jahr von dem Coronavirus auf den Kopf gestellt wurde. Insgesamt fünf solcher Mobilen Impfteams rollen an diesem Tag vom Maimarktgelände, wo sich das Impfzentrum in Mannheim befindet. neben dem zentralen Impfzentrum im Patrick-Henry-Village in Heidelberg, gibt es weitere Kreisimpfzentren in Heidelberg-Pfaffengrund, in Weinheim und in Sinsheim.
Auch Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz ist am Sonntag vor Ort, um sich bei den Einsatzkräften zu bedanken. Dieser Tag sei „von historischer Bedeutung“, erklärte OB Kurz, der sich von der Impfung nicht weniger erhofft, als dass sie die Pandemie beendet. Nur durch die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der Johanniter, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), des Maltesers und des Deutschen Rotes Kreuzes sei dieses Vorhaben möglich, so OB Kurz.
Da noch nicht ausreichend Impfstoff für flächendeckende Impfungen in Deutschland vorrätig ist, werden zunächst die hochvulnerablen Gruppen geimpft. Dazu gehören Menschen über 80 Jahren und deren Pflegekräfte sowie gefährdetes Krankenhauspersonal. Der erste Einsatz der Mobilen Impfteams in Mannheim führt die Einsatzkräfte in mehrere Alten- und Pflegeheime. Die jeweiligen Heimleitungen wurden im Vorfeld darüber informiert und die Bewohner wurden von ihren Hausärzten über die Impfung aufgeklärt. Als Erstes ist eine Bewohnerin des Theodor-Fliedner-Haus geimpft worden. Es handelt sich um Frau Christa Maibaum.
Nach Angaben der Leiterin des Impfzentrums, Nicole Tettweiler, war die Resonanz bei den Heimbewohnern groß: Rund 80 Prozent der Impfberechtigten wollen sich wohl gegen das Coronavirus impfen lassen. Grundsätzlich sei die Impfung freiwillig und kostenlos.
Christian Specht, der Erste Bürgermeister von Mannheim, ist am Sonntag auch auf dem Maimarktgelände, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Gegenüber der Presse gibt sich Specht kämpferisch und optimistisch: „Wir sind jetzt aktiv und attackieren das Virus“, sagt er. Die Maßnahmen der letzten Monate hätten zwar auch ihre Wirkung gezeigt, aber nur ein Impfstoff könne das Virus nachhaltig besiegen.
In einem klaren Appell wendet sich Specht an die Bevölkerung Mannheims: „Wer sich impfen lässt, rettet Leben.“ Laut Specht sei Impfen ein solidarischer Akt, da Geimpfte nicht nur sich selbst schützten, sondern auch ihre Mitmenschen. Allerdings warnt er auch davor, die klassischen AHA-Regeln zu vernachlässigen: „Wir stehen vor einem Marathon“, so der Erste Bürgermeister Mannheims.
Nach Angaben der Stadt Mannheim soll das Impfzentrum voraussichtlich am 4. Januar 2021 in Betrieb gehen. Dann können sich berechtigte Mannheimerinnen und Mannheimer auf dem Maimarktgelände impfen lassen. Interessierte können ihren Termin online oder per Telefon vereinbaren (116117). Derzeit haben Personen über 80 Jahren einen Anspruch auf die kostenlose Impfung. In einer dringenden Bitte appelliert OB Kurz auch an diesem Sonntag an die Mannheimer, dass sich auch wirklich nur diejenigen für eine Impfung anmelden, die diese Kriterien erfüllen. Am Impftag werde anhand des Personalausweises kontrolliert, ob die die Kriterien für eine Impfung tatsächlich erfüllt werden. (mw)