Intensivstationen durch RS-Virus überlastet – Kinderärzte in RLP schlagen Alarm
Die Fälle des RS-Virus bei Kindern häufen sich. Kinderärzte in Rheinland-Pfalz schlagen nun Alarm: Teilweise gehen in den Intensivstationen schon die Betten aus.
Die Ausbreitung des RS-Virus beunruhigt aktuell die Kinderärzte bundesweit. Die Zahl der erkrankten Kinder schießt in die Höhe. Auch in Rheinland-Pfalz wird die Lage immer angespannter. Der Landesverband der Kinder- und Jugendärzte schlägt nun Alarm: Teilweise gehen die Plätze auf den Intensivstationen aus.
RS-Virus breitet sich in RLP aus – Säuglinge und Kleinkinder gefährdet
Das Humane Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RS-Virus, grassiert in Deutschland. Während es für Erwachsene kaum ein Thema ist, da sie sich nur selten schwer infizieren, erwischt es immer mehr Kinder, wie der Westfälische Anzeiger (wa.de) schreibt. Die Symptome ähneln zunächst einer Grippe. Besorgniserregend ist die Häufung der schweren Verläufe, die die Kinderärzte feststellen. Das Virus löst in der Regel eine Atemwegsinfektion aus, kann jedoch auch lebensgefährlich werden.
Gerade Säuglinge und Kleinkinder können laut RKI Komplikationen erleben, mit denen sie ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen. Doch das könnte bald schwierig werden, denn allmählich gehen den Intensivstationen die Plätze aus, wie die dpa schreibt. So melde das Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dass in Teilbereichen von vier der zehn Stationen mit kindermedizinischem Schwerpunkt keine Betten mehr frei seien.
RS-Virus breitet sich in RLP aus – Kinderärzte beunruhigt
Die Ausbreitung des Virus weckt nicht nur bei Kinderärzten unangenehme Erinnerungen. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie und der Affenpocken-Epidemie, die die Welt 2022 in Atem hält, liegt die Befürchtung nahe, dass mit dem RS-Virus eine ähnliche Krankheitswelle auf uns zukommt. Dabei ist das RS-Virus an sich kein neues Phänomen. Laut RKI hat die Atemwegserkrankung jedes Jahr von November bis April Saison.
Besorgniserregend ist jedoch das Ausmaß, in dem die Infektionen aktuell auftreten. Experten wie Dr. Michael Sasse von der Medizinischen Hochschule Hannover mutmaßen laut SWR, dass zu erwartende Wellen durch die Corona-Maßnahmen in den vergangenen Jahren ausgefallen sind und sich nach hinten verlagert haben. Mit den fallenden Maßnahmen könne das Virus sich nun ausbreiten. Dabei wurde erst kürzlich das Ende der Isolationspflicht für Corona-Erkrankte in RLP beschlossen.
RS-Virus breitet sich in RLP aus – Kinderärzte beunruhigt
Während dem Landesverband der Kinder- und Jugendärzte keine konkreten Zahlen zu den RS-Virus-Infektionen vorliegen, berichtet das RKI von einer starken Zunahme im ganzen Land. Laut dpa würden vor allem Kinder unter vier Jahren immer häufiger in die Krankenhäuser eingeliefert, doch auch im Alter bis zu 14 Jahren gebe es beunruhigend viele Fälle. Im Laufe der Woche (Stand: 30. November) will die Divi laut dpa detailliertere Informationen vorlegen.
Während die Situation für die Praxen und Ärzte in der Form neu ist, gibt es immerhin in Sachen Coronavirus Fortschritte: Seit dem 30. November soll der neue Moderna-Impfstoff gegen Omikron im Rhein-Neckar-Kreis erhältlich sein. (paw)