Kaiserslautern: Festnahme nach Polizisten-Morden bei Kusel – Mann täuscht Herzinfarkt vor
Kaiserslautern - Ein 35-Jähriger wird festgenommen, weil er nach den Polizisten-Morden von Kusel Hasskommentare verbreitet. Auf der Wache droht er den Beamten, Fake News zu verbreiten
Rund ein halbes Jahr ist seit den Polizisten-Morden bei Kusel vergangen. Am Morgen des 31. Januar werden die beiden Beamten Yasmin B. und Alexander K. bei einer Verkehrskontrolle brutal ermordet. Die beiden Hauptverdächtigen sitzen mittlerweile auf der Anklagebank am Landgericht Kaiserslautern. Hinzu kommen mehrere Durchsuchungen und Verhaftungen wegen Hate Speech im Internet.
Nach Polizisten-Morden bei Kusel: Mann wegen Hate Speech in Kaiserslautern verhaftet
Nach den Morden verbreiten Personen ihren Hass in den sozialen Medien, verunglimpfen dort die Opfer oder rufen im schlimmsten Fall selbst zu Gewalt gegen Polizisten auf! Aus diesem Grund werden am 20. Juni Razzien in 15 Bundesländern durchgeführt. Die 75 Beschuldigten sollen im Anschluss an die Polizisten-Morde von Kusel mit Hate Speech auf sich aufmerksam gemacht haben.
Jetzt ist in Kaiserslautern ein weiterer Mann wegen Hasskommentaren festgenommen worden. Wie das Polizeipräsidium Westpfalz mitteilt, ist der bereits per Haftbefehl gesuchte 35-Jährige am Mittwoch (27. Juli) verhaftet worden – per Zufall. Denn der Gesuchte fällt in der Innenstadt einem Beamten auf, der sich gerade in seiner Freizeit befindet.
Mann nach Polizisten-Morden in Kusel verhaftet – er täuscht Herzinfarkt vor
Der Polizist verständigt daraufhin seine Kollegen, die den Gesuchten in der Gasstraße in Kaiserslautern stellen und wegen seiner Hasskommentare festnehmen. Dabei leistet er keinen Widerstand und lässt sich zur Wache bringen, wo ihm sein Mobiltelefon abgenommen wird.
Doch auf der Wache in Kaiserslautern klagt der 35-Jährige plötzlich über Schmerzen in der Brust und setzt sich auf den Boden, weil er nicht mehr in der Lage sei, sich den weiteren Maßnahmen der Polizei zu unterziehen. Da der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, wird der Rettungsdienst dazugerufen.
Polizisten-Morde bei Kusel: Mann droht Polizei Kaislerslautern mit Fake News
Das EKG zeigt jedoch keine Auffälligkeiten, weshalb der Arzt dem 35-Jährigen seine „Gewahrsamsfähigkeit“ attestiert – sehr zum Unmut des Mannes, dessen vermeintlicher Trick nicht geklappt hat. Daher setzt der Beschuldigte direkt seinen nächsten Plan in die Tat um. Hierfür droht er den Beamten, dass er Fake News über das Revier verbreiten werde.
Diese sollen beinhalten, wie er von den Polizisten gefoltert und misshandelt worden sei. Damit versucht der 35-Jährige wohl, die aktuelle Debatte um Polizeigewalt in Deutschland für sich zu nutzen, die auch nach einem tödlichen Polizeieinsatz in Mannheim aufgekocht ist. Jetzt wird ermittelt, ob die Drohung den Tatbestand der Ankündigung einer Straftat erfüllt. Der gesuchte Mann wird in der Zwischenzeit in die Untersuchungshaft gebracht. (pol/dh)