Wander-Drama in Österreich: Mehr als 100 Schüler und Lehrer aus Raum Ludwigshafen in Bergnot
107 Schüler und Lehrer aus der Nähe von Ludwigshafen sind bei einer Wanderung in Österreich in Bergnot geraten. Schuld soll ein irreführender Internet-Eintrag gewesen sein.
Update vom 9. Juni, 10:54 Uhr: Nach der Rettung von über 100 Schülern und Lehrern aus Bergnot in Österreich warnen Experten davor, Tourenbeschreibungen aus dem Internet ungeprüft zu übernehmen. Die Schüler aus dem Raum Ludwigshafen mussten gerettet werden, nachdem Lehrer sich bei der Wanderroute im Klein Walsertal auf eine Beschreibung aus dem Netz verließen.
Laut Polizei wurden etwa 70 Mitglieder der Schülergrupppe aus dem Raum Ludwigshafen von zwei Hubschraubern mit Seilen geborgen. Die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab. Die Polizei aus Vorarlberg teilte dem Südwestrundfunk (SWR) mit, dass sie der Schule den Hubschraubereinsatz während der Bergrettung der Schüler im Kleinwalsertal in Rechnung stellen werde.
Wander-Drama in Österreich: Mehr als 100 Schüler und Lehrer aus Raum Ludwigshafen in Bergnot
Erstmeldung vom 8. Juni, 11:43 Uhr: Mehr als 100 Schüler und Lehrer aus dem Raum Ludwigshafen mussten im österreichischen Kleinwalsertal mit Hubschraubern aus Bergnot gerettet werden. Die 99 Jugendlichen im Alter von 12 bis 14 Jahren und 8 Lehrer waren am Dienstag (7. Juni) auf einer für ihre Ausrüstung und Fähigkeiten zu schwierigen Route unterwegs, wie die Polizei Vorarlberg in der Nacht zu Mittwoch mitteilte.
Ort | Kleinwalsertal |
Lage | Vorarlberg, Österreich (Allgäuer Alpen) |
Höhe | 1.086 bis 1.215 Meter |
Schüler aus Raum Ludwigshafen in Bergnot – Panik bei Wanderung in Österreich
Die Lehrer der Schülergruppe aus der Umgebung Ludwigshafen hätten die Route aufgrund von irreführenden Informationen aus
dem Internet ausgesucht. Im Netz sei die Route als „klassische Feierabendrunde“ beschrieben worden, erklärt die österreichische Polizei weiter. Bereits am Samstag (4. Juni) war eine Frau aus Heidelberg bei einer Wanderung im Kleinwalsertal tödlich verunglückt.
„Tatsächlich ist der schmale Heuberggrat ein teilweise ausgesetzter Weg mit Kletterpassagen, der Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Erfahrung im alpinen Gelände erfordert.“ Zudem sei der Boden nass und rutschig gewesen. Als sich ein Teil der Gruppe zum Umkehren entschied, rutschten zwei Schüler ab und verletzten sich leicht. Da einzelne Schüler daraufhin in Panik gerieten, setzten die Lehrer einen Notruf ab.

In Bergnot geraten: Hubschrauber retten 107 Schüler und Lehrer im Kleinwalsertal
Die 107 in Bergnot geratenen Schüler und Lehrer wurden mit zwei Hubschraubern auf einen nahe gelegenen Forstweg gebracht, teilte der Bürgermeister von Mittelberg mit. Neben den zwei Leichtverletzten seien mehrere Schüler „erschöpft, unterkühlt, durchnässt und völlig aufgelöst“ gewesen, wie die Polizei mitteilte.
Laut Informationen des Mannheimer Morgen stammte die Schülergruppe aus Maxdorf. Laut Bericht habe Bürgermeister Haid im Zusammenhang mit dem Vorfall auch den Autor des Interneteintrages kritisiert, der die Lehrer offenbar bei der Schwierigkeit der Wanderroute in die Irre geführt hatte. Die Route sei nach Problemen in der Vergangenheit nicht mehr als offizieller Wanderweg ausgeschildert. (kab/dpa)