In Pfalz beschlagnahmt: Hitlers Bronze-Pferde jetzt im Museum – wo die Nazi-Kunst zu sehen ist

Bad Dürkheim – Vor sieben Jahren wurde in einer Lagerhalle in der Pfalz alte Nazi-Kunst gefunden. In welchem Museum Hitlers „Schreitende Pferde“ ab Mitte Oktober stehen:
Es ist soweit! Nach Jahrzehnten in der Versenkung sind zwei als Nazi-Propaganda verwendete Skulpturen aus Adolf Hitlers Neuer Reichskanzlei zurück in Berlin. Die überlebensgroßen Arbeiten „Schreitende Pferde“ des Bildhauers Josef Thorak (1889-1952) sollen an diesem Freitag (14. Oktober) im Museum der Zitadelle im Stadtteil Spandau angeliefert und aufgestellt werden. Thorak gehörte neben Arno Breker (1900-1991) zu den wichtigsten NS-Künstlern.
Berlin: Hitlers Bronze-Pferde sollen in Zitadelle Spandau ausgestellt werden
Eine Skulptur wird dort Teil der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“, in der Objekte aus dem Zeitraum von 1849 bis 1986 aufzeigen, wie die jeweilige Staatsmacht das Berliner Stadtbild prägen wollte. Das zweite Pferd soll in die Bastion Königin kommen für ein Schaudepot mit weiteren streitbaren Objekten der Erinnerungskultur.
Mit der Ausstellung will das Museum ein Zentrum für wissenschaftliche und museumspädagogische Auseinandersetzung mit als toxisch bezeichneten Denkmälern entwickeln. Der Bund hatte entschieden, die Thorak-Pferde in das kulturpolitische Bildungsprogramm aufzunehmen.
Hitlers „Schreitende Pferde“ im Jahr 2015 in Rheinland-Pfalz entdeckt
Die Bronzearbeiten waren 2015 bei einer Razzia wegen des Verdachts der Hehlerei an rechtswidrig erlangtem Bundesvermögen in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) entdeckt worden. Der Bund hatte die Herausgabe der Pferde und weiterer Skulpturen verlangt, weil sie durch den Einigungsvertrag ihr Eigentum geworden seien. Ein Unternehmer erklärte, er habe die Werke rechtmäßig gekauft. Nach einem Vergleich gab der Mann die Bronzepferde heraus, die anderen Skulpturen blieben bei ihm.
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Zum Duo gibt es noch eine weitere Skulptur. Das dritte Pferd steht auf dem Gelände eines Gymnasiums in Ising am Chiemsee in Bayern. Mit der Arbeit soll die Familie Thorak in den 60er Jahren Internatsgebühren für den Sohn bezahlt haben. (dpa/pek)