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Stadt Frankenthal sagt Fastnachtsumzug 2023 ab – „Fällt uns nicht leicht“

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Von: Peter Kiefer

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Frankenthal - Der nächste große Fastnachtsumzug in der Pfalz ist abgesagt. Hintergrund sind strengere Sicherheitsauflagen. Innenminister Michael Ebling verteidigt die Maßnahme:

Update vom 4. Januar: Nachdem die Stadt Frankenthal am Dienstag (3. Januar) ihren Fastnachtsumzug absagt und als Grund die strengen Sicherheitsauflagen nennt, verteidigt der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Michael Ebling, die Maßnahme. „Ein Umzug, auch in Frankenthal, zieht viele tausend Besucher an und die wollen natürlich auch die Gewähr dafür haben, dass sie das unbeschwert feiern können“, erklärt Ebling laut der dpa am Mittwoch gegenüber den Fernseh-Nachrichten von „SWR aktuell RP“.

Dass die strengeren Auflagen belastend für Veranstalter seien, könne er nachvollziehen, gleichzeitig stellten sie jedoch auch eine Absicherung in Hinblick auf Haftungsrisiken dar. „Vor dem Hintergrund dessen, was wir erleben mussten bei Großveranstaltungen und bei den Risiken, die sich dort realisieren können, ist es notwendig, dass wir für sichere Rahmenbedingungen sorgen. Alles andere wäre grob fahrlässig“, so Ebling.

Stadt Frankenthal sagt Fastnachtsumzug 2023 ab – „Fällt uns nicht leicht“

Erstmeldung vom 3. Januar: Die närrische 5. Jahreszeit wird immer trauriger in der Metropolregion Rhein-Neckar. Denn jetzt hat auch die Stadt Frankenthal (Rheinland-Pfalz) ihren beliebten Fastnachtszug dieses Jahr abgesagt. Heißt: Am 18. Februar 2023 schlängelt sich kein bunter Lindwurm mit zehntausenden Schaulustigen durch die Innenstadt. Bemerkenswert: Der Grund der Absage ist diesmal nicht Corona!

Der beliebte Fastnachtsumzug in Frankenthal (RLP) ist von der Stadtverwaltung für 2023 abgesagt worden.
Der beliebte Fastnachtsumzug in Frankenthal (RLP) ist von der Stadtverwaltung für 2023 abgesagt worden. © Stadt Frankenthal

„Absage fällt uns nicht leicht!“ – Aus für Fastnachtsumzug in Frankenthal besiegelt

Schweren Herzens sagt die Stadtverwaltung Frankenthal den am Faschingssamstag (18. Februar) geplanten Fastnachtsumzug ab. Hintergrund sind gestiegene Sicherheitsauflagen und der damit verbundene erhöhte Personal- und Kostenaufwand. Als Alternativangebot soll es ein Fastnachtsdorf auf dem Rathausplatz geben, wo sich auch die Frankenthaler Karnevalsvereine präsentieren können.

„Die Absage fällt uns nicht leicht – gerne hätten wir Bürgern und Vereinen nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder einen Umzug geboten. Die mit einer solchen Großveranstaltung verbundenen Risiken und erhöhte Sicherheitsanforderungen machen die Durchführung aber nur mit stark steigenden Kosten möglich – dies steht leider in keinem Verhältnis“, so Bürgermeister und Ordnungsdezernent Bernd Knöppel. 

Hintergrund: Neuerung im Polizei- und Ordnungsbehördengesetz Rheinland-Pfalz

Seit 2021 gilt eine Änderung im Polizei- und Ordnungsbehördengesetz Rheinland-Pfalz: Die Neuregelung im Paragraphen 26 erfordert unter anderem verschärfte Sicherheitskonzepte für Großveranstaltungen. Unter anderem hätte der Streckenverlauf des Umzugs besser abgesichert werden müssen, um beispielsweise Terroranschläge zu verhindern. 

Ein weiterer Faktor, der für die Absage des Frankenthaler Umzugs eine Rolle spielt: Durch die Absage nahezu aller anderen Umzüge in der Region wäre in Frankenthal ein erhöhtes Besucheraufkommen zu erwarten gewesen.

Fastnachtsdorf mit Gastronomie und Bühnenprogramm in Frankenthal

Statt des Umzugs soll auf dem Rathausplatz ein Fastnachtsdorf aufgebaut werden, in dem sich die Karnevalsvereine sowohl auf der Bühne als auch mit Getränke- und Essensständen präsentieren können. 

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Ein schwerer Schlag für die Narren in der Region, da auch der gemeinsame Fasnachtumzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen bereits abgesagt worden ist. Der Fastnachtszug in Heidelberg findet dagegen am 21. Februar statt und feiert sogar ein großes Jubiläum. (pek mit PM)

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