Update vom 23. April, 7:45 Uhr: Ab Montag gilt in Rheinland-Pfalz eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen. Doch auch Taxi- und Busfahrer müssen aus Gründen des Infektionsschutzes Maske tragen. Das Problem: Autofahrer müssen auch in Corona-Zeiten im Straßenverkehr erkennbar bleiben. Eine Maske dürfe das Gesicht nicht so sehr verhüllen, dass der Fahrer oder die Fahrerin nicht mehr zu identifizieren sei, teilt das Innenministerium in Mainz mit. Die Vorschriften der Straßenverkehrsordnung seien grundsätzlich auch während der Corona-Krise gültig. Kein Verstoß liege vor, wenn „lediglich die Mund- und Nasenpartie verdeckt und Augen und Stirn noch erkennbar sind, so dass der Fahrer identifiziert werden kann“, sagte eine Sprecherin. Die Bewertung sei im Einzelfall Sache des kontrollierenden Beamten. Im Bus oder im Taxi gelte zudem, dass die Identifizierung von Fahrern über interne Dokumentationen oder Fahrtenbücher gewährleistet werden könne. „Das Identifizieren wird also nicht verhindert und ist daher nicht zu beanstanden.“
Übrigens: Nicht nur für Sport-Fans, sondern auch für die Betreiber ist die Schließung von Fitnessstudios ein harter Schlag. Wann können Studios wieder öffnen und muss man aktuell bezahlen?
Update vom 22. April, 13:30 Uhr: Ab dem kommenden Montag (27. April) gilt in Rheinland-Pfalz die Maskenpflicht bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und beim Einkaufen. Am Mittwoch spricht Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Mainz über die Details dieser Entscheidung. Nachdem bereits am Dienstag viele Bundesländer eine Pflicht zum Mund-und-Nasenschutz beschlossen hatten, habe man sich nach Gesprächen mit den benachbarten Bundesländern angeschlossen, erklärt Dreyer. Auch das Saarland, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen haben am Mittwoch verkündet, eine Maskenpflicht einführen zu wollen. „Ich bin froh, dass wir am Ende doch bundesweit Hand in Hand gehen“, so die Ministerpräsidentin. „Mit dieser Entscheidung wird in Deutschland das Bild der Masken viel präsenter – ein Effekt, der erwünscht ist.“ Die Maskenpflicht sei ein weiterer Baustein der Hygienevorschriften, um weitere Lockerungen möglich zu machen.
Die Bevölkerung von Rheinland-Pfalz muss in wenigen Tagen also entweder zur sogenannten Alltagsmaske greifen oder Mund und Nase beim Einkaufen oder im ÖPNV mit Schals oder Tüchern schützen. Malu Dreyer warnt jedoch vor einem falschen Sicherheitsgefühl: „Die Maske sollte uns nicht vormachen, dass die Abstandspflichten damit hinfällig sind.“ Der wichtigste Schutz sei der Abstand. Der sei jedoch nicht überall gewährleistet – wie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zunächst wolle man laut Malu Dreyer bei der Kontrolle der Maskenpflicht mit Verwarnungen arbeiten. „Da sind die Ordnungskräfte gefordert“, erklärt die Ministerpräsidentin am Mittwoch. Sobald die Rechtsverordnung im Detail ausgearbeitet wurde, seien Bußgelder jedoch der nächste Schritt. „Eine Pflicht bedeutet aber auch, dass das Ganze am Ende bußgeldfähig wird“, erklärt Dreyer.
Update vom 22. April um 12:10 Uhr: Weitere Bundesländer ziehen nach und führen nun ebenfalls eine Maskenpflicht ein – darunter neben dem Saarland, Nordrhein-Westfalen auch Rheinland-Pfalz. Die Maskenpflicht gelte ab kommendem Montag (27. April) an für den öffentlichen Nahverkehr und Einkäufe in Geschäften, teilten die Regierungssprecher der beiden Länder am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung mit ihren Kollegen aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit. Um 13 Uhr will Ministerpräsidentin Malu Dreyer in einer Pressekonferenz weitere Details nennen.
Update vom 22. April, 11:30 Uhr: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat erstmals in Deutschland eine Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus erteilt. Das Unternehmen Biontech aus Mainz erhält demnach die Genehmigung, seinen Wirkstoff zu testen. Das teilt PEI am Mittwoch mit.
Laut Biontech soll der Impfstoff-Test an rund 200 gesunden Freiwilligen durchgeführt werden. „Die Erprobung von Impfstoffkandidaten am Menschen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu sicheren und wirksamen Impfstoffen gegen Covid-19 für die Bevölkerung in Deutschland und darüber hinaus", teilt das PEI mit. In der klinischen Studie der Phase I/II soll unter anderem grundlegend die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoff-Kandidaten geprüft werden. Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört in die Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Diese enthalten genetische Informationen des Erregers. Im Körper werden daraus Proteine hergestellt, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe bildet.
Update vom 22. April, 10 Uhr: Noch am Dienstag hatte die Landesregierung von Rheinland-Pfalz zu verstehen gegeben, dass zunächst keine Maskenpflicht eingeführt würde. Zu diesem Thema äußert sich am Mittwoch Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einer Pressekonferenz um 13 Uhr in Mainz. Wird Rheinland-Pfalz es Bundesländern wie Hessen und Baden-Württemberg gleichtun und nun doch eine Maskenpflicht einführen – oder wird die Regierung um Dreyer die bisher bestehende Empfehlung zum Mund- und Nasenschutz weiterhin beibehalten?
Erstmeldung vom 21. April: Seit einigen Wochen herrscht Ausnahmezustand in Rheinland-Pfalz. Grund ist das Coronavirus, das die ganze Welt befallen hat. Doch aufgrund stagnierender Fallzahlen kehrt Normalität zurück ins Land - wenn auch nur ganz langsam. Denn aufgrund der neuen Corona-Verordnung dürfen ab dem 20. April wieder viele Geschäfte öffnen und schon bald geht für einige Schüler auch der Unterricht los. Allerdings: Das Kontaktverbot bleibt weiterhin bestehen - zumindest bis zum 4. Mai. Während außerdem in vielen Bundesländern eine Maskenpflicht verordnet wird, weigert sich die Landesregierung in Rheinland-Pfalz zu diesem Schritt.
Sachsen, Bayern, Thüringen, Hessen und Baden-Württemberg – sie alle und noch weitere Bundesländer haben bereits eine Maskenpflicht. Rheinland-Pfalz hingegen spricht sich „nur“ für eine dringende Empfehlung aus. Das bedeutet, dass es zwar gewünscht ist, dass die Bürger eine Maske tragen, verpflichtend ist dies aber nicht. Erst am Dienstag (21. April) gibt die Landesregierung zu verstehen, dass es in Rheinland-Pfalz zunächst einmal keine Maskenpflicht geben wird. Allerdings spricht sich Ministerpräsidentin Malu Dreyer laut Rheinpfalz für eine Mundschutz-Pflicht aus, wenn diese jeweils zum Schul-Neuanfang in den einzelnen Ländern eingeführt werde. Man möchte das Thema vor der nächsten Konferenz mit Bund und Länder am 30. April noch einmal abstimmen. Möglicherweise kann dann doch eine Maskenpflicht für Rheinland-Pfalz kommen.
In anderen Bundesländern müssen die Bürger beim Einkaufen oder bei der Nutzung des ÖPNV eine Maske oder einen Schal beziehungsweise ein Tuch aufziehen. In der Stadt Jena droht bei Nichteinhaltung ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro. Allerdings wird wohl in den meisten Ländern erst einmal keine Strafe fällig, sondern ein aufklärendes Gespräch.
Ab dem 20. April dürfen laut der neuen Corona-Verordnung alle Geschäfte öffnen, die eine Verkaufsfläche von maximal 800 Quadratmeter haben und strenge Hygienemaßnahmen einhalten. Darüber hinaus dürfen diese Betriebe und Einrichtungen wieder aufmachen:
Großveranstaltungen, Gastronomie und Hotellerie bleiben aber nach wie vor verboten. Auch der Sportbereich ist noch stark eingegrenzt. Individual- und Spitzensport ist größtenteils erlaubt, allerdings bleiben Fitnessstudios, Schwimmbäder und Spielplätze weiterhin geschlossen. Auch Zusammenkünfte in einer Glaubensgemeinschaft sind untersagt. Schulen nehmen für Abschlussklassen ab dem 27. April wieder den Betrieb auf, Kitas bleiben weiterhin geschlossen.
Auch Friseure können sich schon einmal darauf vorbereiten wieder ihre Salons zu öffnen. Wie Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler erklärt: „Wenn es bei den niedrigen Infektionszahlen bleibt und sich das Infektionsgeschehen in diesem Sinne entwickelt, ist davon auszugehen, dass sich Frisörbetriebe bei weiteren Lockerungen wiederfinden werden und unter hygienischen Auflagen ab dem 4. Mai wieder öffnen können. Die Landesregierung begrüßt, wenn sich Frisörinnen und Frisöre z.B. auch durch Terminvergabe mit jeweils zeitlichem Abstand zum nächsten Kunden in die Vorbereitung einsteigen. Die Landesregierung wird, wenn diese Voraussetzung erfüllt sind, für diese Möglichkeit rechtzeitig vor dem Mai die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen.“
jol