Ministerpräsidenten mit der geschäftsführenden Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sagte Hoch. Die Bund-Länder-Schalte ist am Donnerstag (18. November). Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wird sich im Anschluss dazu äußern. Tags drauf wolle die Landesregierung dann ihre neue, verschärfte Corona-Verordnung der Öffentlichkeit vorstellen. Sie soll von kommender Woche an gelten. Hoch geht davon aus, dass dann landesweit die Warnstufe 2 gelten wird.
Nach den vorbehaltlichen Beschlüssen vom Dienstag gilt künftig in Warnstufe 3 fast durchweg 2G (nur Genesene und Geimpfte). Die Regelungen in Warnstufe 2 werden strenger und schneller erreicht. So sind bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen - vom Konzert über die Familienfeier bis zum Handballspiel - künftig in Warnstufe 2 nur noch 50 (statt bisher 100) nicht-immunisierte Menschen zugelassen, Abstand und Maske am Platz werden Pflicht.
In der Gastronomie und in Spielhallen dürfen nur noch maximal 25 nicht genesene oder geimpfte Menschen gleichzeitig anwesend sein. In Warnstufe 2 reduziert sich diese Zahl auf fünf Menschen. An Sport und Kultur dürfen in Warnstufe 2 nur noch fünf Nicht-Immunisierte teilnehmen, für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren gilt zumindest in Warnstufe 2 noch die Ausnahme, dass bis zu 25 zusammenkommen dürfen. In Schwimmbädern, Thermen und Saunen soll die Zahl der Menschen auf die Hälfte der sonst üblichen Besucherhöchstzahl beschränkt werden. Für Gottesdienste und ähnliche Veranstaltungen gilt künftig eine Testpflicht für Ungeimpfte.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Germersheim | 455,8 |
LK Südliche Weinstraße | 352,0 |
SK Landau | 340,6 |
SK Worms | 313,9 |
LK Rhein-Pfalz-Kreis | 254,6 |
Update vom 16. November, 13:21 Uhr: Im Zuge der andauernden pandemischen Lage und steigender Infektionszahlen hat die Stadt Ludwigshafen ihr Informationstelefon zu Corona-Fragen wieder in Betrieb genommen. Seit dem heutigen Dienstag (16. November) ist die Info-Hotline nun unter der neuen Rufnummer 0621/504-7000 montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16 Uhr geschaltet, um Bürger*innen bei Fragen rund um Corona und den derzeit geltenden Regelungen weiterzuhelfen. Ebenfalls können per E-Mail Fragen an die Adresse infocorona@ludwigshafen.de gerichtet werden.
Update vom 16. November, 8:41 Uhr: Der rheinland-pfälzische Ministerrat befasst sich am heutigen Dienstag in seiner Sitzung mit der Verschärfung der Corona-Regeln. Das hatte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bereits vergangene Woche angekündigt. Die Inzidenz der Infektionen hat inzwischen den höchsten Stand seit Beginn der Pandemie im Februar 2020 erreicht. Das Warnstufenmodell funktioniert nach Einschätzung der Landesregierung gut – es soll aber verschärft werden.
Über die Ergebnisse der Kabinettssitzung informieren Gesundheitsminister Clemens Hoch und der Impfkoordinator des Landes, Daniel Stich (beide SPD), im Anschluss (14 Uhr) in Mainz. Derzeit gilt ein System mit drei Warnstufen, von denen bestimmte Einschränkungen und Gegenmaßnahmen abhängen. Als sicher gilt: In rheinland-pfälzischen Schulen soll künftig wieder häufiger getestet werden, nachdem die Landesregierung zuletzt die Testquote von wöchentlich zwei auf einen in der aktuellen Corona-Verordnung heruntergeschraubt hatte.
Weil das Mainzer Kabinett jetzt eine „Brandmauer“ errichten wolle, um ein Ausmaß der Krise wie in einigen anderen Bundesländern zu verhindern, wie Minister Hoch dem SWR gesagt hat, werden Einschränkungen für Ungeimpfte sehr wahrscheinlich. Jedoch sieht der Politiker einen Lockdown für Ungeimpfte noch in weiter Ferne. Denn dieser würde nach sich ziehen, dass Ungeimpfte im Wesentlichen zu Hause bleiben müssten. Und das würde momentan etwas zu weit gehen. „Aber tatsächlich finde ich es vernünftig, dass wir sagen, je mehr Infektionen wir haben und je weiter wir in den Warnstufen kommen, desto weniger Ungeimpfte können wir zulassen zu Veranstaltungen, zu Kultur und zum Sport - und sicher in der Endstufe wird das auch bedeuten, dass nur noch Geimpfte und Genesene gesellschaftliche Teilhabe haben“, so Hoch weiter.
Hintergrund: In Rheinland-Pfalz gilt seit September in vielen Bereichen des täglichen die „2G-plus-Regelung“. Sie besagt, dass zusätzlich zu Geimpften und Genesenen auch eine bestimmte Anzahl Ungeimpfter mit tagesaktuellem Test Zutritt zu Events und Einrichtungen gewährt bekommt. Wobei dieses „2G plus“ nicht das Gleiche ist wie die bundesweit diskutierte „2G-plus“-Strategie. Hierbei wird auch von Geimpften und Genesenen ein negativ Test verlangt.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Germersheim | 424,8 |
LK Südliche Weinstraße | 354,7 |
SK Worms | 322,3 |
SK Landau | 308,5 |
LK Rhein-Pfalz-Kreis | 270,8 |
Update vom 15. November, 9:41 Uhr: Kommt die 3G-Regel in Deutschland am Arbeitsplatz oder kommt sie nicht? Jetzt hat sich auch der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) auf die Seite seines Parteigenossen Hubertus Heil gestellt. Der Bundesarbeitsminister fordert dies nämlich! Er halte das für sehr sinnvoll, da man mit 3G am Arbeitsplatz die Pandemie effektiv bekämpfen könne, so Clemens Hoch gegenüber dem SWR.
Währenddessen hat die bundesweite 7-Tage-Inzidenz mit einem Wert von 303,0 laut Robert Koch-Institut (RKI) abermals auf einen neuen Höchstwert erreicht – nach 289,0 am Vortag und 201,1 vor einer Woche (Vormonat: 68,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 23.607 Corona-Neuinfektionen. Am vergangenem Donnerstag (11. November) hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 50.196 einen Rekordwert seit Beginn der Pandemie erreicht. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 43 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 33 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 5.045.076 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen - den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter - gab das RKI am Freitag mit 4,70 an (Donnerstag: 4,65). Der Wert wird am Wochenende nicht veröffentlicht. Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.494.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 97.715.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Germersheim | 353,5 |
LK Südliche Weinstraße | 325,0 |
SK Worms | 317,5 |
SK Landau | 263,5 |
LK Cochem-Zell | 240,3 |
Update vom 14. November: Angesichts deutlich steigender Corona-Zahlen fordert die rheinland-pfälzische CDU-Landtagsopposition eine Impfpflicht für Beschäftigte in Gesundheitsberufen. Der Leiter ihres „Zukunftsfeldes Gesundheit und Europa“, der Arzt Christoph Gensch, teilte am Sonntag (4. November) mit: „Die rasant steigende Infektionszahl und die Tatsache, dass ungeimpfte Personen ein höheres Risiko für die Virus-Übertragung darstellen als geimpfte, machen dieses konsequente Durchgreifen dringend notwendig.“
Gensch ergänzte: „Wir dürfen nicht länger warten und zusehen, wie sich das Corona-Virus in Altenheimen ausbreitet, wie Intensivstationen überlaufen.“ Der CDU-Parlamentarier und Medizinermahnte: „Es sterben zu viele Menschen.“ Eine gesetzliche Grundlage für eine Impfpflicht für medizinische und pflegerische Berufsgruppen müsse schnell auf den Weg gebracht werden. Die geplante Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag (18. November) solle darüber beraten. Anfang November hatte schon die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz „schnellstmöglich“ eine Impfpflicht für Beschäftigte in Gesundheitsberufen gefordert.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
---|---|
Germersheim | 353,4 |
Südl. Weinstraße | 325 |
KS Worms | 317,5 |
KS Landau | 263,5 |
Cochem-Zell | 240,2 |
Update vom 13. November: Mit den steigenden Corona-Infektionszahlen kommen bundesweit immer mehr Kliniken an ihre Belastungsgrenzen. Das DIVI-Intensivregister warnt: „Wir fahren im Nebel ohne GPS“. Aber wie ist die Lage an den Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz? Noch liegen die Zahlen unter den „Hochphasen“ aus dem vergangenen Winter, aber dennoch sei Vorsicht geboten, heißt es.
Bundesland | Rheinland-Pfalz |
Einwohnerzahl | 4.098.391 (31. Dezember 2020) |
Fläche | 19.854,21 km² |
Landeshauptstadt | Mainz |
Ministerpräsidentin | Malu Dreyer (SPD) |
Die Pandemie werde weiter von der „hohen Zahl an Ungeimpften unterhalten“, sagt Christian Mönch, Ärztlicher Direktor des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern. Allerdings zeige die Zahl der Impfdurchbrüche vor allem bei älteren Patienten, dass der Impfschutz mit der Zeit abnehme. Deshalb kommen auch für Geimpfte in Rheinland-Pfalz „Booster-Impfungen“ eine wichtige Rolle zu.
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
---|---|
Germersheim | 353,4 |
KS Worms | 298,4 |
Südl. Weinstraße | 277,1 |
KS Landau | 246,3 |
Rhein-Pfalz-Kreis | 242,3 |
Erstmeldung vom 12. November, 10:59 Uhr: Harter Vorstoß des Hausärzteverbands! Angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen bundesweit und auch in RLP fordert die rheinland-pfälzische Vorsitzende strengere Regeln in Gebäuden. Man müsse bundesweit bei öffentlichen Veranstaltungen in Innenräumen nur Geimpfte und Genesene zulassen, ohne dabei etwa auf Masken oder Abstand zu verzichten, so die Vorsitzende Barbara Römer gegenüber der „Rhein-Zeitung“ (12. November): „Das bedeutet 2G plus AHAL (Atemmasken, Hygieneregeln, Abstand und Lüften). Wir müssen uns also auch als Geimpfte oder Genesene an die Grundregeln der Pandemie halten.“
Das müsse kontrolliert werden. Das Wichtigste sei, in Innenräumen wieder konsequent Maske zu tragen. „Und wir müssen das jetzt beschließen. Wir können darüber nicht mehr wochenlang diskutieren“, warnte Römer. Zudem setzte sie sich für 3G am Arbeitsplatz ein, also den Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test. Bei 2G wird eine Impfung oder eine Genesung vorausgesetzt, ein Test alleine gilt nicht.
Die Medizinerin, die in einer Praxis im rheinhessischen Saulheim arbeitet, ergänzte, Geimpfte und Genesene machten Ärzten große Sorgen: „Im Glauben, dass sie mit der Impfung auf jeden Fall vor Corona geschützt sind, tragen sie zum Beispiel kaum noch eine Maske. Wenn sie sich anstecken, landen sie zwar nicht auf der Intensivstation. Aber es gibt immer mehr Impfdurchbrüche.“
Sollte sich der derzeitige Trend fortsetzen, warnte Römer, „bricht die ambulante und stationäre Gesundheitsversorgung in Deutschland zusammen. Auch die Intensivstationen werden dekompensieren. Denn wenn
die Inzidenzen immer schneller wachsen, nimmt auch die Zahl der Menschen zu, die das Virus übertragen können“, sagte die Medizinerin. „Damit steigt das Risiko, dass sich besonders vulnerable Gruppen anstecken - selbst wenn sie schon dreimal geimpft sind.“
Stadt-/Landkreis | 7-Tage-Inzidenz |
LK Germersheim | 359,7 |
LK Südliche Weinstraße | 310,5 |
SK Landau | 297,7 |
SK Worms | 264,8 |
LK Rhein-Pfalz-Kreis | 219,7 |
Übrigens: Unser LUDWIGSHAFEN24-Newsletter informiert Dich regelmäßig über alles Wichtige, was in Deiner Stadt und Region passiert. (dpa/pek)