Wohnsitz brauche. Sinnvoll sei auch eine Reduktion der Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr auf 25 Prozent der Sitzplätze.
Eingeschränkte Bewegungsradien gibt es in Deutschland bisher nur in Sachsen, hier dürfen sich die Menschen maximal 15 Kilometer von ihrem Wohnort entfernen. Merkel fordert außerdem eine Ausgangssperre für alle Kreise, die eine 7-Tage-Inzidenz von über 100 haben.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (64, Linke) sagt am Dienstagmorgen im Deutschlandfunk: „Ich werde heute in der Ministerpräsidentenkonferenz auf der Seite derjenigen argumentieren, die sagen: Wir werden es noch viel schärfer und viel härter angehen müssen.“ Fraglich ist nur: Wer würde die strengen neuen Maßnahmen kontrollieren?
Meldung vom 4. Januar: Wahrscheinlich haben es sich schon viele Menschen gedacht, am Dienstag (5. Januar) wird es wohl nur noch offiziell bestätigt: Der Lockdown wird in die Verlängerung gehen. Eigentlich hätte der Coronavirus-Shutdown am 10. Januar enden sollen, wie Bund und Länder im Dezember gemeinsam entschieden haben. Aufgrund der Tatsache, dass die Infektionszahlen weiterhin deutlich über den gewünschten Grenzen liegen, wird es wohl bei der neuen Schalte der Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel keine Überraschungen geben. Einzig und allein die Frage, was mit Schulen passiert, dürfte noch spannend werden. Der Rest sei Medienberichten zufolge schon ziemlich abgeklärt.
Krankheit | Coronavirus, Covid-19 |
Übertragung | Tröpfcheninfektion |
Krankheitsverlauf | In 80 Prozent der Fällen mit leichten oder moderaten Symptomen |
Der Lockdown soll in Deutschland bis Ende Januar verlängert werden. Am Montag heißt es in einem Beschluss der Kultusminister, dass beschlossene Maßnahmen „unter Umständen“ fortgeführt werden. Allerdings haben bereits die Unions-geführten Länder am Vortrag angekündigt, dass sie den Lockdown um weitere zwei Wochen verlängern wollen. Lediglich zwei SPD-Länder seien noch skeptisch, so die Deutsche Presse-Agentur. Der Bund stimmt ebenfalls für eine Shutdown-Verlängerung bis Ende des Monats.
Das Ende des Lockdown oder die nächste Verlängerung wird demnach erst in 14 Tagen besprochen. Möglich wäre dann eine Teil-Öffnung, wie es im Sommer 2020 der Fall war.
Während also der Corona-Lockdown höchstwahrscheinlich weiter in die Länge gezogen wird, könnte es für Schulen eventuell eine Lockerung geben. Allerdings nur nach und nach – angepasst an einen Stufenplan.
Dieser Plan sehe vor, dass zunächst Schüler der Klassen 1 bis 6 wieder Präsenzunterricht haben dürfen und weitere Jahrgänge weiterhin im „Home-Schooling“ bleiben. Anschließend sollen höhere Stufen „halbiert“ werden, damit ein Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht stattfinden könne. Eine weitere Ausnahme soll Abschlussklassen betreffen, damit sich diese gut für die Prüfungen vorbereiten können. Die Öffnung der Schulen ist jedoch ein heikles Thema und wird bei der Corona-Schalte noch für einige Diskussionen sorgen.
Deutschland rast derzeit auf eine höchst gefährliche Auslastung des Gesundheitssystems hin. Man steure auf die Marke von 6.000 Corona-Intensivpatienten zu. „Eine Lockerung von Maßnahmen, Begegnungen von mehr Menschen oder die Öffnung von Geschäften können wir uns aus medizinischer Sicht deshalb absolut noch nicht leisten“, mahnt der Präsident der Deutschen
Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx.
Währenddessen haben sich in Deutschland bereits 264.000 Menschen gegen Corona impfen lassen. Bei der Konferenz mit Merkel und den Ministerpräsidenten wolle man über die Impfstrategie in Deutschland sprechen. SPD und FDP kritisieren diese und fordern Merkel auf, sich einzuschalten. Deutschland stehe im Vergleich mit anderen Ländern schlechter da, sagt SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil in der ARD. Die Schuld hierfür gibt er Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Klingbeil fordert „eine nationale Kraftanstrengung“ unter der Leitung Merkels. Spahn sagt der „Rheinischen Post“: „Wir haben ausreichend Impfstoff für Deutschland und die EU bestellt.“ Das Problem sei die geringe Produktionskapazität zu Beginn - „bei weltweit extrem hoher Nachfrage.“ Am Abend erklärte Spahn: „Das Ziel ist und bleibt es, allen Deutschen im Sommer ein Impfangebot zu machen.“ (dpa/jol)