Corona in RLP: Minister stellt Pläne für Herbst und Winter vor – „Mehr Eigenverantwortung“
Mainz - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie soll es ab Herbst verschiedene neue Maßnahmen geben. Dazu zählen unter anderem Abwassermonitoring und neue Impfstoffe gegen die Omikron-Mutation.
Corona ist noch nicht vorbei, auch wenn es sich diesen Sommer schon ein bisschen so angefühlt hat. In einer Life-Pressekonferenz haben der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch, Impfkoordinator Daniel Stich (beide SPD) sowie der Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, Alexander Wilhelm, über die Corona-Maßnahmen informiert, die im Herbst und Winter landesweit gelten sollen.
Corona in RLP: Gesundheitsminister über Abwassermonitoring und Infektionsschutzgesetz
Gesundheitsminister Clemens Hoch betont, dass nach einem „gefühlt relativ normalen Sommer“ trotzdem noch verantwortungsvoll in Bezug auf Corona gehandelt werden soll, da die Pandemie „uns noch länger begleiten wird.“ Für mehr Klarheit sollen Änderungen im Infektionsschutzgesetz (IfSG) sorgen, denn laut Hoch sind manche Maßnahmen, die im Gesetz empfohlen werden, schwer nachvollziehbar.
Mehr Klarheit soll das Abwassermonitoring bringen. Hierfür wird in 14 Kläranlagen in Rheinland-Pfalz ab Oktober regelmäßig das Wasser untersucht, um ein zuverlässiges Früh- und Entwarnsystem für die Corona-Pandemie zu haben. Die Inzidenzzahlen hätten ausgedient, so Hoch. Ebenso sollen stichprobenartig Gruppen von Menschen regelmäßig getestet werden, um einen Überblick über die aktuelle Infektionszahl zu bekommen.
Corona in RLP: Empfehlung der Stiko und neue Impfstoffe – „mehr Eigenverantwortung“ gefordert
Auch betont Hoch die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die bisher Risikogruppen und Menschen ab 70 Jahren eine vierte Impfung empfiehlt, nun aber ab 60 Jahren. Hoch plädiert dabei auf mehr Eigenverantwortung der Bürger, die in Absprache mit ihren Ärzten entscheiden sollen, ob sie sich impfen beziehungsweise zum zweiten Mal boostern lassen sollen. Dabei soll nicht auf die speziellen Impfstoffe gegen die gefährlichere Omikron-Mutation, wegen der Experten schon Alarm schlugen, gewartet werden.
Die Impfstoffe von Moderna und Biontech gegen die Omikron-Mutationen sollen laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im September durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen werden, für BA.1 am 1. September und für BA.5 am 27. September. Dann wird der Corona-Impfstoff besonders für die Risikogruppen empfohlen.

Corona in RLP: Impfungen sind „Schlüssel raus aus der Pandemie“
Die Impfung ist laut Impfkoordinator Daniel Stich der „Schlüssel raus aus der Pandemie“. Neben den stationären Impfstationen sollen auch Impfbusse eingesetzt werden. Außerdem wird nun ein Service angeboten, der es Menschen ermöglicht, einen Wunschtermin auf impfen.rlp.de anzugeben. Damit sollen auch jüngere Menschen dazu angeregt werden, sich zum vierten Mal impfen zu lassen.
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Alexander Wilhelm, Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, gibt einen Überblick über das Pandemie-Lager, das in Andernach gebaut werden soll. Darin soll Schutzausrüstung wie Masken und Schutzbrillen gelagert werden. Die Kosten für die 3200 Quadratmeter große Halle betragen 7,6 Millionen Euro, die vom Land Rheinland-Pfalz übernommen werden. Sie soll im Dezember 2023 fertiggestellt sein. (resa)