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Bundespräsident Steinmeier heute in Worms – aus diesem Grund

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Von: Sarah Isele

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Worms - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist in Rheinland-Pfalz zu Besuch. Auf dem Plan steht die Besichtigung des jüdischen Friedhofs „Heiliger Sand“ in Worms.

Die Städte Speyer, Worms und Mainz gelten seit dem Mittelalter als Zentren des europäischen Judentums. Aus diesem Grund wurden sie vor einiger Zeit von der Unesco ins Welterbe aufgenommen. Aus diesem Anlass ist nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Rheinland-Pfalz zu Besuch. Zum Auftakt seines Besuchs am Mittwoch (1. Februar) besichtigt Steinmeier den jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms.

Bundespräsident Steinmeier in Worms: Anlass des Besuchs

Der Grund des Besuchs Steinmeiers ist die Aufnahme der sogenannten Schum-Stätten 2021 als Welterbe in die Liste der Unesco. Der Name Schum-Stätten bezieht sich auf die hebräischen Anfangsbuchstaben Schin (sch) für Schpira (Speyer), Waw (u) für Warmaisa (Worms) und Mem (m) für Magenza (Mainz). Im Mittelalter waren die drei Städte Zentren jüdischer Gelehrsamkeit.

Rheinland-Pfalz sei stolz darauf, mit den Schum-Stätten in Speyer, Worms und Mainz das erste und einzige jüdische Unesco-Weltkulturerbe auf deutschem Boden zu beherbergen, sagt der rheinland-pfälzische Landesinnenminister Ebling. „Diese jüdischen Stätten stehen sinnbildlich für die hellen und dunklen Seiten der über tausendjährigen Geschichte des jüdischen Lebens nördlich der Alpen.“

Bundespräsident Steinmeier besucht den jüdischen Friedhof in Worms
Bundespräsident Steinmeier besucht in Worms den Friedhof „Heiliger Sand“ © dpa/Uwe Anspach

Frank-Walter Steinmeier in Worms: Besuch des „Heiliger Sand“ Friedhofs

Als Erstes besichtigt der Bundespräsident am Mittwoch den jüdischen Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms. Steinmeier trifft am Eingang des Kulturdenkmals zunächst unter anderem Rabbiner Aharon Ran Vernikovsky und Landesinnenminister Michael Ebling (SPD). Gemeinsam geht die Gruppe zu historischen Doppelgrabsteinen und zu Grabsteinen von Rabbinern aus Worms.

Der „Heilige Sand“ in Worms mit Hunderten Grabsteinen gilt als einer der ältesten jüdischen Friedhöfe in Europa. Die ältesten der oft schräg stehenden und teils eingesunkenen Tafeln stammen aus dem 11. Jahrhundert. Viele tragen Papierbotschaften unter kleinen Steinen. Im Anschluss will Steinmeier noch den Synagogenbezirk und das Raschi-Haus mit einem Gewölbekeller aus dem 12./13. Jahrhundert besuchen. Auch ein Eintrag ins Goldene Buch ist geplant.

Bundespräsident Steinmeier in Worms: Jüdische Geschichte lässt sich nicht reduzieren

Am Mittag ist in der Synagoge der Landeshauptstadt Mainz eine Feierstunde geplant. Dabei soll die Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay die Anerkennungsurkunde an Steinmeier und die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) übergeben. Das Projekt der Schum-Städte will bewusst machen, dass sich jüdische Geschichte in Deutschland nicht auf den Holocaust reduzieren lässt.

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Steinmeier war bereits als Außenminister in Worms. Ein geplanter Besuch als Bundespräsident 2021 zum Jubiläum von Martin Luthers Widerrufsverweigerung war wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck sind heute im Südwesten unterwegs, im Saarland – dort soll eine neue Halbleiterfabrik entstehen. (rah)

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