Plage am Oberrhein – Schnakenjäger über Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Speyer/Rastatt - Milde Winter, immer heißere Sommer – die Asiatische Tigermücke ist auf dem Vormarsch. Jetzt beraten Schnakenbekämpfer, wie man den Plagegeistern Herr werden kann.
Die Asiatische Tigermücke hat sich am Oberrhein weiter ausgebreitet. „Die heißen Sommermonate haben die Verbreitung der Mücke deutlich begünstigt“, sagt Xenia Augsten von der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) bei der Vorstellung der Bilanz des Jahres 2022. Experten schlagen Alarm: Vergangenes Jahr konnten sich sechs Tigermücken-Generationen zum Fluginsekt entwickeln – zwei mehr als im Vorjahr.
Schnakenjäger beraten über Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Am Mittwoch treffen sich die in einem Verband organisierten Stechmückenbekämpfer am Oberrhein in Rastatt (Baden-Württemberg) zu ihrer Jahrestagung. Im Mittelpunkt des Treffens der Kabs steht das weitere Ausbreiten der Asiatischen Tigermücke. Das Insekt gilt als Überträger von Krankheitserregern.
„Immer heißere Sommer infolge der Klimaerwärmung erhöhen das Risiko, dass auch in Deutschland die Tropenkrankheiten Chikungunya oder Denguefieber auftreten. Noch ist das Risiko gering – jedoch sollte es keinesfalls unterschätzt werden, wenn sich die Asiatische Tigermücke weiterverbreitet“, so Augsten Ende 2022.

Schnakenjäger 2022 personell an der Leistungsgrenze
In der Kabs mit Sitz in Speyer – einem eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Verein – haben sich mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen. Die Arbeit der Experten ist aufwändig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die Kabs dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der Stechmücken tötet.
21 Städte und Gemeinden am Oberrhein meldeten letztes Jahr die aggressiven Plagegeister. In 16 Kommunen konnte eine Population nachgewiesen werden. In elf Städten hatte Kabs die Tigermücke erfolgreich bekämpft. Allerdings habe die Kabs im Spätsommer erkannt, dass sie personell an ihre Leistungsgrenze gekommen sei. „Wäre 2022 ähnlich hochwasserreich ausgefallen wie 2021, wäre die Tigermückenbekämpfung in diesem Umfang nicht zu leisten gewesen“, räumt Augsten ein. (dpa/rmx)