Bukowski), der softe Webseiten-Designer Anton Maler (Christopher Schärf), der schrullige Campingplatz-Wächter Murat Korkmaz (Özgür Karadeniz). Alle hatten die Möglichkeit zur Tat - aber hatten sie auch ein Motiv?
Odenthal und ihre Kollegin Johanna Stern (Lisa Bitter, 37) müssen auf der Hut bleiben, um sich nicht im Netz aus Lügen und Illusionen zu verstricken. Es ist ein souveränes Zusammenspiel zwischen Folkerts, die am 14. Mai schon 60 Jahre alt wird, und Bitter, die in dieser Folge mehr Raum erhält. Einer der Verdächtigen verfolgt sie bis an die Haustür. Ein gefährlicher Psychopath - oder ein harmloser Verehrer?
Manchmal rutscht „Der böse König“ in einen handelsüblichen Krimi der Marke „Wer war es?“ ab. Dann verliert das Geschehen an Tempo. An anderen Stellen dreht die Handlung eine überflüssige Schleife. Über weite Strecken hält der Film aber die Spannung aufrecht. Dazu tragen auch die Farben bei: viele Rot- und Gelbtöne, im Polizeipräsidium leuchtet ein kräftiges Türkis statt einem oft üblichen Büroblau. „Im Zentrum unserer Geschichte steht eine Figur mit zwei Gesichtern, zwei Seiten“, sagt Regisseur Eigler dazu. „Die eine Seite dieser Figur will sich zeigen und in gutem Licht erscheinen und versteckt so die darunterliegende dunkle, destruktive Seite. Durch viel Licht und leuchtende Farben wollen wir diese verborgene Seite betonen.“
Den Schlüsselsatz des Films sagt eine Zeugin bereits ganz zu Beginn zu den Ermittlern: „Sie werden den Täter nie fassen. Sie sehen ja doch nur das, was Sie sehen wollen.“ Es wirkt beiläufig, aber es nimmt das Versteckspiel einer narzisstischen Figur vorweg. Erst allmählich wird für Odenthal und Stern offensichtlich, dass sie über ein übliches Maß hinaus manipuliert werden sollen.
In „Der böse König“ brauchen die Kolleginnen gute Nerven und einen klaren Blick. „Narzisstisch gestörte Menschen handeln oft irrational und zerstören lieber ihre Opfer und sich selbst, bevor sie dem anderen den Sieg zugestehen“, meint Eigler. „Gerade diese Irrationalität macht solche Menschen zu besonders schwer berechenbaren Tätern - was letztlich auch für Odenthal und Stern die größte Herausforderung ist.“ Es soll für Zuschauer wohl auch eine Warnung sein, sich über Täter und Motiv nicht zu früh sicher zu sein. Doch überzeuge Dich selbst davon und rätsle mit – am Sonntag (11. April) in der ARD. (dpa/pek)