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Ukraine-Krieg: Russland beschießt erneut Gebiet um AKW Saporischschja

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Von: Sandra Kathe, Vincent Büssow, Nail Akkoyun, Andreas Apetz, Christian Stör, Sarah Neumeyer

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Auf der Krim explodieren Bomben. Die russische Armee nimmt im Ukraine-Krieg die Südukraine unter Beschuss: der News-Ticker am Freitag, 12. August.

+++ 20.55 Uhr: Die südukrainische Großstadt Saporischschja ist nach örtlichen Angaben am Freitagabend (12. August) von fünf russischen Raketen getroffen worden. Dabei seien Gebäude der Infrastruktur zerstört worden, teilte Gebietsgouverneur Olexander Staruch auf Telegram mit. Ein Brand sei ausgebrochen. Mindestens eine Frau sei verletzt worden, es würden weitere Informationen über Opfer erwartet. Die Gebietshauptstadt Saporischschja, sechstgrößte Stadt der Ukraine, ist seit Beginn des russischen Angriffskrieges in ukrainischer Hand geblieben. Der südliche Teil des Verwaltungsgebietes ist aber von russischen Truppen besetzt. Dort bei der Stadt Enerhodar liegt das Atomkraftwerk Saporischschja, dessen Beschuss sich Russen und Ukrainer gegenseitig vorwerfen.

Auch die Stadt Kramatorsk im Donbass wurde nach Behördenangaben am Freitagabend beschossen. Dabei seien mindestens zwei Zivilisten getötet und 13 verletzt worden. Über dem südlichen Gebiet Mykolajiw fing die ukrainische Luftabwehr angeblich eine russische Rakete ab.

Ein russischer Soldat steht auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine Wache. Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist trotz des Beschusses vor wenigen Tagen weiter in Betrieb. (Archivbild)
Ein russischer Soldat steht auf dem Gelände des Kernkraftwerks Saporischschja in einem Gebiet unter russischer Militärkontrolle im Südosten der Ukraine Wache. Das von russischen Truppen besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist trotz des Beschusses vor wenigen Tagen weiter in Betrieb. (Archivbild) © dpa

Erstes UN-Schiff für Getreidelieferungen aus der Ukraine erwartet

+++ 17.29 Uhr: Das erste UN-Schiff für Getreidelieferungen aus der Ukraine wird am Freitag (12. August) an seinem Zielhafen am Schwarzen Meer erwartet. Das Schiff werde ukrainischen Weizen laden, den das UN-Welternährungsprogramm (WFP) gekauft hat, teilte WFP-Sprecher Tomson Phiri am Freitag in Genf mit. Das WFP hoffe, dass diese erste Lieferung Auftakt für regelmäßige Getreidelieferungen aus der Ukraine für besonders vom Hunger bedrohte Regionen der Welt sei. Nach Angaben des Sprechers hat die „MV Brave Commander“ am Mittwoch Istanbul verlassen und wird am Freitag in Juschne östlich der ukrainischen Hafenstadt Odessa erwartet. v

+++ 15.45 Uhr: Vitali Klitschko, Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, hat Bundeskanzler Olaf Scholz scharf für dessen Weigerung, die Visavergabe für russische Staatsbürger einzustellen, kritisiert. „Russische Bürger kämpfen in der Ukraine, quälen und töten friedliche Ukrainer und Kinder, zerstören unsere Städte und Dörfer“, so Klitschko in sozialen Netzwerken. Zuvor hatte er mit Franziska Giffey, Berlins regierender Bürgermeisterin, telefoniert.

+++ 15.00 Uhr: Laut Angaben der ukrainischen Regierung beschießen russische Truppen erneut das Atomkraftwerk in Saporischschja. „Russland hat auf gefährliche Provokationen zurückgegriffen und selbst den Beschuss des Kernkraftwerks inszeniert“, sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in der Nacht zum Freitag in New York

Ukraine-Krieg
Ein russische Soldat auf dem Gelände des AKW Saporischschja. © AP / dpa

+++ 13.45 Uhr: Die Bundesregierung hat sich zu den Kämpfen rund um das Atomkraftwerk Saporischschja geäußert. „Natürlich ist die Bundesregierung beunruhigt über das, was an Informationen aus der Ukraine zu uns gedrungen ist zu diesem Thema, zu Kämpfen, die sich um das AKW herum abspielen“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag. Die Bundesregierung habe immer wieder deutlich gemacht, „dass wir alle Seiten dazu aufrufen, diesen hochgefährlichen Beschuss einzustellen“, erklärte er in der Bundespressekonferenz.

+++ 12.45 Uhr: Russische Streitkräfte haben die Zerstörung eines US-Radarsystems vermeldet. Dabei handle es sich um den Systemtyp „AN/MPQ-64“, das im Donbass stationiert gewesen sei, so das russische Verteidigungsministerium. Zudem habe man zwei Raketen des Typs „HIMARS“ abgeschossen, hieß es. Diese Raketen wurden zuletzt von den USA an die Ukraine geliefert. Die Angaben sind nicht unabhängig verifizierbar.

+++ 12.00 Uhr: Aus dem ukrainischen Hafen Tschornomorsk hat der erste Weizenfrachter seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs abgelegt. Bislang waren seit der Wiederaufnahme der Getreideausfuhr nur Mais und Sonnenblumenprodukte verschifft worden. Die Sormovskiy 121 werde etwas mehr als 3000 Tonnen Weizen in die Türkei transportieren, teilte am Freitag das türkische Verteidigungsministerium per Twitter mit. Parallel dazu legt die Star Laura aus dem Hafen Piwdennyj ab. Sie werde über 60 000 Tonnen Mais in den Iran bringen, hieß es. In der Ukraine bestätigte das Infrastrukturministerium den Ablegevorgang und kündigte das Einlaufen von zwei weiteren Schiffen zum Beladen an. Insgesamt haben im Rahmen eines international vermittelten Getreideexportabkommens seit dem 1. August inzwischen 14 Schiffe mit über 430.000 Tonnen Fracht ukrainische Häfen im Schwarzen Meer verlassen. Russland hatte die Ukraine Ende Februar angegriffen und die Häfen des Landes blockiert. Die Ukraine ihrerseits hatte die Hafenzufahrten aus Angst vor der russischen Invasion vermint. Ende Juli schlossen die Kriegsparteien Abkommen mit der Türkei und den Vereinten Nationen, die einen Transportweg für Schiffe mit Agrargütern aus dem Kriegsgebiet garantieren sollen.

+++ 11.00 Uhr: Der ukrainische Generalstab vermeldet laut einem Bericht des Nachrichtenportals Kyiv Independent, dass mehrere Angriffe der russischen Armee abgewehrt worden seien. Unter anderem habe es Attacken nahe Bachmut und Mariinka gegeben. Die Angaben sind nicht unabhängig prüfbar.

+++ 10.00 Uhr: Laut Angaben des britischen Verteidigungsministeriums beeinträchtigen die schweren Explosionen auf einem russischen Militärstützpunkt auf der Krim die Einsatzfähigkeit der Schwarzmeerflotte. Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen teilte das Ministerium mit, dass acht Kampfjets schwer beschädigt oder zerstört worden seien. Die Einschätzung ist brisant, das Russlands Armee den Stützpunkt als Nachschubroute für die Truppen in der Südukraine nutzt. Die Luftwaffe ist nach den jüngsten Verlusten allerdings „erheblich geschwächt“. Die Ursachen für die Explosionen auf dem Stützpunkt sind weiterhin unklar. Die Ukraine hat sich dazu noch nicht eindeutig geäußert.

+++ 09.15 Uhr: Russische Truppen haben am Freitagmorgen offenbar die Region um die Millionenstadt Dnipro beschossen. Zahlreiche Wohnhäuser wurden dabei getroffen, wie das Nachrichtenportal Nexta berichtet. Demnach erklärte Valentin Reznichenko, Leiter der regionalen Militärverwaltung, dass rund 40 Raketen die Stadt Marganets trafen. Es gab mindestens drei Verletzte, darunter ein zwölfjähriges Kind. Dies ist nicht unabhängig prüfbar.

+++ 08.15 Uhr: Das russische Militär war bei seinen schweren Angriffen an der Frontlinie in der Ostukraine offenbar erfolgreich. „Beim Vorstoß in Richtung Horliwka – Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg“, teilte der ukrainische Generalstab in einem Lagebericht am Freitagmorgen mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk ist bereits seit dem Jahr 2014 in der Hand prorussischer Separatisten. Eine stark befestigte Stellung nördlich der Stadt wurde nun offenbar gestürmt.

Update vom Freitag, 12. August, 07.00 Uhr: Der Ukraine-Krieg geht unvermindert weiter. Für die Ukraine ist am Freitag der 170. Tag des Kampfes gegen die russische Invasion. Über der gesamten Ukraine wurde am Donnerstagabend (11. August) zweimal Luftalarm ausgelöst. Der ukrainische Generalstab berichtete von heftigen Kämpfen im Osten des Landes, wo russische Truppen im Donbass vorzurücken versuchen. Im Schutz schweren Artilleriefeuers hätten die Streitkräfte Russlands die Städte Bachmut und Awdijiwka angegriffen. Auch Kampfflugzeuge seien eingesetzt worden. Dem ukrainischen Militär zufolge konnte das Vorrücken der russischen Truppen zunächst abgewehrt werden.

Laut einem ukrainischen Brigadegeneral habe Russland die Zahl der Luftangriffe auf militärische Stellungen im Vergleich zur Vorwoche verdoppelt. „Die Flugzeuge und Hubschrauber des Gegners vermeiden es, in die Reichweite unserer Luftabwehr zu fliegen, und deshalb ist die Genauigkeit dieser Angriffe gering“, so der ukrainische Brigadegeneral Oleksij Hromow auf einer Pressekonferenz.

In den letzten Kriegstagen konzentrierte sich Russlands Angriffsstrategie auf die Einnahme der Stadt Bachmut. Sie gilt als Eckpfeiler des Verteidigungssystems rund um den letzten von Ukrainern gehaltenen Ballungsraum im Donbass. Alle Militärangaben sind allerdings nicht unmittelbar überprüfbar. Präsident Selenskyj forderte in einer Ansprache alle Behördenvertreter zu Verschwiegenheit auf. Sie sollten sich mit Kommentaren zur militärischen Lage zurückhalten, um Operationen nicht zu gefährden.

+++ 22.30 Uhr:  Bei der Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats zur Lage am ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, sofortigen Zugang zu der Anlage gefordert. „Dies ist eine schwere Stunde, eine ernste Stunde, und die IAEA muss so schnell wie möglich ihre Mission in Saporischschja vornehmen können“, sagte der per Video zugeschaltete Grossi am Donnerstag (11. August). „Die Zeit drängt“, betonte er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Weltgemeinschaft in seiner täglichen Videobotschaft auf, die russischen „Besatzer sofort zu vertreiben“. Er betonte: „Nur der komplette Rückzug der Russen garantiert nukleare Sicherheit für ganz Europa.“

News zum Ukraine-Krieg: Sorge um atomaren Zwischenfall – Russlands Angriff „gerät ins Stocken“

+++ 21.35 Uhr: Bei einer internationalen Konferenz in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, bei der die Vertreter westlicher Staaten weitere Hilfen für die Ukraine beschlossen haben, äußerte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge skeptisch über einen möglichen Sieg Russlands im Ukraine-Krieg.

So betonte der britische Politiker, dass der russische Angriffskrieg ins Stocken geraten sei und sich derzeit erste Niederlagen abzeichneten. Unter diesen Voraussetzungen halte Wallace es für unwahrscheinlich, dass es Russland jemals gelingen würde, die gesamte Ukraine zu besetzen.

Ukraine-Krieg: Sorge um atomaren Zwischenfall in Saporischschja

+++ 18.16 Uhr: Nach dem Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja im Süden der Ukraine wächst die Sorge um einen atomaren Zwischenfall. Nun berät auch der UN-Sicherheitsrat. Auf Antrag Russlands steht im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen noch am Donnerstag (11. August) eine Sitzung auf dem Programm. UN-Generalsekretär António Guterres warnte vor einer neuen Katastrophe.

Das Kraftwerk sei mit schwerer Artillerie und Raketenwerfern angegriffen worden, teilte ein Vertreter der russischen Besatzungsbehörden, Wladimir Rogow, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Geschossen werde aus Ortschaften, die unter ukrainischer Kontrolle stünden. Der ukrainische Konzern Enerhoatom berichtete von insgesamt zehn Einschlägen in der Nähe. Überprüfbar waren die Angaben nicht. Zuvor hatte die Ukraine Russland beschuldigt, das AKW ins Visier zu nehmen.

Nach Angaben des Betreibers Enerhoatom ist die Situation im Kraftwerk trotz der neuen Angriffe „unter Kontrolle“. Die Radioaktivität sei nicht höher als sonst. Das AKW war schon am Wochenende mit Raketen beschossen und beschädigt worden. Russland und die Ukraine gaben sich gegenseitig die Schuld.

Ukraine-Krieg: Rauch steigt nahe Atomkraftwerk Saporischschja auf

+++ 17.15 Uhr: Kiew und die von Russland eingesetzten Beamten im besetzten Süden der Ukraine haben sich gegenseitig beschuldigt, das Kernkraftwerk Saporischschja angegriffen zu haben (s. Update v. 16.15 Uhr). Der ukrainischen Atomenergiebehörde Energoatom zufolge, haben die russischen Truppen „das Kernkraftwerk Saporischschja erneut beschossen“.

„Selenskyjs Kämpfer haben erneut das Kernkraftwerk Saporischschja und das Gebiet in der Nähe des Kernkraftwerks angegriffen“, schrieb hingegen Wladimir Rogow, Mitglied der pro-russischen Regionalverwaltung, auf Telegram. Laut der Moscow Times wurden bislang auf beiden Seiten keine Opfer gemeldet.

News zum Ukraine-Krieg: Rauch steigt nahe Atomkraftwerk Saporischschja auf

+++ 16.15 Uhr: Sowohl auf Telegram als auch auf Twitter kursieren derzeit Aufnahmen, die zeigen, wie vom Gelände des Atomkraftwerks Saporischschja Rauch aufsteigt. Der dänische Journalist Oliver Alexander, der unter anderem für die Washington Post arbeitet, postete auf Twitter einen Videoclip, der den Meiler nahe der Stadt Enerhodar zeigt. „Mehrere Berichte auf Telegram über eine aufsteigende Rauchfahne in der Nähe des KKW Saporischschja“, schrieb der Journalist.

News zum Ukraine-Krieg: Selenskyj warnt vor Atomkatastrophe – „Müssen Europa schützen“

+++ 15.00 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationale Gemeinschaft vor einer neuen Atomkatastrophe ähnlich der von Tschernobyl 1986 gewarnt. Russland sei ein terroristischer Staat, der das Atomkraftwerk Saporischschja als Geisel halte und zur Erpressung nutze, sagte er am Donnerstag per Videoschalte zum Auftakt einer Ukraine-Geberkonferenz in Kopenhagen. Russland sei heute noch zynischer und noch gefährlicher als die Sowjetunion, die die Atomkatastrophe von Tschernobyl einst habe verheimlichen wollen.

„Wir müssen Europa vor dieser Bedrohung schützen“, sagte Selenskyj. Saporischschja sei nicht nur das größte Atomkraftwerk Europas, sondern auch das drittgrößte der Erde. Die Reaktion auf das russische Vorgehen müsse umfassend sein. Die Ukraine brauche zur Verteidigung das Maximale an Bewaffnung und Munition. „Niemand braucht neue Katastrophen“, sagte Selenskyj.

Bei der Geberkonferenz #CopenhagenUkraine sollte es am Donnerstag um Waffen, die Ausbildung von Soldaten und Hilfe bei der Minenräumung für die Ukraine gehen. Repräsentanten von 26 Ländern waren vor Ort dabei, darunter mehrere Verteidigungsminister und -ministerinnen. Deutschland wurde von dem für Rüstung zuständigen Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, Benedikt Zimmer, vertreten.

News zum Ukraine-Krieg: Elf Zivilpersonen in Donezk getötet

+++ 10.05 Uhr: Wie The Kyiv Independent berichtet, wurde bei russischen Angriffen im Gebiet Donezk elf Zivilpersonen getötet. Nach Angaben des Gouverneurs des Gebiets Donezk, Pavlo Kyrylenko, wurden sechs Menschen in Bakhmut, drei in Soledar und weitere in Krasnohorivka und Avdiivka getötet. Acht Menschen wurden verletzt, sagte Kyrylenko.

News zum Ukraine-Krieg: Brauerei in Donezk beschossen – Giftiges Ammoniakgas ausgetreten

+++ 08.14 Uhr: Pro-russische Separatisten beschuldigen die Ukraine, eine Brauerei in der Stadt Donezk beschossen zu haben. Dabei soll eine Person ums Leben gekommen und mehrere Personen verletzt worden sein. Das Katastrophenschutzministerium in der von Russland unterstützten selbsternannten Volksrepublik Donezk erklärte, eine Granate habe spät in der Nacht eine Ammoniakleitung getroffen und ein Feuer ausgelöst, das sich über 600 Quadratmeter erstreckte. Dabei sei giftiges Ammoniakgas ausgetreten.

Das Gas sei in einem Umkreis von zwei Kilometern ausgetreten. Nach Angaben der prorussischen Behörden konnte der Gasaustritt zwar gestoppt werden, trotzdem wird Bevölkerung weiterhin dazu aufgefordert, sich in Gebäude zurückzuziehen und Türen und Fenster geschlossen zu halten. Ammoniak ist giftig und wirkt als Zellgift. Es besteht Erstickungsgefahr.

News zum Ukraine-Krieg: Russischer Raketenangriff fokussiert sich auf Bachmut – Zivilisten getötet

Update vom Donnerstag, 11. August, 06.11 Uhr: Es ist der 169. Tag des Ukraine-Kriegs. Auch in der Nacht finden die Kämpfe keine Ruhe. Im Donbass in der Ostukraine setzten russische Truppen ihre Vorstöße in Begleitung von starkem Artilleriefeuer fort. In der Stadt Bachmut wurden am Mittwoch (10. August) sieben Zivilisten getötet. Es seien auch Geschäfte, Häuser und Wohnungen beschädigt sowie Brände durch den Angriff ausgelöst worden. Dies bestätigte nun die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft. In einer Ansprache kündigte Präsident Wolodymr Selenskyj Vergeltung für den russischen Luftangriff an.

Der Präsident appellierte außerdem an die Bevölkerung in den von Russland besetzten Region und forderte die Menschen auf, sich über sichere Kanäle an die ukrainischen Streitkräfte zu wenden, um Information zum Feind oder über Kollaborateure zu übermitteln. Außerdem soll Kontakt zu jenen Bürgern gehalten werden, die allein oder von der Kommunikation abgeschnitten sind. „Sprechen Sie mit ihnen, unterstützen Sie sie, erzählen Sie ihnen von unserem Kampf und von den Möglichkeiten der Evakuierung in ein freies Gebiet“, so Selenskyj.

News zum Ukraine-Krieg: „Werden gefangen genommen oder sterben“ – Separatisten warnen ukrainische Soldaten

+++ 22.50 Uhr: Bei Angriffen auf ein Dorf nahe Charkiw sollen zwei Zivilpersonen getötet worden sein. Dies teilte die dortige Polizei am Mittwoch mit. Truppen aus Russland hätten demnach gegen 12.00 Uhr das Dorf Staryj Saltiw beschossen, das sich unter ukrainischer Kontrolle befindet. Die Polizei warf den russischen Streitkräften vor, absichtlich Wohngebäude anzugreifen, und kündigte eine Untersuchung wegen des Verdachts auf Kriegsverbrechen an.

+++ 22.20 Uhr: Pro-russische Truppen sollen Vorstöße in mehreren wichtigen Städten in der Region Donezk gemacht haben. Dies meldete ein Sprecher der Kämpfer der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ am Mittwoch gegenüber russischen Medien, wie CNN berichtet. Die Truppen sollen demnach in die Städte Soledar und Bachmut eingedrungen sein, die seit Tagen umkämpft sind. Außerdem würden die Besatzer die Ortschaften Pisky, Marinka und Awdijiwka kontrollieren. In Bezug auf Letztere schlussfolgerte der Sprecher, „die ukrainischen Soldaten, die noch in der Stadt sind, werden gefangen genommen oder sterben“.

News zum Ukraine-Krieg: Zivilpersonen nach Raketenangriff auf Bachmut getötet

+++ 21.20 Uhr: Bei einem russischen Angriff in der Stadt Bachmut sollen sieben Zivilpersonen getötet worden sein. Dies meldete die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch auf Telegram. Die Truppen aus Russland sollen mit Mehrfachraketenwerfern Hochhäuser, Einfamilienhäuser und Läden im Stadtzentrum getroffen haben. Sechs weitere Personen seien dabei verletzt worden.

Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt nun wegen des Verdachts auf ein Kriegsverbrechen. Bachmut ist seit Tagen Ziel russischer Truppen, die in der Region Donbass vorzurücken versuchen. Die Regierung der Ukraine hat alle Zivilpersonen aufgefordert, die umkämpfte Region zu verlassen.

News zum Ukraine-Krieg: Stromleitung von AKW Saporischschja könnte gekappt werden

+++ 20.15 Uhr: Die Ukraine hat damit gedroht, die Stromleitung zu dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja zu kappen. Der Chef des staatlichen Atomkraftwerkbetreibers Enerhoatom, Petro Kotin, kündigte diese Maßnahme an, sollte Russland das Kraftwerk an das Netzwerk der annektierten Halbinsel Krim anschließen. „Ich denke, unsere Streitkräfte werden dazu bereit sein, wenn es nötig ist“, sagte der 61-Jährige gegenüber der Agentur RBK-Ukrajina und fügte hinzu, dass ukrainische Stromleitungen die Stromleitungen beschießen würden.

Laut Kotin müsse das Kraftwerk komplett vom ukrainischen Energiesystem genommen werden, wenn Russland es mit dem Netz der Krim verbinden wolle. Dadurch wäre die Stromversorgung des gesamten russisch besetzten Südens der Ukraine gefährdet. Seit seiner Eroberung im März ist die Lage um das Atomkraftwerk Saporischschja angespannt. Immer wieder gibt es Gefechte in der Nähe des Meilers, den die russischen Truppen offenbar als Militärbasis nutzen.

News zum Ukraine-Krieg: Ukrainisches Militär will Cherson „schnell“ zurückerobern

+++ 19.15 Uhr: Bei den Explosionen auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim wurde eine Person getötet. Dies berichtet Al Jazeera unter Berufung auf das örtliche Gesundheitsamt. Acht weitere Menschen seien außerdem verletzt worden. Es ist nach wie vor unklar, was die genaue Ursache der Detonation ist (siehe Erstmeldung). Die Ukraine verneint nach wie vor eine Beteiligung.

Zuletzt kam eine derartige Aussage von der Verteidigungsministerin der Ukraine, Hanna Malyar. Sie schrieb auf Facebook, „das Verteidigungsministerium der Ukraine kann die Brandursache nicht feststellen, erinnert aber an die Brandschutzvorschriften und das Rauchverbot an unzulässigen Orten.“

+++ 17.50 Uhr: Im Interview mit der ukrainischen Presseagentur RBC-Ukraine hat ein hochrangiger Befehlshaber erklärt, dass man die Region Cherson in den kommenden Monaten von der russischen Besatzung befreien wolle. „Leider kann ich Ihnen keinen Zeitrahmen oder ein Datum nennen. Aber ich möchte den Menschen in Cherson mitteilen, dass es nicht so lange dauern wird, wie alle erwarten. Es wird schnell gehen“, sagte Generalmajor Dmytro Marchenko. Bis Ende des Jahres möchte man Cherson definitiv befreit haben und damit das „Ende der aktiven Phase des Krieges“ einläuten, hieß es weiter.

„Und dann werden noch einige lokale Militäroperationen stattfinden. Aber bis zum Ende des Jahres müssen wir die Hauptphase dieses Krieges abschließen“, sagte Marchenko abschließend.

News zum Ukraine-Krieg: Strategisch wichtige Brücke beschädigt

+++ 16.15 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben durch Raketenbeschuss eine Brücke beim Staudamm von Nowa Kachowka im Süden der Ukraine unbrauchbar gemacht. „Der Treffer war akkurat“ und „wirksam“, teilte das Armeekommando Süd am Mittwoch (10. August) per Facebook mit. Von der Besatzungsverwaltung gab es dazu bisher keine Informationen. Am Vortag hatte der russische Sender RT lediglich über regelmäßigen Beschuss der Brücke über den Schiffskanal und den Staudamm selbst berichtet.

Russland hatte das südukrainische Gebiet Cherson am Unterlauf des Flusses Dnipro weitgehend erobert. Mittels weitreichender Raketensysteme versucht die ukrainische Armee systematisch, die drei einzigen Flussquerungen in dem Gebiet zu zerstören. Damit soll der Nachschub der russischen Armee auf dem rechten Ufer verhindert und eine Rückeroberung ermöglicht werden.

News zum Ukraine-Krieg: Russland will deutschen Gepard-Panzer zerstört haben

+++ 15.00 Uhr: Eigenen Angaben zufolge haben russische Streitkräfte einen deutschen Gepard-Luftabwehrpanzer im Süden der Ukraine zerstört. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, sei der Panzer im Gebiet der Stadt Mykolajiw getroffen worden. Darüber hinaus seien in der Region drei ukrainische Kampfjets abgeschossen worden.

News zum Ukraine-Krieg: Mindestens zehn russische Flugzeuge wohl zerstört

Erstmeldung von Mittwoch, 10. August, 13.35 Uhr: Kiew - Der Ukraine-Krieg dauert unvermindert an. Am 168. Kriegstag richten sich die Blicke vor allem auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim. „Die Krim ist ukrainisch, und wir werden sie niemals aufgeben“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach den Explosionen auf einer russischen Luftwaffenbasis. Die Detonationen richteten auf dem Stützpunkt Saki im Westen der Krim schwere Schäden an.

Nach ukrainischen Angaben wurden mindestens zehn Flugzeuge zerstört. „Nach der Explosion, die wir gesehen haben, ist klar, dass das Kontingent der Luftwaffe getroffen wurde“, sagte der Sprecher des ukrainischen Luftwaffenstabs, Juri Ihnat, im Fernsehen. Laut Ihnat sind dort Kampfflugzeuge der Typen Suchoi Su-30M und Su-24 sowie Transportflugzeuge vom Typ Iljuschin Il-76 stationiert.

News zum Ukraine-Krieg: Explosionen auf der Halbinsel Krim

Die Ursache für die Explosionen auf der Krim, die Russland 2014 annektiert hatte, ist weiterhin nicht ganz klar. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge ist ein Verstoß gegen die Brandschutzregeln für den Vorfall verantwortlich. Viele Fachleute gehen hingegen von einem ukrainischen Angriff aus. Zahl und Wucht der Explosionen legen einen gezielten Angriff der Ukraine nahe.

Die New York Times zitierte einen ranghohen ukrainischen Militär, der davon sprach, dass eine von der Ukraine entwickelte Waffe eingesetzt worden sei. Auch Selenskyjs Berater Olexij Arestowytsch sprach inoffiziell von einem Angriff mit einer neuen ukrainischen Waffe.

Das Augenmerk von Militärexperten richtet sich vor allem auf neue ballistische Kurzstreckenraketen Hrim-2. Sie wurden in der Ukraine entwickelt und haben angeblich eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern.

Die Führung in Kiew hat bisher noch nicht die Verantwortung für die Explosionen übernommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak schrieb allerdings auf Twitter: „Das ist nur der Anfang.“

News zum Ukraine-Krieg: Krim-Attacke wäre schwerer Schlag für Russland

Es wäre die erste militärische Attacke auf Ziele auf die Krim. Symbolisch wäre es für die Moskauer Führung ein ähnlich schwerer Schlag wie Mitte April das Versenken des Kreuzers „Moskwa“, des Flaggschiffs der russischen Schwarzmeerflotte.

Den Militärexperten des US-amerikanischen Institute for the Study of the War zufolge will die russische Führung einen ukrainischen Angriff aus Imagegründen nicht eingestehen. Dann würde Moskau einräumen müssen, dass seine Luftabwehr versagt habe, teilte das Institut in seiner Analyse mit. (cs/nak/aa/vbu/sne/ska mit AFP/dpa)

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