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Großer Bio-Müll-Test in Ludwigshafen: Wer ihn nicht besteht, muss mit Konsequenzen rechnen

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Von: Josefine Lenz

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Ludwigshafen - Das kann teuer und eklig werden! Wer es künftig nicht auf die Reihe bekommt, seinen Müll richtig zu trennen, könnte schon bald Ärger bekommen:

Diese Maßnahme könnte einigen ziemlich stinken, dabei sind die Absichten gut. Weil in den Bio-Mülltonnen in Ludwigshafen nicht nur Bio-Müll landet, greift der Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen (WBL) zu einer drastischen Maßnahme. Künftig werden die Tonnen kontrolliert und wer nicht richtig trennt, der muss mit Konsequenzen rechnen.

Falsche Mülltrennung! Bio-Tonnen in Ludwigshafen werden kontrolliert

Vom Oktober bis Februar hat der WBL eine Bioabfallanalyse in Ludwigshafen durchgeführt. Das Ergebnis: Der Anteil von Materialien, die nicht in die Bio-Tonne gehören, ist deutlich zu hoch. Statt einem Wert von maximal 3 Gewichtsprozent, enthalten die Mülltonnen zwischen 5,8 und 6,5 Gewichtsprozent. Neben Bio-Müll befinden sich also viele falsche Materialien wie Kunststoff, Glas und Metalle.

Weil Bio-Müll aber wichtig für den natürlichen Kreislauf ist, ergreift der WBL eine Maßnahme: Künftig wird die Bio-Mülltonne in Ludwigshafen kontrolliert. Ab April bis Mitte September sollen die Kontrollen durchgeführt werden.

Bio-Müll-Kontrolle in LU: Wer nicht richtig sortiert, muss bald blechen

Wer seinen Bio-Müll falsch trennt, wird zunächst einen gelben Aufkleber mit einem entsprechenden Hinweis auf seiner Tonne finden. Eine Sanktion erfolgt in diesem Zeitraum noch nicht. Das ändert sich aber ab September! Wenn Mitarbeiter des WBL immer noch falsch befüllte Behälter finden, werden die Tonnen mit einem roten Aufkleber versehen und die Angestellten notieren sich den Fall.

Ärgerlich wird es dann vor allem für die Mülltonnen-Besitzer. Denn wer es bis September nicht auf die Reihe bekommt, den Müll richtig zu trennen, der muss entweder den Geldbeutel zücken oder die eklige Variante wählen: Tonne ausleeren und per Hand den Bio-Müll durchwühlen und aussortieren.

Na, lecker! Wer seinen Müll in Ludwigshafen nicht richtig sortiert, muss mit Konsequenzen rechnen.
Na, lecker! Wer seinen Müll in Ludwigshafen nicht richtig sortiert, muss mit Konsequenzen rechnen. © Peter Steffen/dpa

Wer die Tonne selbst nachsortiert, kann den Behälter bei der nächsten Leerung wieder rausstellen. „Wer nicht so lange warten möchte oder warten kann, kann eine kostenpflichtige Sonderleerung beantragen. Nachsortierter Inhalt kann dann als Bioabfall entsorgt werden, ohne Nachsortierung wird er wie Restabfall behandelt, was eine höhere Entsorgungsgebühr bedeutet. Sonderleerungen können nur Eigentümer oder deren Bevollmächtigte in Auftrag geben“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Ludwigshafen. Was übrigens in die Gelbe Tonne darf – und was nicht, kannst Du hier nachlesen.

Bio-Tonne wird in Ludwigshafen kontrolliert: Diese Kosten drohen bei falscher Mülltrennung

Und wie teuer kann eine Sonderleerung werden? Das kommt ganz auf die Größe der Mülltonne an. Wie eine Sprecherin des Bereichs Entsorgungsbetrieb und Verkehrstechnik auf Nachfrage LUDWIGSHAFEN24 erklärt, kommen diese Kosten auf Betroffene zu:

Kontrolle des Bio-Mülls in Ludwigshafen: „Verschmutzung immer noch zu hoch“

„Wenn der Grad der Verschmutzung am Entleerungstag durch Metalle, Restabfall oder Plastik im Biomüll immer noch zu hoch ist, können wir die Tonne leider nicht leeren. Auch sogenannte kompostierbare Tüten stören den Verarbeitungsprozess in unseren Anlagen und gehören deshalb auch nicht in die Biotonne“, betont Holger Kusche, Leiter des Bereichs Entsorgungsbetrieb und Verkehrstechnik.

Von den Bio-Müll-Kontrollen in Ludwigshafen erhofft sich der WBL, dass sich die gesetzlich geforderte Qualität und Reinheit merklich steigern lässt. „Die Bioabfälle in Ludwigshafen müssen aus Nachhaltigkeitsgründen und um der Bioabfallverordnung Folge zu leisten, reiner werden. Es geht darum, sogenannte Fehlwürfe gar nicht erst entstehen zu lassen“, führt Umweltderzernent Alexander Thewalt aus.

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„Bioabfälle werden verunreinigt, wenn neuartige, sogenannte biologisch abbaubare Materialien oder sogenannte kompostierbare Kunststoffe über die Biotonne entsorgt werden. Viele solcher neuen, Bio-Kunststoff‘-Produkte wie Verpackungen, Kaffeekapseln oder Sammeltüten gelten laut Aufdruck zwar als biologisch abbaubar. Bei genauem Hinsehen sind sie es aber nicht beziehungsweise zersetzen sich zu langsam. Sie stören daher den Prozess in den Bioabfall-Behandlungsanlagen und verursachen zusätzlichen Aufwand“, ergänzt er. (pm/jol)

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