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Bluttat in Oggersheim mit 2 Toten: Vor Mord-Prozess gegen Täter (26) – neue Horror-Details

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Von: Peter Kiefer

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Ludwigshafen - Nach der Bluttat mit zwei Toten und einem Schwerverletzten hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Anklage gegen den Beschuldigten (26) erhoben. Ihm droht lebenslange Haft.

Update vom 26. Januar, 11:18 Uhr: Neue Details zum Mordprozess (Az. 1 Ks 5320 Js 38260/22) ab 10. Februar (9 Uhr) gegen den mutmaßlichen Täter (26), der am 18. Oktober 2022 in Oggersheim zwei Männer (20/35) brutal erstochen und ein weiteres Opfer (27) in einer Rossmann-Filiale schwer verletzt hat. Laut Anklage soll der inzwischen 26-jährige Somalier zunächst mit einem Küchenmesser (Klingenlänge rund 20 Zentimeter) auf einen ihm zufällig begegnenden, ihm unbekannten Mann eingestochen haben – in Kopf und Oberkörper.

Als der 35-jährige Arbeitskollege dem blutenden Handwerker helfen will, sticht der Täter mehrfach auf ihn ein, um „mit seiner ursprünglichen Tat fortfahren zu können“. Dabei trifft er den Maler am Hals, woraufhin der Verletzte wegläuft und zu Boden stürzt. Wenig später erliegt er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Angeklagter (26) trennt Opfer den Unterarm ab – und wirft ihn auf Balkon der Ex-Freundin

Unfassbar: Danach wendet sich der Angeklagte seinem 1. Opfer zu und sticht weiter auf ihn ein. Schließlich trennt er dem 20-Jährigen den rechten Unterarm ab und wirft ihn auf den Balkon seiner in der Nähe wohnenden Ex-Freundin. Der junge Handwerker stirbt noch am Tatort.

Doch der Täter setzt seinen Amoklauf fort! In einer Rossmann-Filiale in der Comeniusstraße rammt er einem Kunden (27) an der Kasse das Messer in den Hals-/Brustbereich. Während alarmierte Polizisten den Angreifer mir drei Treffern aus der Dienstwaffe außer Gefecht setzen, rettet nur eine Not-OP dem aus dem Laden geflüchteten 27-Jährigen das Leben.

Am Landgericht Frankenthal findet im Babymord-Prozess der vierte Prozesstag statt.
Am Landgericht Frankenthal steigt ab 10. Februar der Mordprozess gegen einen 26-jährigen Mann, der in Ludwigshafen-Oggersheim zwei unschuldige Passanten erstochen haben soll. (Archivfoto) © MANNHEIM24/Josefine Lenz

Eifersucht wohl Motiv für Bluttat in Oggersheim

Sämtliche Taten soll der Angeklagte aus Wut und Eifersucht begangen haben, weil seine Ex-Freundin ihn verlassen und nach seiner Überzeugung einen neuen Lebenspartner habe. Dabei soll ihm bewusst gewesen sein, dass keines der Opfer mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin bekannt gewesen war.

Der Angeklagte ist (nicht einschlägig) vorbestraft und befindet sich in dieser Sache in U-Haft. Zu den Tatvorwürfen hat er sich bislang nicht eingelassen. Die Fortsetzungstermine finden am 17. Februar, 8., 9., 15., 22. und 27. März, 18., 19., 24. April sowie am 8., 9., 15. und 16. Mai (jeweils 9 Uhr) statt.

Nach Bluttat in Oggersheim – Mord-Anklage gegen 26-jährigen Täter erhoben

Update vom 18. Januar, 14:40 Uhr: Nach der tödlichen Messerattacke im Ludwigshafener Stadtteil Oggersheim hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal Anklage wegen zweifachen Mordes und wegen versuchten Mordes sowie gefährlicher Körperverletzung gegen den Beschuldigten erhoben. Dem 26-jährigen Somalier wird vorgeworfen, am 18. Oktober 2022 gegen 12:05 Uhr in der Philipp-Scheidemann-Straße einen 20-Jährigen und einen 35-Jährigen mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser tödlich verletzt, außerdem einen 27-Jährigen schwer verletzt zu haben.

Der Beschuldigte hat sich laut Angaben der Staatsanwaltschaft gegenüber den Ermittlungsbehörden nicht zur Sache eingelassen. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Mann eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sowie die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung.

Nach Bluttat in Oggersheim: Über 22.000 Euro Spenden für Angehörige der Opfer

Update vom 17. Januar 2023: Die Stadt Ludwigshafen hat das Spendenkonto geschlossen, das nach der grausamen Bluttat in Oggersheim im Oktober 2022 eingerichtet worden war. Rund 22.500 Euro sind laut Mitteilung der Stadt vom Dienstag (17. Januar) sind nach dem Spendenaufruf zusammengekommen. Die Verteilung der Gelder an die Hinterbliebenen der Opfer wird nun am 30. Januar im Bau- und Grundstücksausschuss erörtert. Insgesamt habe die Stadtverwaltung rund 190 Einzahlungen registriert.

Am 18. Oktober 2022 tötete ein Mann in Oggersheim mit einem Messer auf offener Straße zwei Handwerker (25 und 30 Jahre) und verletzte einen 27-jährigen Mann in einer Drogerie schwer. Der mutmaßliche Täter (25) sitzt wegen des Verdachts des zweifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.

Nach Messerattacke in Oggersheim: Stadt richtet Spendenkonto für Opfer und Angehörige ein

Update vom 24. Oktober 2022, 16:16 Uhr: Die Anteilnahme in der Bevölkerung nach der tödlichen Messerattacke in Oggersheim ist groß. Viele Menschen wollen die Hinterbliebenen der Opfer unterstützen. Bei der Stadtverwaltung seien zahlreiche Anfragen wegen eines Spendenkontos eingegangen, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Vor diesem Hintergrund habe Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck die Einrichtung eines solchen Kontos veranlasst. Unter der IBAN DE32 5455 0010 0193 9954 53 und mit der Bezeichnung Spendenkonto Oggersheim können ab sofort Spenden zugunsten der Angehörigen und Überlebenden überwiesen werden.

Messerattacke in Oggersheim: Über 1.000 Menschen bei Trauerzug ‒ Opfer (27) ohne Erinnerung

Update vom 23. Oktober, 18 Uhr: Die Stimmung beim Gedenkzug in Ludwigshafen ‒ eine Mischung aus Trauer, Fassungslosigkeit und Wut. LUDWIGSHAFEN24 fasst die Eindrücke vom Trauermarsch in Oggersheim hier zusammen.

Messerattacke in Oggersheim: 1.200 Menschen bei Trauerzug

Update vom 23. Oktober, 14:51 Uhr: Kurze Polizeibilanz zum Traueraufzug in Oggersheim: In der Spitze nahmen zwischen 1.000 und 1.200 Menschen an Trauermarsch und Gedenkminuten an den beiden Tatorten in der Philipp-Scheidemann-Straße und in der Comeniusstraße teil, teilt das Polizeipräsidium Rheinpfalz. Es kam zu keinen Störungen. Der Verkehr wurde zeitweise für den Gedenkmarsch gesperrt.

Messerattacke in Oggersheim: Angst und Wut bei Trauerzug ‒ Schwerverletzter (27) ohne Erinnerung

Update vom 23. Oktober, 14 Uhr: Über 500 Menschen nehmen am Trauerzug für die Opfer der Messerattacke vom Dienstag teil. In die Trauer über die unfassbare Tat mischt sich bei den Teilnehmern auch Wut und Angst. Eine Teilnehmerin, die anonym bleiben möchte, erzählt dieser Redaktion, sie habe jetzt Angst durch die Straßen zu gehen. Sie sei „froh“, dass gerade Schulferien sind ‒ ihre Kinder gehen nach der Schule immer regelmäßig zu Rossmann, um dort Pokemon-Karten zu kaufen, erzählt die Frau.

Vor Ort trifft LUDWIGSHAFEN24 auch auf die Schwester des dritten Opfers. Der 27-Jährige wurde in dem Drogeriemarkt angegriffen, liegt schwer verletzt im Krankenhaus. Ihr Bruder könne sich an nichts erinnern, erzählt die Frau. Sie arbeite in der Nähe, habe umgehend von der Tat erfahren, als sie die Polizeisirenen gehört habe. Ihren Bruder will sie am Montag (24. Oktober) besuchen gehen.

Mehrere hundert Teilnehmer versammeln sich am Sonntag zum Trauerzug in Ludwigshafen-Oggersheim.
Mehrere hundert Teilnehmer versammeln sich am Sonntag zum Trauerzug in Oggersheim. © LUDWIGSHAFEN24/Madlen Trefzer

Nach Messerattacke: Trauerzug läuft jetzt durch Oggersheim ‒ Gedenkandacht am Dienstag

Update vom 23. Oktober, 10:42 Uhr: Fünf Tage nach den schrecklichen Ereignissen in Oggersheim wird ein Trauerzug zu den beiden Tatorten führen. Der Trauermarsch beginnt um 12:20 Uhr. Erwartet werden rund 1.000 Teilnehmer.

Trauerzug am Sonntag in Ludwigshafen-Oggersheim.
Trauerzug am Sonntag in Oggersheim. © Madlen Trefzer/LUDWIGSHAFEN24

Am Dienstag (25. Oktober) werden evangelische und katholische Kirche gemeinsam mit der Stadt Ludwigshafen eine Gedenkandacht durchführen. Die interreligiöse Feier findet um 12:30 Uhr in der Christ-König-Kirche (Hölderlinstraße 28) statt. Von 12:20 bis 12:30 Uhr ‒ also zur Tatzeit der Bluttat in Oggersheim ‒ werden die Kirchenglocken läuten. Ab 12:30 können Bürger zur Andacht mit kurzen Textimpulsen, Gebeten und Orgelmusik in die Kirche kommen. Es wird die Möglichkeit geben, Kerzen zu entzünden und die Notfallseelsorge hält sich für Gespräche bereit. Derzeit wird ein Spendenkonto für die Familien der Opfer eingerichtet. Ludwigshafens OB Jutta Steinruck steht in engem Kontakt mit den Angehörigen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Nach Messerattacke: Am Sonntag Trauerzug durch Oggersheim ‒ rund 1.000 Teilnehmer erwartet

Update vom 22. Oktober: In Ludwigshafen sitzt der Schock noch immer tief, nach der tödlichen Messerattacke vom Dienstag. Die Polizei muss derweil Gerüchten entgegenwirken, die zur der schrecklichen tat in Umlauf gebracht werden. Am Samstag (22. Oktober) wendet sich das Polizeipräsidium Rheinpfalz mit einer Meldung an die Bevölkerung: Gerüchte, nach denen der Tatverdächtige auf freiem Fuß oder aus dem Krankenhaus geflüchtet sei, sind falsch ‒ so die klare Ansage. Der 25-jährige Somalier befindet sich weiter unter Polizeibewachung im Krankenhaus. Sobald transportfähig, wird er zur U-Haft in ein Gefängnis gebracht.

Indessen bereitet man sich in Oggersheim auf den Trauerzug am Sonntag (23. Oktober) vor. Laut Polizei wurde der Marsch als Kundgebung angemeldet und wird privat organisiert. Um 12:20 Uhr soll es losgehen ‒ es ist die Uhrzeit, zu der am Dienstag die ersten Notrufe eingingen. Zu dem Trauermarsch, der zu beiden, rund 500 Meter von einander entfernt liegenden Tatorten führen soll, werden rund 1.000 Teilnehmer erwartet.

Nach Messerattacke: OB Steinruck legt Trauerkränze nieder – Trauerzug am Sonntag

Update vom 21. Oktober, 13:40 Uhr: Kerzen und Blumen gedenken in der Philipp-Scheidemann-Straße an die beiden Männer, die bei der Bluttat am Dienstag gestorben sind. Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck legt am Freitag zwei Kränze dazu. Mit den Trauergebinden, die in den Farben der Stadt gehalten wurden, drückt die Stadtverwaltung ihre Anteilnahme für die Verstorbenen und deren Angehörige aus.

Steinruck hat nach der Tat für alle Dienstgebäude und Schulen bis auf weiteres Trauerbeflaggung angeordnet. Sie ist außerdem mit Kirchenvertretern im Gespräch, um den Opfern in angemessener Weise zu gedenken. Das teilt die Stadt Ludwigshafen am Freitag mit.

OB Steinruck legt Trauergebinde in Oggersheim nieder
OB Steinruck legt Trauergebinde in Oggersheim nieder © Stadt Ludwigshafen

Tödliche Messerattacke in Ludwigshafen: Verdächtiger schweigt zu Vorwürfen

Erstmeldung vom 20. Oktober, 14 Uhr: Schock und Entsetzen sind in Ludwigshafen und weit über die Stadtgrenze hinaus noch immer riesengroß! Ein 25-jähriger Mann hat am Dienstagmittag (18. Oktober) gegen 12:20 Uhr in einem Wohngebiet in Oggersheim zwei unschuldige Handwerker (20/35) mit einem großen Küchenmesser brutal getötet, einen 27-Jährigen in einer Rossmann-Filiale schwer verletzt.

Erst durch den Einsatz seiner Dienstwaffe ist es einem Polizisten noch in dem Drogerie-Markt gelungen, den Angreifer durch vier Schüsse unschädlich zu machen und seine amokähnliche Bluttat zu beenden. Schwer verletzt ist er in eine Klinik eingeliefert worden.

Dem dringend verdächtigen Täter ist nach seiner Not-OP noch am Krankenbett sein Haftbefehl wegen zweifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung unterbreitet worden. Heißt: Sobald er die Klinik verlassen kann, wandert er in U-Haft. Der Beschuldigte ist noch immer nicht vernehmungsfähig, wie eine Polizei-Sprecherin am Donnerstagmorgen (20. Oktober) auf LUDWIGSHAFEN24-Anfrage mitgeteilt hat.

Messerangriff
Ein Strauß mit ein paar Nelken steckt in einer Umzäunung am Rande eines der Tatorte. © Frank Rumpenhorst/dpa

Beziehungsstreit womöglich Auslöser für Messerattacken in Oggersheim

Wie Frankenthals Oberstaatsanwalt Dr. Kai Hempelmann gegenüber LUDWIGSHAFEN24 erklärt hat, äußere sich der Verdächtige bislang nicht zu der ihm vorgeworfenen Tat. Der 25-jährige Somalier sei im Jahr 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommen und wohnt in Neustadt/Weinstraße in einer Unterkunft.

Zuletzt soll er seine ehemalige Lebensgefährtin gestalkt haben, weshalb die Frau mehrfach die Polizei verständigt hat. Ob der jetzigen Bluttat ein Beziehungsstreit vorausgegangen ist, sei noch Bestand der Ermittlungen. Die beiden Kinder, die er laut Medienberichten unbedingt sehen wollte, seien jedoch nicht seine leiblichen Kinder, so Oberstaatsanwalt Dr. Hempelmann. Besonders schockierend: Nachdem der Angreifer den 20-jährigen Mann erstochen hat, trennt er einen Arm ab und wirft diesen auf den Balkon der Ex-Freundin.

Der Hinweis auf den Trauerzug zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke in LU-Oggersheim.
Der Hinweis auf den Trauerzug zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke in LU-Oggersheim. © Screenshot Facebook: Oggersheim online

Nach Bluttat in Oggersheim – Trauerzug am 23. Oktober zu den Tatorten

Der geplante Trauerzug soll am Sonntag (23. Oktober) um 12:20 Uhr stattfinden – dem Zeitpunkt der Bluttat. Treffpunkt ist in der Philipp-Scheidemann-Straße, von wo aus dann zur Rossmann-Filiale gelaufen werden soll.

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An beiden Tatorten wird jeweils eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer eingelegt. (pek)

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