Ludwigshafen ist Fairtrade-Stadt – das müssen Kunden beim Einkauf wissen
Ludwigshafen – Die Chemiestadt wird zur Fairtrade-Town – und zwar ganz offiziell mit Urkunde. Was das für Kunden bei ihren täglichen Einkäufen bedeutet:
Wichtige Änderung beim täglichen Einkauf für alle Bürger in Ludwigshafen: Die Stadt hat sich nämlich mit ihren Kooperationspartnern erfolgreich zur Aufnahme als Fairtrade-Stadt beworben. Claudia Brück, Vorständin von Fairtrade Deutschland, hat am Donnerstag (14. Juli) offiziell die Urkunde an Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) und die Steuerungsgruppe Fairtrade-Town in der Rhein-Galerie überreicht.
Stadt | Ludwigshafen am Rhein (Rheinland-Pfalz) |
Einwohnerzahl | 172.253 (Stand: 31. Dezember 2020) |
Fläche | 77,68 km² |
Oberbürgermeisterin | Jutta Steinruck (SPD) |
Fairtrade-Stadt Ludwigshafen – diese fünf Kriterien müssen erfüllt sein
Da Ludwigshafen somit die besondere Ehre zu Teil wird, als 800. Fairtrade-Town ausgezeichnet zu werden, hat zu diesem besonderen Anlass auch Malu Dreyer (SPD), die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, in einer Grußbotschaft gratuliert: „Mit Ihrem Engagement leisten Sie einen wichtigen Beitrag für eine solidarische und gerechte Welt.“
Um den Titel Fairtrade-Stadt zu erhalten, mussten fünf Kriterien erfüllt werden: der Ratsbeschluss, Fairtrade-Town zu werden, die Bildung einer Steuerungsgruppe, eine Mindestzahl an fair gehandelten Produkten in Gastronomie und Einzelhandel, Informations- und Bildungsaktivitäten in Kirchen, Schulen und Vereinen sowie Öffentlichkeitsarbeit zum Thema fairer Handel. Heißt im Klartext: Geschäfte und Gastronomiebetriebe müssen ab sofort auch fair gehandelte Produkte anbieten, die unter menschenwürdigen Verhältnissen erzeugt wurden – bei angemessener Bezahlung für die Hersteller.

Offiziell! Ludwigshafen ist 800. Fairtrade-Stadt in Deutschland
In Ludwigshafen haben sich Engagierte aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vernetzt und diese Kriterien erfolgreich umgesetzt. Einen Tag zuvor wurde die kooperierende Berufsbildende Schule Wirtschaft 2 erfreulicherweise nach erfolgreicher Bewerbung als Fairtrade-School ausgezeichnet.
„Ludwigshafen ist bekannt als Industriestandort, steht aber mit seinen Menschen aus mehr als 140 Nationen auch für besondere Vielfalt und Internationalität. Unsere Unterstützung für den fairen Handel sehen wir als wichtigen Beitrag zu Solidarität und Frieden – vor Ort und weltweit“, so OB Steinruck.
Ludwigshafen: OB Steinruck will „gemeinsam für fairen Handel vorangehen“
„Wir freuen uns sehr, nun offizielles Mitglied in der Fairtrade-Town-Familie zu sein und gemeinsam weiter für den fairen Handel voranzugehen. Mit den zahlreichen Partner*innen in der Region und bundesweit wollen wir unsere Stadt als Fairtrade-Town noch nachhaltiger und fairer gestalten“, so das Stadtoberhaupt weiter.
Die Kampagne Fairtrade-Town ist von Fairtrade Deutschland initiiert worden. Städte und Gemeinden spielen eine entscheidende Rolle bei der Erreichung globaler Nachhaltigkeitsziele wie etwa den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen (SDGs). Durch ihre enorme Kaufkraft können sie viel bewegen.
Ludwigshafen: Fairtrade-Handel sorgt für „gerechtere und solidarische Welt“
Schätzungen zufolge fließen etwa 35 Prozent der deutschen Staatsausgaben, umgerechnet 500 Milliarden Euro, in die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen über die öffentliche Hand. Viele Fairtrade-Towns setzen auf eine öko-faire Beschaffung und unterstützen so aktiv SDG 12 „Verantwortungsvoller Konsum und Produktion“.
„In ganz Deutschland wollen sich Menschen für eine gerechtere und solidarische Welt einsetzen. Das Engagement startet lokal und zeigt dabei eine weltweite Wirkung“, sagte Claudia Brück. „Ohne all die Aktiven vor Ort, die sich informieren, neue Netzwerke bilden und Veränderungen anstoßen, wäre die Stimme des fairen Handels heute nicht so laut“, so Claudia Brück weiter.

Hälfte der deutschen Bevölkerung lebt in einer Fairtrade-Stadt
Aufklärungsarbeit zu ungerechten Handelsstrukturen, faire Einkaufspraktiken und langfristiges Engagement sind die Grundpfeiler der Fairtrade-Town-Kampagne. Bereits die Hälfte der Bevölkerung lebt in einer Fairtrade-Town. Auch OB Steinruck erinnert an die bedeutungsvolle Rolle der Bürger: „Tagtäglich können wir mit unserer Kaufentscheidung aktiv mitbestimmen, wie wir die Produzent*innen im globalen Süden unterstützen wollen und dabei macht jede*r Einzelne im Alltag den Unterschied!“
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An dem Tag der Urkundenverleihung verkaufte die Schülerfirma des Heinrich-Böll-Gymnasiums ihre eigene Kollektion an fairen Stofftaschen. Die Ausstellung zu fair gehandelten Bananen sowie das zeitgleich stattfindende Upcycling-Projekt „Trash“ der GML und des Kunstvereins können noch bis Samstag (16. Juli) besucht werden. Mehr unter www.fairtrade-towns.de und unter www.faires-lu.de. (PM/pek)