Der westlichste Stadtteil ist gleichzeitig der ‚neueste‘ – und mit einer Fläche von rund zehn Hektar nach Oggersheim und Rheingönheim der drittgrößte.
Obwohl Spuren menschlichen Lebens bis in die Latènezeit (800 bis 450 v.Chr.) zurückreichen, findet die Erwähnung eines Dorfes namens „Richinisheim“ erst Jahrhunderte im Lorscher Kodex und später als „Ruochheim“ in einer Urkunde des Klosters Weißenburg (10. Jahrhundert) statt.
Der Dreißigjährige Krieg setzte auch Ruchheim stark zu, hinterließ ein zerstörtes und verlassenes ‚Geisterdorf‘ – ebenso wie Jahrzehnte danach der Pfälzische und der Spanische Erbfolgekrieg.
Erst ab 1720 erfolgte ein Wiederaufbau, der länger Bestand hatte. Darunter auch der Ausbau des Ruchheimer ‚Schlösschens‘, dem Herrenhaus eines großen Hofguts.
Als französische Revolutionstruppen das Dorf 1792/93 besetzten, wurde es Frankreich zugeteilt – 1814/16 dann Teil der bayerischen Pfalz. Kurz darauf wurden eine protestantische Kirche (1834), ein neues Schul- und Gemeindehaus (1845) sowie eine Synagoge (1877) errichtet.
Trotz der vermutlich längsten Historie wurde Ruchheim im März 1974 als letzte Gemeinde zu einem Ludwigshafener Stadtteil – vier Jahre nach Unterzeichnung des Vertrages.
Der Anschluss an die städtischen Versorgungs- und Verkehrseinrichtungen und die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten versetzte Ruchheim einen deutlichen Wachstumsschub von seinerzeit rund 2.400 auf heute 5.700 Einwohner.
Zum regen Vereinsleben gehören ein Gesangsverein, eine Chorgemeinschaft sowie die großen Sportvereine TV und SV Ruchheim. Der Pferdebetrieb „Leuchtfeuerhof“ (seit 2005) zählt zu den 14 landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben, ist in der gesamten Region als Reitschule bekannt.
Beliebte Treffpunkte sind das Gemeinschaftshaus, das aufwendig restaurierte Schloss und das Paul-Münch-Haus (1999 eröffnet).